Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
Vom Netzwerk:
statt? Weit
von hier?«
»Etwa fünfzehn Kilometer, vielleicht sechzehn vor der
Stadt«, antwortete Adam. »Aber ich komme schon zurecht. Ich
werde einfach ein Taxi nehmen.«
»Das Mädel hat recht«, sagte Jim unvermittelt. Er zog den
Autoschlüssel aus der Tasche. »Aber wenn du deiner Mutter
was sagst, bring ich dich um!« Jim ergriff Adams Hand und
schüttelte sie heftig.
»Aber ich komm’ doch allein zurecht«, widersprach Adam
noch einmal schwach.
»Keine Widerrede, mein Junge! Sie dürfen nie vergessen, daß
wir beide auf derselben Seite stehen, nicht wahr? Und viel
Glück!«
»Danke, Sir«, antwortete Adam widerstrebend.
Jim strahlte. »Mach dich auf den Weg, Mädchen, bevor deine
Mutter auftaucht!«
Linda nahm Adam beglückt an der Hand und führte ihn zum
Parkplatz hinüber.
»Welche Richtung?« fragte sie im Wagen.
»Die Straße nach Auxerre«, entgegnete Adam nach einem
Blick auf das kleine Stück Papier, auf dem er Lawrences
telefonische Anweisungen notiert hatte.
Linda, die sich mit dem Wagen nicht ganz zurechtzufinden
schien, fuhr langsam, so daß Adam sie beim Erreichen der
Stadtgrenze bat, ein höheres Tempo einzuschlagen.
»Ich bin ziemlich nervös«, sagte sie und legte eine Hand auf
Adams Knie.
»Man merkt’s!« Adam schlug hastig die Beine übereinander.
Er entdeckte einen Wegweiser, der nach links zeigte. »Verpaß
die Abzweigung nicht«, fügte er hinzu.
Linda bog schwungvoll von der Hauptstraße in eine schmale
Landstraße ein. Adam hielt angestrengt nach dem Gebäude
Ausschau, das Lawrence ihm beschrieben hatte. Drei Kilometer weiter kam es in Sicht.
»Fahr an den Straßenrand«, befahl Adam, »und mach die
Scheinwerfer aus!«
»Na endlich!« erwiderte Linda ein wenig hoffnungsfroher
und brachte den Wagen zum Stillstand.
»Vielen Dank«, sagte Adam und faßte nach dem Türgriff. »Ist das alles, was ich dafür bekomme, daß ich Kopf und
Kragen riskiere?« fragte Linda enttäuscht.
»Ich will nicht, daß du zu spät zum Empfang kommst.« »Der Empfang wird genauso spannend sein wie ein
Tanzabend bei den Jungen Konservativen von Barnsley.« »Aber deine Mutter wird sich Sorgen machen!«
»Dudley, du bist wirklich ganz schön verklemmt!« »Überhaupt nicht. Aber wenn du jetzt noch länger bleibst,
könntest du in Lebensgefahr geraten«, sagte Adam leise. Linda wurde aschfahl. »Das ist doch nur ein Witz, oder?« »Wenn es bloß ein Witz wäre! Paß auf: Sobald ich
ausgestiegen bin, wendest du, fährst zum Hotel zurück und
erzählst keiner Menschenseele von diesem Gespräch, niemand
– schon gar nicht deiner Mutter.«
»In Ordnung«, antwortete Linda, und ihre Stimme klang jetzt
nervös.
»Du bist ein prachtvolles Mädchen«, sagte Adam. Er nahm
sie in die Arme und gab ihr den längsten und liebevollsten
Kuß, den sie je in ihrem Leben bekommen hatte. Dann stieg er aus dem Auto und sah zu, wie sie mit Elan wendete und in
Richtung Dijon davonbrauste.
Er blickte auf die Uhr: Noch anderthalb Stunden, bis sie
eintreffen sollten. Bis dahin würde es bestimmt stockfinster
sein. Er begab sich geruhsam zum Flugfeld hinüber und
inspizierte die ausgebrannten Gebäude entlang der Straße. Es
war alles genau so, wie Lawrence es beschrieben hatte – wie
eine Geisterstadt. Adam war überzeugt, daß noch niemand da
sein konnte; so rasch hätten die Leute, auf die er hier warten
sollte, Lawrences Plan nicht ausführen können.
Adam blickte zur anderen Seite der Rollbahn und entdeckte
ein ideales Versteck, wo er warten konnte, bis sich eindeutig
herausstellte, welcher der beiden Pläne, die er ausgeklügelt
hatte, im Endeffekt der bessere wäre.
    Flight Lieutenant Alan Banks war dankbar für den hellen Mond in dieser Nacht, auch wenn er die kleine Beaver, vollbeladen mit Soldaten, schon unter wesentlich schlechteren Bedingungen gelandet hatte. Banks zog eine Schleife über dem Flugfeld und prüfte die beiden Landebahnen. Der Flugplatz war bereits so lange außer Betrieb, daß keines der einschlägigen Handbücher einen detaillierten Bodenplan enthielt.
    Banks brach sämtliche im Handbuch angeführten Vorschriften – das Steuern eines nicht gekennzeichneten Flugzeuges eingeschlossen, das laut Mitteilung an die Franzosen in Paris landen sollte. Daß man im übrigen einen Flugplatz um mehr als hundertfünfzig Kilometer verfehlen konnte, stand noch auf einem anderen Blatt …
    »Auf dem Nord-Süd-Rollfeld ist die Landung einfacher«, sagte Banks zum Captain der SAS-Eliteeinheit, der mit seinen fünf Mann im

Weitere Kostenlose Bücher