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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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danke«, entgegnete er nervös. »Ich suche nur ein Geschenk für – für meinen Neffen.« Die Frau blickte ihn argwöhnisch an, und Townsend hielt nach einem Platz Ausschau, wo die Abteilungsleiterin ihn nicht mehr sehen, er jedoch Susan im Auge behalten konnte.
Die Kundin brauchte schrecklich lange, sich zu entscheiden, ob sie den Baukasten nehmen sollte oder nicht. Susan mußte die Schachtel öffnen, um zu beweisen, daß der Inhalt hielt, was auf dem Deckel versprochen wurde. Sie holte einige der farbigen Teile heraus und versuchte vergeblich, sie zusammenzusetzen. Einige Minuten später ließ die Kundin Susan stehen, ohne den Baukasten gekauft zu haben.
Townsend wartete, bis die gestrenge Abteilungsleiterin sich einer anderen Kundin widmete, ehe er zu Susans Tisch ging. Sie blickte auf und lächelte. Diesmal war es kein einstudiertes Lächeln. Sie erkannte ihn tatsächlich wieder.
»Wie kann ich Ihnen helfen, Mr. Townsend?« fragte sie.
»Würden Sie heute mit mir zu Abend essen? Oder verstößt es immer noch gegen irgendwelche Vorschriften?«
Sie lächelte. »Allerdings, Mr. Townsend. Aber…«
Die Abteilungsleiterin kam zu Susan herüber. Sie wirkte noch mißtrauischer als zuvor.
»Das Puzzle muß unbedingt mehr als tausend Teile haben«, sagte Townsend. »Meine Mutter möchte eines, das sie mindestens eine Woche beschäftigt.«
»Selbstverständlich, Sir.« Susan führte ihn zu einem anderen Tisch, auf dem die verschiedensten Puzzles ausgestellt waren.
Townsend betrachtete sie eingehend und fragte Susan leise, ohne sie anzublicken: »Wie wär’s mit dem Pilligrini ? Zwanzig Uhr?« Wieder kam die Abteilungsleiterin herangestampft.
»Wunderbar«, raunte Susan. »Ich war noch nie im Pilligrini, wollte aber immer schon dort essen.« Sie nahm ihm das Puzzle aus der Hand, das den Hafen von Sydney darstellte, ging damit zum Ladentisch zurück und tippte den Preis in die Kasse ein, ehe sie die riesige Schachtel in einen Einkaufsbeutel mit dem Aufdruck ›Moores‹ steckte. »Bitte sehr, Sir. Das macht dann zwei Pfund und zehn Shilling.«
Townsend bezahlte und hätte gern noch ein paar persönliche Worte gesagt, doch die gestrenge Abteilungsleiterin hatte sich neben Susan aufgebaut und sagte: »Ich wünsche Ihrem Neffen viel Spaß mit dem Puzzle.«
Zwei Augenpaare folgten Townsend, als er auf die Rolltreppe stieg und nach unten verschwand.
Bunty war erstaunt, als sie den Inhalt des Einkaufsbeutels sah. Sie konnte sich nicht erinnern, daß Sir Graham in den zweiunddreißig Jahren, die sie für ihn gearbeitet hatte, seine Frau zum Geburtstag mit einem Puzzle beglückt hatte.
Townsend beachtete Buntys fragenden Blick nicht; statt dessen sagte er: »Bestellen Sie den Vertriebsleiter bitte sofort zu mir, Bunty. Am Kiosk an der Ecke King William Street war die Gazette schon um zehn Uhr ausverkauft.« Als Bunty sich zum Gehen wandte, fügte Townsend hinzu: »Ach ja, und lassen Sie für heute abend im Pilligrini bitte einen Tisch für zwei Personen reservieren.«
    Als Susan das Restaurant betrat, folgten ihr die Blicke mehrerer Männer, die sie bewundernd begafften, als sie zum Ecktisch schritt. Sie trug ein pinkfarbenes Kostüm, das ihre schlanke Figur betonte, und wenngleich ihr Rock bis fast drei Zentimeter unter die Knie reichte, war Townsends Blick immer noch auf ihre Beine gerichtet, als Susan den Tisch erreicht hatte. Aus den Blicken einiger Mitgäste sprach Neid, als sie Townsend gegenüber Platz nahm.
    Eine Stimme sagte betont laut, damit die beiden es auch ja hörten: »Dieser verdammte Kerl kriegt auch alles, was er will.«
Beide lachten, und Townsend schenkte Susan ein Glas Champagner ein. Er stellte rasch fest, daß er sich in ihrer Gesellschaft ausgesprochen wohl fühlte. Sie erzählten sich Geschichten darüber, was sie in den vergangenen zwanzig Jahren getan hatten, als wären sie Kindheitsfreunde, die sich nach langer Zeit wiedergetroffen hatten. Townsend erklärte Susan, weshalb er so oft nach Sydney geflogen war, und sie erzählte ihm, daß es ihr keinen Spaß mehr mache, in der Spielwarenabteilung des Moores zu arbeiten.
»Ist Ihre Chefin denn immer so unausstehlich?« fragte Townsend.
»Heute war sie sogar ausgesprochen gut gelaunt. Nachdem Sie gegangen waren, hat sie allerdings zynische Witze darüber gemacht, ob Sie wegen Ihrer Mutter oder Ihrem Neffen oder vielleicht jemand anderem ins Kaufhaus gekommen waren. Und als ich zwei Minuten zu spät von meiner Mittagspause zurückkam, hat sie mich

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