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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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jemand im Haus.«
»Und es gab absolut keinen Hinweis darauf, dass Mrs Elliot etwas damit zu tun haben könnte.«
»Absolut keinen Hinweis?«, wiederholte Fletcher. »Ich hoffe sehr, Chief, dass Sie trotz Ihres geschäftigen Alltags noch die Zeit finden werden, dem Kreuzverhör von Mrs Elliot beizuwohnen, wenn die Geschworenen entscheiden, ob es wirklich absolut keinen Hinweis darauf gab, dass sie möglicherweise das Verbrechen begangen haben könnte.« Im Gerichtssaal brach ein Tumult aus und alle redeten gleichzeitig.
Der Staatsanwalt sprang auf die Füße. »Einspruch, Euer Ehren«, rief er mit scharfer Stimme. »Nicht Mrs Elliot steht hier unter Anklage.«
Aber in dem Lärm war er nicht zu hören. Der Richter schlug heftig mit dem Hammer auf, während Fletcher langsam zu seinem Stuhl zurückging.
Als es dem Richter endlich gelungen war, wieder so etwas wie Ordnung herzustellen, sagte Fletcher nur: »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
»Haben Sie irgendwelche Beweise?«, flüsterte Nat seinem Anwalt zu.
»Nicht sehr viele«, räumte Fletcher ein, »aber in einem bin ich mir sicher: Falls Mrs Elliot ihren Ehemann getötet hat, wird sie bis zu ihrem Auftritt im Zeugenstand kein Auge mehr zubekommen. Und was Ebden betrifft – der wird sich die nächsten Tage fragen, ob wir etwas herausgefunden haben, wovon er nichts weiß.« Fletcher lächelte dem Polizeichef zu, der aus dem Zeugenstand trat, erhielt aber nur ein kaltes, ausdrucksloses Starren als Antwort.
Der Richter sah auf die beiden Anwälte herab. »Ich denke, für heute reicht es, meine Herren. Wir sehen uns um 10 Uhr morgen früh wieder, wenn Mr Ebden seinen nächsten Zeugen aufruft.«
»Erheben Sie sich.«

47
    »GUTEN MORGEN«, sagte Richter Kravats. Er nahm auf dem Richterpult Platz und strahlte auf die Anwesenden herab, als ob er ein gütiger Prediger wäre, der zu seinen Schäfchen sprach. »Mr Ebden, rufen Sie Ihren nächsten Zeugen auf.«
    »Danke, Euer Ehren. Ich rufe Detective Petrowski.« Fletcher betrachtete aufmerksam den Detective, der die
    Ermittlungen leitete, als dieser zum Zeugenstand marschierte, die rechte Hand hob und den Eid sprach. Petrowski besaß nur eben noch die Mindestgröße, die die Polizei von ihren Rekruten forderte. Sein knapp sitzender Anzug deutete auf die Statur eines Ringers hin, nicht auf jemanden mit Übergewicht. Petrowskis Kiefer war eckig, die Augen schmal und die Mundwinkel leicht nach unten gezogen, was den Eindruck vermittelte, dass er nicht sehr oft lächelte. Einer von Fletchers Privatdetektiven hatte herausgefunden, dass Petrowski als Anwärter für den Posten des Polizeichefs galt, sobald Don Culver in den Ruhestand ging. Er genoss den Ruf, sich an die Regeln zu halten, hasste jedoch Papierkram und zog es vor, den Tatort aufzusuchen, anstatt hinter einem Schreibtisch im Revier zu sitzen.
    »Guten Morgen, Captain«, begrüßte ihn der Staatsanwalt, nachdem sich der Zeuge gesetzt hatte. Petrowski nickte, lächelte jedoch immer noch nicht. »Für die Akten, würden Sie bitte Ihren Namen und Ihre Tätigkeit nennen.«
    »Frank Petrowski, leitender Detective der Polizei von
    Hartford.«
»Wie lange sind Sie schon Detective?«
»Seit vierzehn Jahren.«
»Und wann wurden Sie zum leitenden Detective ernannt?« »Vor drei Jahren.«
»Nachdem wir der Form Genüge getan haben, lassen Sie uns
    zur Nacht des Mordes übergehen. Das Polizeiprotokoll zeigt, dass Sie der erste Officer am Tatort waren.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Petrowski. »Ich war in dieser Nacht der dienstälteste Detective, nachdem ich um 20 Uhr den Chief abgelöst hatte.«
    »Und wo waren Sie um 2 Uhr 30, als der Chief sich meldete?« »Ich saß in einem Streifenwagen. Wir wollten einen Einbruch
    in einem Lager an der Marsham Street untersuchen, als die Zentrale die Nachricht des Chief durchgab, ich solle sofort zum Haus von Ralph Elliot in West Hartford fahren, um in einem möglichen Mordfall zu ermitteln. Da ich nur wenige Minuten entfernt war, übernahm ich den Auftrag und schickte einen anderen Streifenwagen in die Marsham Street.«
    »Und Sie fuhren direkt zum Haus der Elliots?«
»Ja. Unterwegs funkte ich das Hauptquartier an und ließ sie wissen, dass ich die Hilfe der Spurensicherung benötigte und außerdem den besten Fotografen, den sie um diese Zeit aus dem Bett klingeln konnten.«
»Was fanden Sie vor, als Sie zum Haus der Elliots kamen?«
»Zu meiner Überraschung sah ich, dass die Haustür offen stand. Mrs Elliot kauerte auf dem Boden

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