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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Don Culver.
»Streichen Sie das aus dem Protokoll«, erklärte der Richter. »Erfahrung ist gut und schön, aber die Geschworenen dürfen ihr Urteil am Ende nur auf die Fakten dieses Falles gründen.«
»Dann lassen Sie mich eine Frage stellen, die mit den Fakten dieses Falles zu tun hat«, meinte der Staatsanwalt. »Wie kamen Sie zu diesem Fall, Chief Culver?«
»Ich bekam in den frühen Morgenstunden des 12. Februar zu Hause einen Anruf von Mrs Elliot.«
»Sie hat Sie zu Hause angerufen? Ist sie denn eine Bekannte von Ihnen?«
»Nein, aber alle Kandidaten können direkt mit mir Kontakt aufnehmen. Häufig werden sie bedroht, real oder imaginär, und es war ja kein Geheimnis, dass Mr Elliot mehrere Morddrohungen erhalten hatte, seit er für das Amt des Gouverneurs kandidierte.«
»Wissen Sie noch, was genau Mrs Elliot sagte, als sie bei Ihnen anrief?«
»Sie klang hysterisch und schrie. Ich weiß noch, dass ich den Hörer etwas vom Ohr halten musste. Das hat sogar meine Frau aufgeweckt.«
Im Gerichtssaal wurde gelacht und Culver wartete, bis Stille eintrat, bevor er hinzufügte: »Ich habe ihre genauen Worte auf einen Notizblock geschrieben, den ich immer neben dem Telefon liegen habe.« Er schlug einen Block auf.
Fletcher sprang auf. »Ist das zulässig?«, fragte er.
»Der Notizblock stand auf der Liste der Anklagebeweise, Euer Ehren«, schritt Ebden ein. »Ich bin sicher, dass Mr Davenport sich dessen bewusst ist. Er hatte viele Wochen Zeit, sich der Zulässigkeit dieses Beweises zu versichern, ganz zu schweigen von seiner Bedeutung.«
Der Richter nickte dem Polizeichef zu. »Fahren Sie fort«, sagte er, während Fletcher wieder Platz nahm.
»›Mein Ehemann ist in seinem Arbeitszimmer erschossen worden. Bitte kommen Sie so schnell wie möglich.‹«, las der Polizeichef aus seinem Notizbuch vor.
»Was haben Sie darauf erwidert?«
»Ich bat sie, nichts anzurühren, und versicherte ihr, dass ich so schnell wie möglich bei ihr sein würde.«
»Wie spät war es da?«
»2 Uhr 26«, sagte der Polizeichef, nachdem er noch einmal einen prüfenden Blick auf seine Aufzeichnungen geworfen hatte.
»Und wann kamen Sie beim Haus der Elliots an?«
»Erst um 3 Uhr 19. Zuerst musste ich das Revier anrufen und die erfahrensten Detectives anfordern, die verfügbar waren. Dann zog ich mich an und als ich endlich dort eintraf, waren bereits zwei Streifenbeamte vor Ort – aber die mussten sich ja auch nicht erst anziehen.«
Wieder wurde im Gerichtssaal gelacht.
»Bitte beschreiben Sie den Geschworenen genau, was Sie bei Ihrer Ankunft sahen.«
»Die Haustür stand offen und Mrs Elliot saß im Flur, die Knie unter das Kinn gezogen. Ich ließ sie wissen, dass ich jetzt da sei, dann ging ich zu Detective Petrowski in Mr Elliots Arbeitszimmer. Mr Petrowski ist einer der angesehensten Detectives in meiner Truppe, er hat sehr viel Erfahrung in Mordfällen und da er die Ermittlungen vorzüglich anzugehen schien, überließ ich ihm die Beweisaufnahme und kehrte zu Mrs Elliot zurück.«
»Haben Sie sie befragt?«
»Ja«, erwiderte der Polizeichef.
»Hatte Detective Petrowski das nicht schon getan?«
»Doch, aber häufig ist es sinnvoll, zwei Aussagen einzuholen, damit man sie später vergleichen und prüfen kann, ob sie in wesentlichen Punkten übereinstimmen.«
»Und stimmten sie überein?«, fragte Ebden rasch.
»Ja, das taten sie.«
»Einspruch«, betonte Fletcher.
»Abgewiesen, Mr Davenport. Wie bereits festgestellt wurde, hatten Sie seit vielen Wochen Zugang zu diesen Unterlagen.«
»Danke, Euer Ehren«, sagte Ebden. »Bitte erzählen Sie dem Gericht, was Sie als Nächstes taten, Chief.«
»Ich schlug vor, dass wir uns ins Wohnzimmer setzen sollten, damit es Mrs Elliot bequemer hatte. Dann bat ich sie, mir in aller Ruhe zu erzählen, was sich an diesem Abend ereignet hatte. Ich wollte sie nicht unter Druck setzen, da Zeugen häufig verstimmt reagieren, wenn man dieselben Fragen ein zweites oder drittes Mal stellt. Nachdem sie eine Tasse Kaffee getrunken hatte, erzählte mir Mrs Elliot, dass sie schlafend im Bett gelegen hatte, als sie den ersten Schuss hörte. Sie schaltete das Licht ein, zog ihren Morgenmantel an und ging zur Treppe. In diesem Augenblick hörte sie den zweiten Schuss. Daraufhin sah sie, wie Mr Cartwright aus dem Arbeitszimmer gerannt kam. Auf dem Weg zur Haustür drehte er sich um, aber in der Dunkelheit konnte er sie am Treppenkopf nicht gesehen haben, obwohl sie ihn sofort erkannte. Dann rannte sie nach unten ins

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