Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
Vom Netzwerk:
über dem Kleingedruckten, und die beiden Prokuristen
brauchten sogar noch länger, um sämtliche Zahlen
durchzugehen. Niemand nahm sich Zeit für eine Mittagspause.
Nach fünfzehn Uhr wurde Townsend zunehmend unruhig und
schaute alle paar Minuten auf die Uhr. Sein Hin- und
Hermarschieren und seine einsilbigen Antworten auf lange
Fragen trugen auch nicht gerade dazu bei, die Sache zu
beschleunigen. Erst wenige Minuten nach siebzehn Uhr war
der Vertrag unterzeichnungsbereit.
Townsend atmete erleichtert auf, als die Anwälte sich
endlich vom Konferenztisch erhoben und sich streckten.
Wieder warf er einen Blick auf die Uhr und gelangte zu der
Überzeugung, daß er den Rückflug nach Adelaide noch
rechtzeitig schaffen würde. Er dankte seinen beiden Beratern
für ihre Bemühungen und schüttelte gerade den zwei Anwälten
der Gegenseite die Hände, als Sir Somerset mit seinem
Chefredakteur und dem Geschäftsführer das Zimmer betrat. »Man hat mich darüber verständigt, daß endlich eine
Einigung erzielt werden konnte«, sagte der alte Herr lächelnd. »Ich glaube schon«, erwiderte Townsend und versuchte,
sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Es würde nichts
nutzen, wenn er versuchte, Susan bei Moores anzurufen, um ihr
zu sagen, daß er wahrscheinlich etwas später kam: Man würde
sie gar nicht ans Telefon rufen.
»Dann wollen wir uns erst einmal einen Drink gönnen,
bevor wir unsere Unterschriften unter den endgültigen Vertrag
setzen«, schlug Sir Somerset vor.
Nach dem dritten Whisky ließ Townsend durchblicken, daß
es nun vielleicht an der Zeit wäre, die Verträge zu
unterzeichnen.
Nick Watson pflichtete ihm bei und erinnerte Sir Somerset
daran, daß er in der kommenden Nacht noch eine Zeitung
herausgeben müsse. »Stimmt«, sagte der Noch-Eigentümer und
zog seinen Füllfederhalter aus der Brusttasche. »Und da mir die
Chronicle in den nächsten sechs Wochen noch gehört, dürfen
wir nicht zulassen, daß eine Zeitung von dieser Qualität unter
ihr gewohntes Niveau absinkt. Übrigens, Keith, ich hoffe, daß
Sie mit mir zu Abend essen.«
»Ich fürchte, das geht heute nicht«, erwiderte Townsend.
»Ich habe bereits in Adelaide eine Verabredung zum
Abendessen.«
Sir Somerset drehte sich zu ihm herum. »Dann kann ich nur
hoffen, daß Sie mit einer schönen Frau verabredet sind. Denn
ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, daß Sie mich wegen
eines Geschäftsessens sitzenlassen.«
»Ich versichere Ihnen, daß die Frau sogar sehr schön ist«,
sagte Townsend lachend. »Und es ist erst unsere zweite
Verabredung.«
»In diesem Fall will ich Sie nicht länger aufhalten.« Sir
Somerset ging zum Konferenztisch, wo zwei Ausfertigungen
des Vertrags bereitlagen. Er hielt kurz inne, starrte auf das
Dokument und schien zu zögern. Beide Seiten wirkten ein
wenig nervös, und einer von Somersets Anwälten verlagerte
unruhig sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Der alte Herr drehte sich zu Townsend um und zwinkerte
ihm zu. »Ich muß gestehen, daß es Duncan gewesen ist, der
mich letztendlich überzeugt hat, an Sie und nicht an Hacker zu
verkaufen.« Er beugte sich über den Tisch und unterzeichnete
beide Vertragsausfertigungen; dann reichte er Townsend seinen
Füller, der seinen Namen neben den von Sir Somerset setzte. Die beiden Männer schüttelten einander etwas förmlich die
Hände. »Jetzt ist die rechte Zeit für einen letzten Drink«,
meinte Somerset. Wieder zwinkerte er Townsend zu. »Aber
machen Sie ruhig, daß Sie nach Adelaide kommen, Keith. Wir werden hier schon sehen, wieviel von unserem Gewinn wir auch ohne Sie verkonsumieren können. Ich muß gestehen, mein Junge, ich freue mich, daß der Chronicle an Sir Graham
Townsends Sohn übergeht.«
Nick Watson trat heran und legte Townsend den Arm um
die Schulter. »Und ich muß gestehen, daß ich mich darauf
freue, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, wir werden
Sie recht bald wieder bei uns in Sydney sehen.«
»Ich freue mich ebenfalls darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten«, entgegnete Townsend. »Und ich bin sicher, daß
wir uns hin und wieder sehen werden.« Er drehte sich um und
blickte Duncan Alexander an. »Danke«, sagte er, »wir sind
jetzt quitt.« Duncan streckte ihm die Hand entgegen, doch
Townsend eilte bereits aus dem Zimmer. Er sah, wie die Tür
des Aufzugs sich schloß – Sekunden, bevor er auf den nach
unten weisenden Pfeil an der Wand drücken konnte. Als er
schließlich ein Taxi bekam, weigerte der Fahrer sich trotz
Bitten und

Weitere Kostenlose Bücher