Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
Vom Netzwerk:
nach dem Schlusspfiff würden alle Internatsschüler den Rest des Wochenendes frei bekommen sowie einen zusätzlichen Tag, falls sie gewinnen sollten.
    Am Montag vor dem Spiel hatte Fletchers Klasse die ersten Zwischenprüfungen, jedoch erst, nachdem der Direktor bei der morgendlichen Andacht verkündet hatte, dass das »Leben aus einer Reihe von Prüfungen und Tests besteht, darum gibt es sie auch in Hotchkiss zu jedem Quartal«.
    Am Dienstagabend rief Fletcher seine Mutter an und berichtete ihr, dass er glaube, sich gut geschlagen zu haben.
Am Mittwoch sagte er zu Jimmy, dass er sich da nicht mehr so sicher sei.
Am Donnerstag schlug er alles nach, was er nicht gewusst hatte, und fragte sich, ob er die Prüfung überhaupt bestanden hatte.
Am Freitagmorgen wurden die Noten der Schüler am Anschlagsbrett ausgehängt und Fletcher Davenport hatte in seiner Jahrgangsstufe als Bester abgeschnitten. Sofort lief er zum nächsten Telefon und rief seine Mutter an. Ruth konnte ihre Freude nicht verbergen, als sie die Neuigkeit von ihrem Sohn erfuhr, aber sie sagte ihm nicht, dass es sie nicht überraschte. »Das musst du feiern«, riet sie. Fletcher hätte das auch gern getan, aber er brachte es einfach nicht über sich, als er sah, wer am schlechtesten abgeschnitten hatte.
Am Samstagmorgen sprach der Kaplan bei der Morgenandacht Gebete für »unser unbesiegtes Footballteam, das nur zum Ruhme unseres Herrn spielt«. Dem Herrn wurden anschließend die Namen jedes einzelnen Spielers verlesen und man bat ihn, seinen Heiligen Geist über sie kommen zu lassen. Der Direktor hegte offensichtlich keinen Zweifel daran, welches Team Gott am Samstagnachmittag unterstützen würde.
In Hotchkiss wurde alles nach Alter entschieden, sogar der Platz eines Jungen auf den Zuschauertribünen am Spielfeld. Während des ersten Jahres bekamen die Jungen das hintere Ende des Feldes zugeteilt, darum saßen Fletcher und Jimmy jeden zweiten Samstag in der rechten Ecke und sahen ihren Helden zu, wie sie ihre Siegesserie in dieser Saison fortsetzten, ein Rekord, den allerdings auch Taft hielt, wie sie wussten.
Da das Spiel gegen Taft auf ein Wochenende fiel, an dem die Jungen nach Hause durften, luden Jimmys Eltern Fletcher vor dem Anpfiff zu einem provisorischen Picknick aus dem Kofferraum ein. Fletcher erzählte den anderen Jungen seines Jahrgangs nichts davon, da er glaubte, es würde sie nur eifersüchtig machen. Es war schlimm genug, der Klassenbeste zu sein, und nun wurde er auch noch eingeladen, das Taft-Spiel mit einem Ehemaligen anzuschauen, der reservierte Plätze an der Mittellinie hatte.
»Wie ist dein Dad so?«, erkundigte sich Jimmy, nachdem es in der Nacht vor dem Spiel ›Licht aus‹ hieß.
»Er ist toll«, sagte Fletcher. »Aber ich muss dich warnen: Er ist ein Taft-Mann und Republikaner. Was ist mit deinem Dad? Ich bin noch nie einem Senator begegnet.«
»Er ist mit Leib und Seele Politiker. Das schreibt zumindest die Presse«, meinte Jimmy. »Ich bin mir gar nicht sicher, was das heißen soll.«
Am Morgen des Spiels konnte sich, trotz Mr Baileys Begeisterung angesichts der Wirkung von Säure auf Zink, keiner auf den Chemie-Unterricht konzentrieren, nicht zuletzt deshalb, weil Jimmy den Hauptgashahn abgedreht hatte, so dass Mr Bailey nicht einmal den Bunsenbrenner entzünden konnte.
Um zwölf Uhr läutete die Schulglocke und 380 tobende Jungen strömten in den Schulhof. Sie rotteten sich wie ein Eingeborenenstamm, der in den Krieg ziehen will, zusammen und brüllten ihren Schlachtruf: »Hotchkiss, Hotchkiss, Hotchkiss wird gewinnen! Tod allen Taftlern!«
Fletcher rannte zu der Stelle, wo er sich mit seinen Eltern treffen wollte, während Autos und Taxis am See entlang einfuhren.
»Andrew, mein Liebling, wie geht es dir?«, waren die ersten Worte seiner Mutter, als sie aus dem Wagen stieg.
»Fletcher. In Hotchkiss heiße ich Fletcher«, flüsterte er und hoffte, dass keiner der anderen Jungen das ›Liebling‹ gehört hatte. Er schüttelte seinem Vater die Hand und sagte: »Wir müssen sofort in Richtung Spielfeld, weil wir von Senator und Mrs Gates zu einem Picknick eingeladen wurden.«
Fletchers Vater hob eine Augenbraue. »Wenn ich mich recht erinnere, ist Senator Gates Demokrat«, sagte er mit gespielter Verachtung.
»Und ein ehemaliger Kapitän des Footballteams von Hotchkiss«, fügte Fletcher hinzu. »Sein Sohn Jimmy und ich sind in derselben Klasse und er ist mein bester Freund, darum sollte Mom neben dem Senator sitzen, und

Weitere Kostenlose Bücher