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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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ihn zum Cheyne Walk zurückzufahren. Es war Lawrence unverständlich, weshalb der von ihm persönlich ausgewählte Agent ihm keine Meldung erstattet hatte. Als Lawrence vor seiner Wohnung ausstieg, hoffte er nur, daß Adam ihn bereits erwartete.
25
    Er stieß das Gartentor auf und ging den Weg hoch. Es war stockdunkel. An der Ecke des Hauses suchte er nach dem dritten Stein links, nach dem Ziegel, hinter dem er stets seinen Reserveschlüssel versteckte. Zu seiner Erleichterung fand er nach einigem Herumtasten den Schlüssel an seinem Platz. Wie ein Einbrecher schob er ihn geräuschlos ins Schloß.
    Er schlich in die Halle. Die Tür zog er hinter sich zu, knipste die Beleuchtung an, stieg die Treppe nach oben, wo er das Licht wieder ausschaltete, drehte den Knauf zu seiner Schlafzimmertür und stieß sie auf.
    Er trat ein. Da schlang sich ihm wie ein Peitschenhieb ein Arm um den Hals. Er wurde mit ungeheurer Kraft zu Boden gerissen. Er spürte, wie sich ihm ein Knie gegen das Rückgrat drückte. Ein Arm wurde ihm im Halbnelson auf den Rücken gedreht und hochgezogen. Er lag flach auf dem Boden, einen Arm auf den Rücken gedreht und konnte sich kaum bewegen oder auch nur atmen. Adam knipste den Schalter an. Das Licht flammte auf. Das erste, was er sah, war der »Colonel«.
    »Bringen Sie mich nicht um, Captain Scott! Bitte, bringen Sie mich nicht um«, flehte er.
»Ich habe nicht die Absicht, Sie umzubringen, Mr. Tomkins«, erwiderte Adam ruhig. »Zunächst aber sagen Sie mir bitte, wo sich Ihr geschätzter Arbeitgeber im Augenblick aufhält.«
Adam stemmte sein Knie weiter in den Rücken des »Colonels«, dessen Arm er noch um ein paar Zentimeter höherdrückte.
»Er ist zur Botschaft zurückgekehrt, als er gemerkt hat, daß das Mädchen nicht in die Wohnung zurückkehren würde«, stieß er weinerlich hervor.
»Genau, wie ich es geplant hatte«, sagte Adam. Er verminderte den Druck auf den Arm des »Colonel« nicht, als er ihm bis ins kleinste Detail erklärte, was er von ihm erwartete.
Das Gesicht des »Colonel« wurde immer ungläubiger. »Aber das klappt doch nie«, stieß er hervor. »Ich meine, er merkt doch bestimmt … Ahhh!«
Der »Colonel« wimmerte, als sein Arm noch höher den Rücken hinaufgestoßen wurde. »Sie könnten die ganze Angelegenheit in weniger als zehn Minuten erledigen. Er wird niemals dahinterkommen«, sagte Adam. »Abgesehen davon bin ich der Meinung, daß es nur gerecht wäre, wenn Sie für Ihre Bemühungen entschädigt werden.«
»Danke, Sir«, erwiderte Tomkins unterwürfig.
»Wenn es Ihnen gelingt, mir diesen einen Gegenstand, den ich benötige, zu liefern und meine Anweisungen wortwörtlich auszuführen, biete ich Ihnen im Tausch dafür Ihren Paß, den Führerschein, die Papiere, die Brieftasche sowie die Garantie, daß Sie wegen Ihrer vergangenen Schurkerei nicht angeklagt werden. Sollten Sie allerdings bis morgen vormittag um halb zehn nicht mit dem bewußten Gegenstand zurück sein«, fügte Adam hinzu, »liegen alle diese Dokumente dreißig Minuten später auf dem Schreibtisch von Mr. Lawrence Pemberton im Foreign Office, gemeinsam mit meinem Bericht über die Einnahmequellen, die Sie in Ihrer Steuererklärung anzugeben wohl vergessen haben.«
»Das werden Sie mir doch nicht antun, Captain Scott! Überlegen Sie doch, was mit mir passiert, wenn Sie diese Drohung wahrmachen«, ächzte der »Colonel«.
»Das hab’ ich mir bereits überlegt«, antwortete Adam. »Und ich bin zu zweierlei Schlüssen gekommen.«
»Und die wären, Captain Scott?«
»Spione«, fuhr Adam fort, ohne seinen Griff zu lockern, »müssen derzeit, je nachdem, wie es Ihrer Majestät beliebt, mit Gefängnisstrafen, zwischen achtzehn und zweiundvierzig Jahren rechnen. Bei guter Führung können Sie also frühestens vor der Jahrhundertwende wieder heraußen sein; vielleicht gerade noch rechtzeitig, um das zu diesem Anlaß übliche Glückwunschtelegramm der Queen in Empfang zu nehmen.«
Der »Colonel« war sichtlich beeindruckt. »Und die zweite Schlußfolgerung?« stieß er hervor.
»Oh, die ist ganz einfach! Es wäre doch denkbar, daß Sie Romanow von meinem nächtlichen Besuch erzählen. Als Gegenleistung würde er es Ihnen vielleicht ermöglichen, den Rest Ihrer Tage in einer kleinen Datscha in einem entsprechend unliebsamen Vorort Moskaus zu verbringen. Denn, mein lieber Tomkins, Sie sind ja schließlich nur ein sehr kleiner Spion. Ich persönlich wäre mir nicht sicher, welcher dieser Alternativen ich mit

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