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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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schweiften seine Gedanken zu Dexter und Gutenburg, die jetzt annehmen mußten, daß er tot war. Zuerst hatten sie ihn nach Rußland geschickt, um ihre Haut zu retten. Dann hatte die CIA Joan umgebracht, damit Maggie nichts erfahren konnte, was sie nicht wissen durfte. Wie lange würde es dauern, bis die CIA zu dem Schluß gelangte, daß Maggie selbst ein zu großes Risiko darstellte, so daß auch sie beseitigt werden mußte?
    »Hier spricht Ihr Kapitän. Wir haben jetzt die Landeerlaubnis für den Dulles International Airport. Ich bitte die Flugbegleiter, die Passagiere auf die Landung vorzubereiten. Im Namen von United Airways heiße ich Sie in den Vereinigten Staaten willkommen.«
    Connor schlug seinen Reisepaß auf. Christopher Andrew Jackson war wieder auf heimatlichem Boden.

 
25
    Maggie traf eine Stunde zu früh am Dulles Airport ein – eine Angewohnheit, die Connor immer schrecklich auf die Nerven gegangen war. Maggie studierte die Ankunftstafel und war erleichtert, daß das Linienflugzeug aus San Francisco pünktlich landen würde.
    Am Kiosk erstand sie eine Washington Post und schlenderte damit in den Coffee Shop, wo sie sich auf einen Hocker am Tresen setzte und sich schwarzen Kaffee und ein Croissant bestellte. Sie bemerkte die beiden Männer an einem Tisch in der gegenüberliegenden Ecke überhaupt nicht, von denen einer ebenfalls eine Washington Post zu lesen schien. Doch selbst wenn Maggie sich gründlicher umgeschaut hätte, wäre ihr der dritte Mann nicht aufgefallen, der sich mehr für sie interessierte als für die Ankunftstafel, zu der er hinaufblickte. Er hatte die beiden anderen Männer am Ecktisch sofort bemerkt.
    Maggie las die Post von der ersten bis zur letzten Seite, blickte jedoch alle paar Minuten auf ihre Armbanduhr. Als sie ihre zweite Tasse Kaffee bestellte, beschäftigte sie sich gerade mit der Beilage über Rußland, die wegen Präsident Zerimskijs bevorstehendem Besuch in Washington erschienen war. Maggie gefiel nicht, was man über den Kommunistenführer erfahren hatte. Sie fand, daß Zerimskij mit seinen Ansichten besser in die Zeit des Kalten Krieges gepaßt hätte.
    Zwanzig Minuten vor der planmäßigen Landung der Maschine hatte Maggie ihre dritte Tasse Kaffee geleert. Sie rutschte vom Hocker und begab sich zu den nächsten öffentlichen Fernsprechern. Zwei Männer folgten ihr aus dem Coffee Shop, während ein dritter von Deckung zu Deckung huschte.
    Maggie wählte eine Handynummer. »Guten Morgen, Jackie«, sagte sie, als ihre Stellvertreterin antwortete. »Ich wollte mich nur kurz erkundigen, ob alles okay ist.«
    »Maggie«, antwortete eine Stimme, deren Besitzerin sich hörbar Muhe gab, ruhig zu klingen. »Es ist sieben Uhr, und ich liege noch im Bett. Sie haben mich erst gestern angerufen, erinnern Sie sich? Es sind Semesterferien, und bis zum vierzehnten Januar ist kaum jemand in der Universität. Ich bin jetzt seit drei Jahren Ihre Stellvertreterin. Da sollte man doch meinen, daß ich imstande bin, die Abteilung auch einmal allein zu führen, wenn Sie nicht da sind, finden Sie nicht auch?«
    »Bitte entschuldigen Sie, Jackie, ich wollte Sie nicht aufwecken. Ich hatte ganz vergessen, wie früh es noch ist. Ich verspreche, ich werde Sie nicht mehr belästigen.«
    »Ich hoffe, Connor kommt bald zurück, und Tara und Stuart halten Sie die nächsten Wochen voll auf Trab«, sagte Jackie. »Fröhliche Weihnachten. Und bis Ende Januar möchte ich nicht wieder von Ihnen hören«, fügte sie fast inbrünstig hinzu.
    Maggie hängte ein. Ihr war klargeworden, daß sie nur die Zeit totschlagen wollte. Sie hätte Jackie wirklich nicht belästigen sollen. Sie ärgerte sich über ihre Unüberlegtheit und beschloß, ihre Stellvertreterin vor Neujahr nicht wieder anzurufen.
    Sie schlenderte langsam hinüber zur Ankunftshalle und schloß sich der wachsenden Zahl von Personen an, die durch die Fenster auf die Rollbahn blickten, wo Frühflüge starteten und landeten. Drei Männer, die nicht jede eintreffende Maschine anstarrten, beobachteten weiterhin Maggie, die ungeduldig auf die Ansage wartete, daß der United-Flug Nr. 50 von San Francisco gelandet war. Als es endlich soweit war, lächelte sie. Einer der drei heimlichen Beobachter tippte elf Nummern in sein Handy und gab die Information an seinen Vorgesetzten in Langley weiter.
    Maggie lächelte wieder, als ein Mann mit einer 49er-Mütze aus dem Jetway kam – der erste Fluggast aus dem »Red-Eye«, dem Frühflug. Sie mußte weitere

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