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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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Minute!« bat Adam. Wenig später rotierten die Propeller mit voller Geschwindigkeit. Mit einem Male hörte die Schießerei auf. Adam spürte, wie sein Herz pochte.
»Wir müssen starten«, wiederholte der Pilot.
»Ist mir klar«, erwiderte Adam. »Aber halten Sie die Augen offen! Etwas muß ich noch herausfinden.«
Die jahrelange Übung auf zahllosen Nachtmärschen hatte zur Folge, daß Adam den Mann im Dunkeln lange vor dem Piloten erspähte.
»Los!« rief Adam.
»Wie bitte?« fragte der Pilot.
»Starten Sie, Mann!«
Der Pilot drückte den Steuerknüppel nach vorne. Die Beaver rollte langsam über die holprige Piste.
Plötzlich raste die dunkle Gestalt auf das Flugzeug zu und feuerte lange Salven auf die beiden Männer im Cockpit. Als sich der Pilot umwandte, sah er einen hochgewachsenen Mann, dessen blondes Haar im Licht des Mondes leuchtete.
»Schneller, Mann, schneller!« brüllte Adam.
»Ich bin schon auf Vollgas«, sagte der Pilot, als das Feuer von neuem eröffnet wurde. Die Kugeln schlugen in den Rumpf der Maschine ein. Eine dritte Salve peitschte durch die Finsternis, doch inzwischen war das Flugzeug schneller als der Schütze. Adam stieß einen Freudenschrei aus, als es abhob.
Romanow hatte sich umgedreht. Er blickte zurück und feuerte auf jemanden, der keine britische Uniform trug.
»Jetzt haben sie keine Chance mehr, uns zu treffen – es sei denn, sie haben eine Bazooka bei sich«, stellte Flight Lieutenant Banks fest.
»Bravo, gut gemacht!« rief Adam dem Piloten zu.
»Dabei wollte meine Frau heute mit mir ins Kino gehen«, erwiderte Banks lachend.
»Was wollten Sie sich denn ansehen?«
» My fair Lady. «
    »Wie wär’s, wenn wir nach Hause gingen?« fragte Piers und nahm die Hand vom Knie seines Partners.
     
    »Gute Idee«, erwiderte der Mann. »Ich laß mir nur rasch die
    Rechnung geben.«
»Und ich hole Mantel und Schal«, erwiderte Piers. »Wir
treffen einander in ein paar Augenblicken oben, ja?«
    »Ausgezeichnet!« Der Mann fixierte den Clubinhaber und gab ihm ein Zeichen. Die Rechnung wurde gebracht, einfach eine Zahl auf einem Stück Papier, ohne jegliche Erklärung – wie immer horrend hoch. Und wie immer zahlte der Mann kommentarlos, bedankte sich beim Eigentümer und ging die staubige, knarrende Treppe zur Straße hoch, wo ihn sein Begleiter erwartete. Er rief ein Taxi, und während Piers hinten einstieg, gab er dem Fahrer als Ziel Dillon’s Buchhandlung an.
    »Nicht im Taxi«, sagte er, als sich die Hand des neuen
    Freundes schmeichelnd an seinem Bein hochschob.
»Ich kann nicht warten«, antwortete Piers. »Meine
Schlafenszeit ist längst vorüber.«
    »Meine auch«, sagte sein Begleiter und sah unwillkürlich auf die Uhr. Die Würfel mußten inzwischen gefallen, die Männer bereits an Ort und Stelle sein. Diesmal hatten sie Scott bestimmt erwischt; aber, was noch wichtiger war, hatten sie auch die …?
    »Vier Shilling«, sagte der Fahrer, als er das Zwischenfenster aufschob. Der ältere Fahrgast reichte ihm fünf Shilling, ohne auf das Wechselgeld zu warten.
    »Es ist gleich um die Ecke«, sagte er und führte Piers an dem Buchladen vorbei in eine kleine Seitengasse. Sie gingen leise die Steinstufen hinunter; Piers wartete, bis sein Begleiter aufgesperrt und Licht gemacht hatte.
    »Oh, wie gemütlich!«, sagte Piers. »Wirklich sehr gemütlich!«
     
    Flight Lieutenant Alan Banks spähte aus seinem winzigen Fenster. Das Flugzeug gewann stetig an Höhe.
     
    »Wohin jetzt?« fragte Adam, und eine grenzenlose
    Erleichterung durchflutete ihn.
»Ich hatte gehofft, nach England! Aber die richtige Antwort
lautet wohl, so weit wir es schaffen.«
»Wie meinen Sie das?« fragte Adam besorgt.
»Schauen Sie auf die Benzinuhr«, antwortete Alan Banks und
deutete auf eine kleine weiße Nadel, die in der Mitte zwischen
»Viertelvoll« und »Leer« stand. »Wir wären mit dem Sprit bis Northold in Middlesex gekommen, wenn mir diese
verdammten Kugeln nicht den Tank durchsiebt hätten.«
    Die Nadel rückte dem roten Feld immer näher. Wenige Augenblicke später begannen sich die Propeller an der linken Seite der Maschine langsamer zu drehen und fielen schließlich ganz aus.
    »Ich werde auf einem Feld landen müssen. Ich kann es nicht riskieren, weiterzufliegen, und hier gibt es weit und breit keinen Flugplatz. Ein Glück nur, daß die Nacht klar und mondhell ist.«
    Plötzlich begann die Beaver jäh zu sinken. »Ich versuch’s auf dem Feld dort drüben«, sagte der Pilot bemerkenswert gelassen

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