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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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gebrochene Rippen und der linke Knöchel«, berichtete der Dienst habende Arzt. »Ich mache mir jedoch mehr Sorgen um den Blutverlust. Die Jungs von der Feuerwehr haben fast eine Stunde gebraucht, um ihn aus dem Wrack zu schneiden.«
    »Okay, sorgen Sie dafür, dass mein Team einsatzbereit ist, wenn ich eintreffe. Ich rufe Mrs Davenport an.« Er zögerte kurz. »Eigentlich sollte ich wohl beide Mrs Davenports anrufen.«
    *
    Annie stand in dem beißend kalten Wind vor der Notaufnahme, als sie den Krankenwagen auf sich zukommen sah. Die Motorradpolizisten in dessen Begleitung ließen sie wissen, dass ihr Mann endlich eingeliefert wurde. Fletcher hatte zwar das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt, aber sie erlaubten ihr, seine schlaffe Hand zu halten, während sie ihn in den Operationssaal rollten. Als Annie sah, in welchem Zustand sich Fletcher befand, glaubte sie nicht, dass ihn noch jemand retten konnte.
    Warum hatte sie an der Wohltätigkeitsveranstaltung teilgenommen, wo sie doch in Madison an der Seite ihres Mannes hätte sein sollen? Wann immer sie Fletcher begleitete, fuhr sie ihn nach Hause. Warum hatte sie nur auf ihn gehört, als er ihr versicherte, er würde die Fahrt genießen – er habe dann Zeit, um nachzudenken, und außerdem sei es ja nur eine kurze Strecke. Nur fünf Meilen vor ihrem Haus war er von der Straße abgekommen.
    Ruth Davenport traf wenige Augenblicke später im Krankenhaus ein. Nachdem sie mit dem Verwaltungsleiter gesprochen hatte, konnte Ruth Annie eines versichern: »Fletcher könnte in keinen besseren Händen als denen von Ben Renwick sein. Er ist einfach der Beste im Staat.« Sie sagte ihrer Schwiegertochter allerdings nicht, dass man Renwick nur aus dem Bett holte, wenn die Chancen, den Patienten am Leben zu halten, gering waren. Ben Renwick war der Mann fürs Grobe.
    Martha Gates traf als Nächste ein und Ruth erzählte auch ihr, dass sich Fletcher drei Rippen und den linken Knöchel gebrochen und sich einen Milzriss zugezogen hatte, jedoch sei es der Blutverlust, der den Ärzten das größte Kopfzerbrechen bereitete.
    »Ein Krankenhaus, das so groß ist wie St Patrick, verfügt doch bestimmt über eine Blutbank, die mit einem solchen Problem fertig wird?«
    »Normalerweise ja«, erwiderte Ruth, »aber Fletcher hat AB negativ, die seltenste aller Blutgruppen. Wir haben zwar immer einen kleinen Vorrat, aber als letzte Woche dieser Schulbus in Höhe von New London von der Route 95 abkam und der Busfahrer und sein Sohn AB negativ waren, bestand Fletcher als Erster darauf, unseren ganzen Vorrat sofort ins Krankenhaus von New London zu bringen. Wir hatten einfach noch keine Zeit, den Vorrat wieder aufzufüllen.«
    Ein Scheinwerfer flammte auf und erhellte den Krankenhauseingang. »Die Geier sind eingetroffen«, sagte Ruth, als sie aus dem Fenster sah. Sie drehte sich zu ihrer Schwiegertochter um. »Annie, ich denke, du solltest mit ihnen reden. Das könnte unsere einzige Chance sein, noch rechtzeitig einen Blutspender zu finden.«
    *
    Als Su Ling am Sonntagmorgen aufstand, beschloss sie, Nat erst in letzter Sekunde zu wecken – schließlich hatte sie keine Ahnung, wie spät er ins Bett gekrochen war.
    Sie setzte sich in die Küche, brühte sich frischen Kaffee auf und las die Sonntagszeitung. Fletchers Rede schien bei den Einwohnern von Madison auf Beifall gestoßen zu sein und die neueste Umfrage zeigte, dass Fletcher einen Prozentpunkt aufgeholt hatte und Nat nur noch mit drei Prozentpunkten führte.
    Su Ling nippte an ihrem Kaffee, dann legte sie die Zeitung beiseite. Vor jeden vollen Stunde schaltete sie immer das Fernsehgerät ein, um den Wetterbericht zu verfolgen. Noch bevor der Ton zu hören war, sah sie schon Annie Davenport auf dem Bildschirm. Su Ling fragte sich, warum sie wohl vor dem St-Patrick-Krankenhaus stand. Wollte Fletcher eine neue Gesundheitsinitiative starten? Sechzig Sekunden später wusste Su Ling, was los war und rannte aus der Küche, die Treppe hinauf zu Nat, um ihm die neuesten Nachrichten mitzuteilen. Ein bemerkenswerter Zufall. Oder doch nicht? Als Wissenschaftlerin glaubte Su Ling nicht an Zufälle. Aber sie hatte keine Zeit, um jetzt darüber nachzudenken.
    Verschlafen hörte Nat zu, wie seine Frau ihm Annie Davenports Worte wiederholte. Plötzlich war er hellwach, sprang aus dem Bett, zog die Kleider des Vortages an und machte sich nicht die Mühe, sich zu rasieren oder zu duschen. Kaum angezogen hastete er die Treppen hinunter. Die Schuhe zog er erst

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