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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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die Taft Hall, senkte den Kopf und lief rasch den Gang entlang. Er hoffte, dass niemand ihn bemerkte. Am Ende der zweiten Reihe entdeckte er einen freien Platz. Nathaniel sah zu dem Jungen zu seiner Linken, der den Kopf in den Händen verborgen hielt. Betete er oder hatte er möglicherweise noch mehr Angst als er selbst? »Mein Name ist Nat«, stellte er sich mutig vor.
»Ich heiße Tom«, sagte der Junge, ohne den Kopf zu heben.
»Was passiert als Nächstes?«
»Keine Ahnung. Ich wünschte, ich wüsste es«, erwiderte Tom. Da schlug die Uhr neun Mal und alle schwiegen.
Ein Lindwurm aus Lehrern schlängelte sich daraufhin den Gang hinunter – keine Lehrerinnen, wie Nat auffiel. Seine Mutter hätte das nicht gutgeheißen. Die Männer schritten zur Bühne und nahmen ihre Plätze ein. Nur zwei Stühle blieben unbesetzt. Die Lehrerschaft unterhielt sich leise, während die Jungen unten in der Halle weiterhin schwiegen.
»Worauf warten wir?«, flüsterte Nat und einen Augenblick später wurde seine Frage beantwortet. Alle erhoben sich, einschließlich der Männer auf der Bühne. Nat wagte nicht, sich umzuschauen, als er die Schritte zweier Männer hörte, die den Gang entlangschritten. Einen Moment später kam der Kaplan der Schule, gefolgt vom Direktor, auf dem Weg zu den beiden leeren Stühlen auf der Bühne an Nat vorbei. Alle blieben stehen, während der Kaplan einen Schritt vortrat und eine kurze Andacht hielt, zu der auch das Vaterunser gehörte. Es endete damit, dass alle Anwesenden Glory, Glory, Hallelujah! sangen.
Dann ging der Kaplan zu seinem Stuhl und der Direktor nahm seinen Platz am Rednerpult ein. Alexander Inglefield verharrte einen Augenblick stumm, bevor er auf die versammelten Jungs blickte. Dann hob er die Hände mit den Handflächen nach unten und alle setzten sich. Dreihundertundachtzig Augenpaare starrten zu einem Mann von einem Meter fünfundachtzig mit dicken, buschigen Augenbrauen und einem kantigen Kiefer, dessen Gestalt so eindrucksvoll war, dass Nat hoffte, er würde ihm nie begegnen.
Der Direktor packte das Revers seines langen, schwarzen Talars und setzte zu seiner fünfzehnminütigen Rede an. Er begann damit, dass er seine Schützlinge durch die lange Geschichte der Schule führte und Tafts frühere akademische und sportliche Leistungen rühmte. Dann starrte er auf die neuen Jungen und erinnerte sie an das Motto der Schule: › Non ut sibi ministretur sed ut ministret ‹ .
»Was heißt das?«, flüsterte Tom.
»Nicht um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen«, murmelte Nat.
Der Direktor schloss mit der Bekanntgabe, dass es zwei Dinge gab, die ein echter Taft-Mann niemals verpassen dürfe: eine Prüfung und ein Spiel gegen Hotchkiss. Und als ob er die Prioritäten gleich richtig zuordnen wolle, versprach er allen einen schulfreien Nachmittag, wenn Taft beim jährlichen Footballspiel das Team von Hotchkiss besiegte. Das wurde sofort mit frenetischem Jubel begrüßt, obwohl jeder Junge jenseits der dritten Reihe wusste, dass dies in den vergangenen vier Jahren nie gelungen war.
Als der Jubel verstummte, verließ der Direktor die Bühne, gefolgt vom Kaplan und dem Rest der Lehrerschaft. Sobald die Männer gegangen waren, setzte der Lärm wieder ein. Die älteren Klassen verließen die Halle. Nur die Jungen in den ersten drei Reihen blieben sitzen, weil sie nicht wussten, wohin sie gehen sollten.
Fünfundneunzig Jungen warteten ab, was als Nächstes geschehen würde. Sie mussten sich nicht lange gedulden, denn ein ältlicher Lehrer – eigentlich war er erst 51, aber Nat dachte, dass er viel älter als sein Dad aussah – baute sich kurz darauf vor ihnen auf. Er war klein und untersetzt, mit einem Halbkreis aus grauen Haaren um einen ansonsten kahlen Schädel. Als er sprach, packte er das Revers seiner Tweedjacke und imitierte die Pose des Direktors.
»Mein Name ist Haskins«, erklärte er ihnen. »Ich bin der Lehrer der unteren Mitte«, fügte er mit trockenem Lächeln hinzu. »Wir fangen den Tag mit einer Orientierungslektion an, die Sie zur ersten Pause um halb elf beendet haben. Um elf begeben Sie sich in die Ihnen zugewiesenen Klassenräume. Ihre erste Stunde ist amerikanische Geschichte.«
Nat runzelte die Stirn, da Geschichte noch nie sein Lieblingsfach gewesen war. »Danach gibt es Mittagessen. Freuen Sie sich nicht darauf«, warnte Mr Haskins mit einem neuerlich trockenen Lächeln. Ein paar der Jungs lachten. »Aber das ist nur eine weitere Taft-Tradition«, versicherte Mr

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