Archer Jeffrey
Ling und sah sich die Geschenke an. »Wir haben nicht genug Platz, um alles unterzubringen.«
Nat legte den Hörer auf, ging zum Schrank und zog einen Koffer heraus, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. »Gucci?«, fragte sie, überrascht über Nats ungewöhnliche Verschwendungssucht.
»Das wage ich zu bezweifeln«, meinte Nat. »Nicht für zehn Dollar.«
Su Ling lachte, während ihr Mann erneut zum Hörer griff. »Ich brauche einen Gepäckträger. Und machen Sie bitte die Rechnung fertig, wir checken aus.« Er schwieg, lauschte und sagte: »In zehn Minuten.«
Als Nat sich umdrehte, knöpfte sich Su Ling gerade die Bluse zu. Er musste daran denken, wie sie in der vergangenen Nacht endlich eingeschlafen war und wie er beschlossen hatte, Seoul so schnell wie möglich zu verlassen. Jeder Augenblick, den sie in dieser Stadt verbrachten, würde nur Erinnerungen in ihr wachrufen …
Am Flughafen stellte sich Nat in die Schlange, um seine Tickets abzuholen, und dankte der Frau hinter dem Schalter, weil sie seine frühmorgendliche Bitte so rasch erledigt hatte. Während Nat die Koffer aufgab, zog Su Ling los, um ein Frühstück zu ordern. Nat fuhr mit dem Aufzug ins Restaurant im ersten Stock. Seine Frau saß in einer Ecke und plauderte mit der Kellnerin.
»Ich habe für dich nicht mitbestellt«, sagte sie zu Nat, als er sich neben sie setzte, »ich habe der Kellnerin erzählt, dass ich nach einer Woche Ehe nicht sicher sei, ob du auftauchen würdest.«
Nat sah zu der Kellnerin auf. »Ja, Sir?«, fragte sie.
»Zwei Rühreier, Schinken, Bratkartoffeln und schwarzen Kaffee.«
Die Kellnerin sah auf ihren Block. »Das hat Ihre Frau schon für Sie bestellt.«
Nat wandte sich zu Su Ling. »Wohin geht unsere Reise?«, fragte sie ihn.
»Das wirst du am Flugsteig schon sehen. Aber wenn du mich weiterhin so piesackst, erfährst du es erst bei der Landung.«
»Aber …«, fing sie an.
»Notfalls lege ich dir eine Augenbinde um«, drohte Nat, als die Kellnerin mit einer Kanne dampfend heißem Kaffee zurückkehrte.
»Und jetzt muss ich dir ein paar ernste Fragen stellen.« Nat sah, wie sich Su Ling sofort verspannte. Er tat so, als merke er es nicht. In den nächsten Tagen würde er sich zusammenreißen müssen und durfte sie nicht allzu sehr foppen, da sie ganz offensichtlich nur an eine Sache denken konnte. »Ich erinnere mich, wie du meiner Mutter erzählt hast, dass die gesamte technologische Entwicklung sich beschleunigen würde, sobald Japan Anschluss an die Computerrevolution findet.«
»Wir fliegen nach Japan?«
»Nein, tun wir nicht«, sagte Nat, während seine Bestellung vor ihm abgestellt wurde. »Konzentriere dich jetzt bitte. Möglicherweise brauche ich dein Fachwissen.«
»Die ganze Industrie befindet sich derzeit in wildem Galopp«, erklärte Su Ling. »Canon, Sony, Fujitsu haben die Amerikaner bereits überholt. Warum fragst du? Willst du neue IT-Firmen besichtigen? In dem Fall solltest du …«
»Ja und nein.« Nat drehte den Kopf und lauschte aufmerksam der Ankündigung über die Lautsprecheranlage. Er sah auf die Rechnung und bezahlte sie mit seinem letzten koreanischen Geld. Dann stand er auf.
»Wir brechen auf, Captain Cartwright?«, fragte Su Ling.
»Tja, ich schon«, sagte Nat. »Das war mein letzter Aufruf und falls du andere Pläne haben solltest, möchte ich dich daran erinnern, dass ich die Tickets und die Travellerschecks in Verwahrung habe.«
»Dann bin ich wohl auf dich angewiesen, nicht?« Su Ling trank rasch ihren Kaffee aus und sah auf die Abflugtafel, um die Flugsteige auszumachen, deren letzter Aufruf soeben durchgegeben worden war.
Es gab mindestens ein Dutzend. »Honolulu?«, fragte sie, als sie ihn einholte.
»Warum sollte ich mit dir nach Honolulu fliegen?«, gab er zur Antwort.
»Um den ganzen Tag mit mir am Strand zu liegen und Liebe zu machen.«
»Nein, wir fliegen an einen Ort, wo wir tagsüber meine früheren Herzensdamen sehen und uns immer noch die ganze Nacht lieben können.«
»Saigon?«, sagte Su Ling, als eine weitere Stadt ratternd auf der Abflugtafel erschien. »Besuchen wir den Ort, an dem Captain Cartwright seine Triumphe feierte?«
»Falsche Richtung.« Nat ging zielstrebig auf die internationale Abflughalle zu. Sobald ihre Pässe und Tickets überprüft worden waren, marschierte Nat am Duty-Free-Shop vorbei in Richtung der Flugsteige.
»Bombay?«, riet Su Ling, als sie an den ersten Flugsteig kamen.
»Ich glaube nicht, dass sich viele meiner alten Lieben in Indien finden werden«,
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