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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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in den nationalen Umfragen ein Kopf-an-KopfRennen mit Bush und Perots unabhängige Kandidatur raubte den Republikanern weitere Stimmen. Das wirkte sich auch positiv auf Fletcher aus. Er hoffte nur, dass vier Wochen ausreichen würden um seinen Rückstand von vier Punkten in den Umfragen wettzumachen.
    Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bevor der Saal sich geleert und Fletcher jede einzelne Hand geschüttelt hatte, die ihm entgegengestreckt wurde. Ein zufriedener Parteivorsitzender begleitete ihn zurück auf den Parkplatz.
    »Haben Sie keinen Fahrer?«, fragte er und klang ein wenig überrascht.
»Lucy hat sich den Abend freigenommen, um sich Mein Cousin Vinny anzusehen, Annie nimmt an irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung teil und Jimmy sammelt Spenden. Da es weniger als fünfzig Meilen sind, dachte ich, das bringe ich gerade noch selbst zuwege«, erklärte Fletcher und setzte sich hinter das Steuer.
Er ließ das Rathaus in Hochstimmung hinter sich und entspannte sich zum ersten Mal an diesem Tag. Doch er war nur wenige hundert Meter gefahren, als seine Gedanken wie schon so oft an diesem Tag zu Lucy zurückkehrten. Er befand sich in einer echten Zwickmühle. Sollte er Annie sagen, dass ihre Tochter schwanger war?
    *
    Nat nahm an diesem Abend an einem privaten Abendessen mit vier lokalen Industriemagnaten teil. Gemeinsam waren die Vier in der Lage, die Kassen für den Wahlkampf beträchtlich aufzufüllen, darum nahm er sich für sie viel Zeit. Es würde kein Demokrat in den Gouverneurssitz einziehen, solange sie noch etwas zu sagen hatten.
    Es war lange nach Mitternacht als die vier Männer Nat zu seinem Wagen begleiteten und während Tom die kurvenreiche Auffahrt von Ed Chambers Anwesen entlangfuhr, schaltete Nat die Spätnachrichten ein. Fletchers Rede vor den Bürgern von Madison war die vierte Meldung und der Reporter vor Ort hob einige Punkte hervor, die Fletcher über Nachbarschaftswachen gesagt hatte, eine Idee, die Nat schon seit Monaten propagierte. Nat klagte über diesen plumpen Diebstahl geistigen Eigentums, bis Tom ihn daran erinnerte, dass sie einige von Fletchers Innovationen zur Bildungsreform gestohlen hatten.
    Nat schaltete die Nachrichten aus, als der Wettermann vor Blitzeis auf den Straßen warnte. Innerhalb weniger Minuten war Nat eingeschlafen. Erst um zehn Uhr am nächsten Morgen hatten sie den nächsten offiziellen Termin, wenn sie am ersten von sieben Gottesdiensten teilnehmen würden. Der Tag sollte mit der Abendandacht in der St-Joseph-Kathedrale enden.
    Am Ende des Wahlkampfes würde es keine religiöse Versammlung geben, wo die Kandidaten nicht niedergekniet waren, ihre Schuhe ausgezogen oder ihre Köpfe bedeckt hatten, um zu beweisen, dass sie beide gottesfürchtige Bürger waren. Auch wenn es nicht der Gott war, den sie selbst verehrten, hatten sie zumindest die Bereitschaft bewiesen, in Gegenwart des Höchsten zu stehen, zu sitzen oder zu knien.
    Tom beschloss, die Ein-Uhr-Nachrichten nicht einzuschalten, da es keinen Sinn machte, Nat zu wecken, nur um einen Neuaufguss der Nachrichten von vor dreißig Minuten zu hören.
    So verpassten die beiden die brandaktuelle Meldung.
     
    *
    Innerhalb weniger Minuten traf ein Krankenwagen ein und als Erstes riefen die Sanitäter die Feuerwehr. Der Fahrer sei hinter dem Lenkrad eingeklemmt, meldeten sie, und ohne Hilfe eines Schneidbrenners lasse sich die Wagentür unmöglich öffnen. Sie müssten schnell arbeiten, wenn sie den Verletzten noch lebend aus dem Wrack bergen wollten.
    Erst als die Polizei das Autokennzeichen auf dem Computer im Revier überprüfte, wurde ihnen klar, wer da hinter dem Steuer eingeklemmt war. Da sie nicht glaubten, dass der Senator etwas getrunken hatte, gingen sie davon aus, dass er am Steuer eingeschlafen sein musste. Es gab keine Bremsspuren auf der Straße und es war kein anderes Fahrzeug an dem Unfall beteiligt.
    Die Sanitäter funkten ins Krankenhaus und als man dort die Identität des Opfers erfuhr, beschloss der Dienst habende Arzt, Ben Renwick zu wecken. Angesichts seines höheren Ranges ging Renwick davon aus, nur dann geweckt zu werden, wenn kein anderer Chirurg seines Kalibers zur Verfügung stand.
    »Wie viele Menschen waren in dem Auto?«, war
    Dr. Renwicks erste Frage.
»Nur der Senator«, wurde ihm zügig geantwortet.
»Warum zur Hölle fährt er zu dieser nachtschlafenden Zeit
    allein im Auto?«, brummte Renwick. »Wie schwer ist er verletzt?«
    »Mehrere Knochenbrüche, unter anderem drei

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