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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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sehr, dass du ein paar Tage zu uns kommen konntest. Darf ich dir eine Cola anbieten?«
»Ja bitte.«
Sofort lief ein Dienstmädchen in Uniform zum Kühlschrank, nahm eine Cola heraus und gab etwas Eis dazu.
»Danke«, sagte Nat noch einmal. Er sah zu, wie das Mädchen zur Spüle zurückkehrte und Kartoffeln klein schnitt. Er musste an seine Mutter in Cromwell denken. Sie würde jetzt auch gerade Kartoffeln klein schneiden, aber sie hatte schon einen ganzen Tag Unterricht hinter sich.
»Soll ich dich herumführen?«, fragte Tom.
»Klingt toll«, meinte Nat, »aber darf ich zuerst telefonieren?« »Brauchst du nicht, Diane hat schon angerufen.«
»Sie hat schon angerufen?«
»Ja, heute Morgen. Sie wollte wissen, wann du ankommst. Sie hat mich angefleht, es dir nicht zu sagen, darum dürfen wir davon ausgehen, dass sie an dir interessiert ist.«
»Dann sollte ich sie besser gleich zurückrufen.«
»Nein, das solltest du auf gar keinen Fall«, meinte Tom.
»Aber ich habe ihr gesagt, dass ich es tun würde.«
»Ja, ich weiß, aber ich denke, wir laufen erst ein wenig über das Gelände.«
    *
    Als Fletchers Mutter ihn vor dem Haus von Senator Gates und seiner Frau in East Hartford absetzte, öffnete Jimmy die Tür. »Vergiss nicht, Mr Gates mit Senator oder Sir anzusprechen.«
»Ja, Mom.«
»Und nerve ihn nicht mit allzu vielen Fragen.«
»Nein, Mom.«
»Denke daran, dass eine Unterhaltung von zwei Personen aus fünfzig Prozent Reden und fünfzig Prozent Zuhören bestehen sollte.«
»Ja, Mom.«
»Hallo, Mrs Davenport. Wie geht es Ihnen?«, fragte Jimmy zur Begrüßung.
»Gut, danke schön, Jimmy. Und dir?«
»Einfach großartig. Es tut mir Leid, Mom und Dad sind bei irgendeinem gesellschaftlichen Anlass, aber ich könnte Ihnen einen Tee machen.«
»Danke, nein. Ich muss zu einer Sitzung der Krankenhausstiftung. Bitte richte deinen Eltern meine besten Grüße aus.«
Jimmy trug einen von Fletchers Koffern in das Gästezimmer. »Ich habe dich direkt neben mir untergebracht«, sagte er. »Das bedeutet, dass wir uns ein Badezimmer teilen müssen.«
Fletcher stellte den anderen Koffer auf das Bett, dann sah er sich die Bilder an den Wänden an – Drucke mit Motiven aus dem Bürgerkrieg, nur für den Fall, dass ein Südstaatler vorbeikommen und vergessen haben sollte, wer seinerzeit gewonnen hatte. Sie erinnerten Jimmy daran, Fletcher zu fragen, ob er den Aufsatz über Lincoln fertig hatte.
»Ja. Hast du Dianes Telefonnummer für mich?«
»Ich habe noch was Besseres. Ich habe herausgefunden, in welchen Coffeeshop sie nachmittags meistens geht. Also dachte ich mir, wir schauen da einfach mal vorbei. So gegen fünf. Und wenn das nicht funktioniert, hat mein Vater ihre Eltern für morgen Abend zu einem Empfang ins Kapitol eingeladen.«
»Und wenn sie nicht kommen?«
»Ich habe die Gästeliste überprüft und sie haben zugesagt.«
Plötzlich fiel Fletcher die Abmachung ein, die er mit dem Senator getroffen hatte. »Wie weit bist du mit deinen Hausaufgaben?«
»Ich habe noch nicht einmal angefangen«, gab Jimmy zu.
»Jimmy, wenn du im nächsten Quartal durchfällst, wird Mr Haskins dir eine Bewährungsfrist setzen und dann kann ich dir nicht helfen.«
»Ich weiß, aber ich kenne auch die Abmachung, die du mit meinem Vater getroffen hast.«
»Und wenn ich die halten soll, müssen wir gleich morgen früh mit der Arbeit anfangen. Wir werden jeden Morgen zwei Stunden lernen.«
»Ja, Sir.« Jimmy salutierte. »Aber bevor wir uns über morgen Sorgen machen, solltest du dich besser umziehen.«
Fletcher hatte ein halbes Dutzend Hemden und zwei Paar Hosen eingepackt, aber er hatte keine Ahnung, was er zu seinem ersten Date anziehen sollte. Er wollte gerade seinen Freund um Rat fragen, als Jimmy sagte: »Wenn du ausgepackt hast, kannst du zu uns nach unten ins Wohnzimmer kommen. Das Badezimmer liegt am Ende des Flurs.«
Fletcher zog rasch das Hemd und die Hose an, die er am Tag zuvor bei einem örtlichen Schneider, den sein Vater empfohlen hatte, gekauft hatte. Er betrachtete sich in dem großen Spiegel. Fletcher hatte keine Ahnung, wie er aussah, weil er sich noch nie zuvor für Kleidung interessiert hatte. ›Lässige Umgangsformen, scharfes Aussehen‹, hatte er einen Radiosprecher raten hören, aber was sollte das heißen? Doch darüber würde er sich später Gedanken machen. Als Fletcher nach unten ging, hörte er Stimmen aus dem vorderen Zimmer, von denen er eine nicht erkannte.
»Mutter, du erinnerst dich doch an Fletcher«, sagte

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