Archer Jeffrey
darauf
konzentrieren, mich für Yale zu qualifizieren.«
»Aber wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, hilft
dir das bei deiner Bewerbung. Für mich wird es dagegen ein Kampf werden.«
»Ich bin sicher, dein Vater kann noch ein paar Gefälligkeiten abrufen.« Fletcher grinste.
Jimmy ignorierte diesen Kommentar. »Und was denkt Annie?«
»Sie ist mit allem einverstanden, wofür ich mich entscheide.«
»Dann sollte ich womöglich das Zünglein an der Waage spielen.«
»Was hast du vor?«
»Wenn du gewinnen willst, musst du mich zu deinem Wahlkampfmanager machen.«
»Das gibt zweifellos den Ausschlag für meine Gegner«, scherzte Fletcher. Jimmy nahm ein Kissen vom Sofa und warf es nach seinem Freund. »Wenn du meinen Sieg wirklich garantieren willst«, fügte Fletcher hinzu und fing das Kissen auf, »dann solltest du meinem größten Gegner deine Dienste als Wahlkampfmanager antragen.«
Ihr Wortgefecht wurde unterbrochen, als Jimmys Vater den Raum betrat. »Fletcher, hast du einen Moment Zeit für mich?«
»Natürlich, Sir.«
»Am besten unterhalten wir uns in meinem Büro.«
Fletcher erhob sich rasch und folgte dem Senator aus dem Raum. Er sah zu Jimmy zurück, aber sein Freund zuckte nur mit den Schultern. Fletcher fragte sich, ob er etwas angestellt hatte.
»Setz dich«, sagte Harry Gates und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Er schwieg kurz und fuhr dann fort: »Fletcher, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
»Alles, was Sie wollen, Sir. Ich kann Ihnen nie zurückzahlen, was Sie schon alles für mich getan haben.«
»Du hast deinen Teil unserer Abmachung mehr als eingehalten«, erklärte der Senator. »In den vergangenen drei Jahren konnte sich Jimmy irgendwie im oberen Drittel halten. Ohne deine ständige Wachsamkeit hätte er keinen Finger gerührt.«
»Wie freundlich von Ihnen, aber …«
»Das entspricht nur der Wahrheit. Aber jetzt wünsche ich mir für meinen Jungen, dass er eine Chance hat, Yale zu besuchen.«
»Wie kann ich ihm helfen, wenn ich mir nicht einmal sicher bin, ob ich selbst dort einen Platz bekomme?«
Der Senator ignorierte diese Bemerkung. »Begünstigungspolitik, mein Junge.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe, Sir.«
»Wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, woran ich keinen Zweifel hege, dann musst du als Erstes einen Vizepräsidenten ernennen.« Fletcher nickte. »Und das könnte den Ausschlag für Jimmy geben, wenn die Zulassungsstelle von Yale entscheidet, wer einen der letzten freien Plätze erhält.« »Und das hat soeben den Ausschlag für mich gegeben, Sir.«
»Danke, Fletcher. Ich weiß das zu schätzen. Und bitte erzähle Jimmy nichts von dieser Unterhaltung.«
*
Als Fletcher am nächsten Morgen aufwachte, ging er sofort nach nebenan und setzte sich ans Fußende von Jimmys Bett. »Das sollte jetzt aber wirklich wichtig sein«, maulte Jimmy. »Ich habe gerade von Daisy Hollingsworth geträumt.«
»Träum weiter«, meinte Fletcher. »Das halbe Footballteam ist in sie verliebt.«
»Warum weckst du mich denn?«
»Ich habe beschlossen, für das Präsidentschaftsamt zu kandidieren und ich kann keinen Wahlkampfmanager gebrauchen, der den ganzen Morgen faul im Bett liegt.«
»Hat das etwas mit dem zu tun, was mein Vater zu dir sagte?«
»Indirekt.« Fletcher schwieg kurz. »Wer wird deiner Meinung nach mein schärfster Konkurrent werden?«
»Steve Rodgers«, sagte Jimmy ohne zu zögern.
»Warum Steve?«
»Er ist ein Sport-As, darum werden sie versuchen, ihn als den beliebten Kumpeltyp gegen den ernsten Akademiker auszuspielen. Du weißt schon, Kennedy gegen Stevenson.«
»Ich hatte keine Ahnung, dass dir die Bedeutung des Wortes ›ernst‹ geläufig ist.«
»Keine Witze mehr, Fletcher.« Jimmy rollte sich vom Bett. »Wenn du Rodgers schlagen willst, musst du auf alles und jeden vorbereitet sein. Ich denke, wir sollten mit einer Frühstückskonferenz mit Dad anfangen. Er hält immer Frühstückskonferenzen ab, bevor er in einen Wahlkampf zieht.«
*
»Wird irgendjemand gegen dich antreten?«, fragte Diane
Coulter.
»Niemand, den ich nicht schlagen könnte.«
»Was ist mit Nat Cartwright?«
»Nichts, solange alle wissen, dass er der Liebling des
Direktors ist und nur dessen Wünsche umsetzen wird, falls man ihn wählt. Das werden zumindest meine Anhänger allen und jedem auf die Nase binden.«
»Wir wollen auch nicht vergessen, wie er meine Schwester behandelt hat.«
»Ich dachte, du hast ihn abserviert? Ich wusste gar nicht, dass
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