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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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ganz genau, wie er es anstellen würde, um Romanow den Rest zu geben.
Er sprang aus dem Bett, zog die Vorhänge zurück und sah die sowjetische Botschaft. Er fragte sich, wie lange sein Gegenspieler wohl schon wach war.
Adam setzte sich wieder auf die Bettkante, nahm den Hörer und wählte die Nummer, die Robin ihm gegeben hatte. Das Signal ertönte einige Male. Schließlich meldete sich eine ältere Dame: »Beresford!«
»Guten Morgen, Mrs. Beresford. Mein Name ist Adam Scott. Ich bin ein Freund von Robin. Ich rufe bloß an, um mich zu erkundigen, ob sie gestern abend gut nach Hause gekommen ist.«
»O ja, danke«, erwiderte Robins Mutter. »Es war eine wunderbare Überraschung, sie schon vor dem Wochenende bei mir zu haben. Für gewöhnlich übernachtet sie in ihrer Wohnung in der Stadt, wenn sie so spät nach Hause kommt. Ich fürchte, sie schläft noch. Soll ich sie wecken?«
»Nein, stören Sie sie bitte nicht«, sagte Adam. »Ich würde mich nur gerne mit ihr zum Mittagessen verabreden. Könnten Sie ihr bitte bestellen, daß ich später nochmals anrufe?«
»Gerne!« sagte die alte Dame. »Danke für den Anruf, Mr. Scott.«
Adam legte auf und lächelte. Jedes Teilchen des Puzzles fügte sich inzwischen sauber zusammen – bis auf das alles entscheidende Eckstück, das ihm der »Colonel« noch beschaffen mußte. Adam machte sich daran, Paß, Personaldokumente und Brieftasche von Tomkins in einen großen Umschlag zu stecken. Er zog die Ikone aus der Tasche, drehte sie herum und untersuchte sorgfältig das kleine silberne Wappen des Zaren. Schließlich klappte er das Taschenmesser des »Colonel« auf und machte sich an die langwierige und heikle Arbeit, die Krone zu entfernen.
Dreißig Minuten später fuhr Adam mit dem Lift ins Kellergeschoß des Hotels, stieg aus und ging geradewegs hinüber zu dem Garagenplatz, wo er heute am frühen Morgen den dunkelgrünen Ford Cortina abgestellt hatte. Er sperrte die Wagentür auf, warf das alte Jackett des »Colonel« auf den Sitz, schloß den Wagen wieder ab und überprüfte alle Türen, bevor er mit dem Lift ins Erdgeschoß zurückfuhr.
Der Geschäftsführer des Herrenmodengeschäfts in der Passage hatte eben das kleine Schild mit der Aufschrift »Geschlossen« an der Tür umgedreht. Adam, der in der Umkleidekabine stand, ließ sich viel Zeit beim Anprobieren eines weißen Hemdes, einer grauen Flanellhose und eines blauen Blazers.
Um neun Uhr dreiundzwanzig beglich er seine Rechnung im Royal Garden Hotel und bat den Türsteher, den Ford aus der Parkgarage zu holen. Er selbst wartete vor dem Hoteleingang.
Die Minuten verstrichen. Adam begann allmählich zu befürchten, daß der »Colonel« doch nicht erscheinen würde. Sollte er tatsächlich nicht kommen, überlegte Adam, mußte er als nächsten Lawrence anrufen – und nicht etwa Romanow.
Seine düsteren Gedanken wurden durch das Hupen eines Autos unterbrochen. Der Mietwagen des »Colonel« war neben dem Hoteleingang abgestellt worden.
»Ihr Auto steht auf der Rampe für Sie bereit«, sagte der Türsteher und gab Adam die Schlüssel zurück.
»Danke«, erwiderte Adam. Er reichte ihm die letzte der Pfundnoten des »Colonel« und ließ die Brieftasche wieder in den Briefumschlag gleiten, den er zuklebte. Besorgt sah er von neuem auf die Uhr.
Nach weiteren unruhigen zwei Minuten sah er den »Colonel« endlich die leichte Steigung zum Hoteleingang hinaufkeuchen. In der Hand hielt er eine kleine Einkaufstüte.
»Ich habe es geschafft, Captain Scott, Sir! Ich habe es geschafft!« rief der »Colonel«, noch ehe er an Adams Seite getreten war. »Aber ich muß sofort wieder zurück, sonst merkt er bestimmt, daß sie weg ist.«
Er händigte Adam die Tüte aus. Adam schaute hinein.
»Sie haben Ihr Wort gehalten«, sagte er. »Wie versprochen, finden Sie hier alles, was Sie benötigen.« Schweigend überreichte er dem »Colonel« den Umschlag und die Autoschlüssel und deutete auf den Mietwagen.
Der »Colonel« rannte auf den Wagen zu, sprang hinein und fuhr rasch die Rampe des Royal Garden Hotels hinunter.
Adam sah auf die Uhr: neun Uhr fünfunddreißig.
»Würden Sie mir bitte ein Taxi rufen?« bat er den Türsteher.
Der Taxifahrer kurbelte das Fenster herunter und sah Adam fragend an.
»Chesham Place, SW1. Eine Tischlerei.«
Adam sah sich zwanzig Minuten lang in der Werkstatt um, während der Handwerker seinen ungewöhnlichen Auftrag ausführte. Das Resultat nahm Adam befriedigt zur Kenntnis, zahlte zwei Half Crowns und ging zurück

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