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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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und deutete auf ein großes Stück Land westlich der Maschine.
    »Festhalten!« rief er, als sie unaufhaltsam abwärts trudelte. Das große Stück Land wurde von Sekunde zu Sekunde kleiner … Adam ertappte sich dabei, wie er sich mit den Händen am Sitz festklammerte und mit den Zähnen knirschte.
    »Nur ruhig«, beschwichtigte ihn Banks. »Diese Beavers sind schon auf weit ärgeren Flecken gelandet als diesem.«
    Die Räder berührten die braune Erde. »Verdammter Morast! Damit habe ich nicht gerechnet«, fluchte er. Die Räder fanden in dem weichen Boden keinen Halt. Das Flugzeug kippte plötzlich vornüber. Sekunden verstrichen. Adam stellte fest, daß er noch am Leben war, aber mit dem Kopf nach unten in seinem Sicherheitsgurt hing.
    »Was nun?« fragte er den Piloten, aber der gab keine Antwort.
Adam versuchte, sich zu orientieren. Er begann sich vor und zurück zu schaukeln, bis er mit einer Hand die Seitenwand der Maschine berühren konnte. Seine Füße hielten den Steuerknüppel fest umklammert. Als er sich endlich an der Seitenwand abstützen konnte, öffnete er den Gurt und fiel herunter, gegen das Dach des Flugzeugs. Er rappelte sich mühsam hoch und stellte erleichtert fest, daß er sich nichts gebrochen hatte. Adam schaute sich um. Vom Piloten war noch immer nichts zu sehen. Schließlich kletterte Adam aus dem Flugzeug, froh, daß er wieder festen Boden unter sich spürte. Er krabbelte eine Weile herum, bis er etwa dreißig Meter vor der Maschine Alan Banks reglos auf dem Rücken liegen sah.
»Alles in Ordnung?« fragte Banks, noch ehe Adam die gleiche Frage stellen konnte.
»Mir fehlt nichts, aber was ist mit Ihnen, Alan?«
»Keine Probleme! Ich bin wohl glatt aus der Maschine hinausgeschleudert worden. Tut mir leid wegen der Landung, alter Junge! Ich gestehe, daß es nicht eben eine Meisterleistung war. Das müssen wir irgendwann nochmal probieren, vielleicht klappt’s dann besser!«
Adam brach in Gelächter aus. Der Pilot setzte sich langsam auf. »Und jetzt?« fragte Banks.
»Können Sie laufen?«
»Ich denke schon«, antwortete Alan und stemmte sich behutsam hoch.
»So ein Mist!« sagte er wenig später. »Es ist zwar nur der Knöchel, aber ein rasches Tempo kann ich sicher nicht mithalten. Sie sollten sich ohne mich auf die Socken machen. Die Meute mit ihrem Waffenarsenal kann höchstens dreißig Minuten hinter uns sein.«
»Was werden Sie tun?«
»Mein Vater ist im Zweiten Weltkrieg auf einem dieser verdammten Felder gelandet und hat es dennoch geschafft, sich nicht von den Nazis fangen zu lassen, sondern heil nach Old England heimzukehren. Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Adam. Wenn es mir nämlich gelingt, nach Hause zu kommen, werde ich meinem alten Herrn endlich den Mund stopfen können. Übrigens, welche Kerle sind eigentlich diesmal hinter uns her?«
»Die Sowjets«, erwiderte Adam. Allmählich begann er sich zu fragen, ob es nicht auch noch einen zweiten Feind gab.
»Die Sowjets – ist ja phantastisch! Die wird mein Dad als Gegner im Vergleich mit den Nazis gelten lassen.«
Adam lächelte. Er mußte an seinen eigenen Vater denken, dem Alan Banks auch gefallen hätte. Instinktiv griff er nach der Ikone. Er atmete erleichtert auf. Sie war noch an ihrem Platz. Banks Worte hatten ihn in seinem Entschluß nur noch bestärkt, möglichst rasch nach England zurück zu gelangen.
»Welche Richtung werden Sie einschlagen?« fragte Adam.
Der Flieger blickte zum Sternbild des Großen Bären hinauf.
»Ich laufe Richtung Osten, was mir in diesem ganz speziellen Fall besonders angebracht scheint. Daher gehen Sie am besten nach Westen, alter Junge. War nett, Sie kennenzulernen!«
Er humpelte davon.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich es noch schaffe, Genosse Major!«
    »Versuchen Sie durchzuhalten, Waltschek! Sie müssen es versuchen! Wir können jetzt nicht stehenbleiben«, erwiderte Romanow. »Das Flugzeug muß ganz in der Nähe sein. Ich habe es doch abstürzen gesehen.«
    »Ich glaube Ihnen ja, Genosse, aber lassen Sie mich doch bitte in Frieden am Straßenrand sterben! Ersparen Sie mir den Kampf bis zum bitteren Ende in diesem Wagen.«
    Romanow warf einen Blick auf seinen Kollegen. Waltschek hatte einen Bauchschuß abbekommen. Seine Hände waren mit Blut beschmiert, Hemd und Hose bereits durchtränkt. Hilflos versuchte er, sich zu beherrschen, indem er die Hand krampfhaft gegen den Bauch preßte wie ein kleines Kind, dem übel geworden ist. Auch der Fahrer war getroffen worden, als er eben

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