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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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großzügiger Trinkgeldangebote, das Tempolimit zu
überschreiten. In dem Augenblick, als sie auf den Parkplatz des
Flughafens fuhren, sah Townsend, wie die Douglas DG4 sich
in die Lüfte erhob. Unglücklich starrte er der Maschine nach
und verwünschte insgeheim Sir Somerset und seine Drinks. »Der Flieger muß wohl ausnahmsweise einmal pünktlich
gestartet sein«, meinte der Taxifahrer schulterzuckend.
Gleiches konnte vom nächsten Flug bedauerlicherweise nicht
behauptet werden. Die Maschine sollte genau eine Stunde
später starten, wurde aber vierzig Minuten aufgehalten. Townsend blickte auf die Uhr, ging zu einer Telefonzelle
und suchte Susans Nummer im Telefonbuch von Adelaide
heraus. Er wählte, doch die Leitung war besetzt. Als er es
einige Minuten später noch einmal versuchte, wurde der Hörer
nicht abgehoben, obwohl er es lange Zeit läuten ließ. Ob Susan
gerade unter der Dusche steht, fragte sich Townsend. Er malte
sich dieses Bild aus, als es plötzlich aus der Lautsprecheranlage dröhnte: »Letzter Aufruf für alle Passagiere nach Adelaide.« Rasch wählte Townsend noch einmal, doch wieder war besetzt. Er fluchte, hängte ein und stürmte zum Flugzeug. Er schaffte es gerade noch, ehe die Tür geschlossen wurde. Während des Fluges trommelte er ungeduldig mit den Fingern auf die Armlehnen, aber dadurch kam die Maschine auch nicht
schneller voran.
Sam stand neben dem Wagen und machte ein besorgtes
Gesicht, als sein Chef aus dem Flughafengebäude stürmte. Der
Fahrer raste in die Stadt, ohne auf jegliches Tempolimit zu
achten, und setzte seinen Chef direkt vor dem Eingang des
L’Etoile ab, doch der Oberkellner hatte bereits die letzten
Bestellungen entgegengenommen.
Townsend entdeckte Susan an einem Tische und versuchte
ihr zu erklären, was geschehen war, doch seltsamerweise
schien Susan Bescheid zu wissen, noch ehe er den Mund
geöffnet hatte. »Ich habe vom Flughafen aus bei Ihnen
angerufen«, sagte er. »Aber entweder war besetzt, oder es
klingelte, ohne daß jemand abgenommen hätte.« Er bemerkte,
daß das Besteck unangetastet war. »Jetzt sagen Sie bloß nicht,
daß Sie nichts gegessen haben.«
»Na ja, ich hatte keinen Hunger.« Sie nahm seine Hand.
»Aber Sie müssen am Verhungern sein, und ich wette, Sie
möchten Ihren Erfolg immer noch feiern. Also – wenn Sie die
Wahl hätten, was würden Sie lieber tun? Essen oder feiern?«
    Als Townsend am nächsten Morgen sein Büro betrat, stand Bunty vor seinem Schreibtisch und hielt ein Blatt Papier mit beiden Händen. Sie sah aus, als stünde sie schon eine ganze Zeit so da.
    »Gibt’s ein Problem?« fragte Townsend, als er die Tür hinter sich schloß.
»Nein. Nur – es sieht so aus, als hätten Sie vergessen, daß es Ende dieses Monats Zeit für mich ist, in Rente zu gehen.«
»Das hatte ich nicht vergessen.« Townsend setzte sich an seinen Schreibtisch. »Ich dachte nur nicht…«
»Die Bestimmungen der Firma sind in dieser Hinsicht eindeutig«, sagte Bunty. »Weibliche Angestellte, die ihr sechzigstes Lebensjahr vollenden…«
»Die Sechzig nimmt Ihnen keiner ab, Bunty.«
»… haben das Recht, ja, sogar die Pflicht, am letzten Freitag des betreffenden Kalendermonats in Rente zu gehen.«
»Bestimmungen sind dazu da, um gebrochen zu werden.«
»Ihr Vater sagte immer, daß es gerade bei dieser Bestimmung keine Ausnahmen geben sollte, und ich pflichte ihm bei.«
»Aber ich habe gar nicht die Zeit, mich momentan nach einer anderen Sekretärin umzusehen, Bunty. Jetzt, wo ich die Chronicle übernehme und…«
»Das habe ich schon eingeplant«, sagte sie fest, »und ich habe die ideale Nachfolgerin für mich gefunden.«
»Und welche Qualifikationen kann sie vorweisen?« fragte Townsend heftig und machte sich bereit, sie sofort als unzureichend abzutun.
»Sie ist meine Nichte«, erklärte Bunty, »und sie stammt aus dem Edinburgher Zweig der Familie.«
Townsend fiel keine passende Antwort ein. »Nun ja, dann geben Sie ihr einen Vorstellungstermin.« Er machte eine Pause. »Irgendwann nächsten Monat.«
»Sie sitzt bereits in meinem Büro. Ich kann sie sofort zu Ihnen hereinschicken«, sagte Bunty.
»Sie wissen doch, wie beschäftigt ich bin!« Townsend blickte auf die leere Seite in seinem Terminkalender. Bunty hatte offensichtlich dafür gesorgt, daß er an diesem Vormittag keine Termine hatte. Sie reichte ihm das Blatt Papier, das sie in den Händen hielt.
Townsend machte sich daran, Miss Youngers Lebenslauf zu studieren, während er zugleich eine

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