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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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der Größe des Imperiums bewußt, über das Hahn herrschte, auch wenn dieser immer wieder abfällig bemerkte: »Verglichen mit früher ist es ein armseliger Schuppen.«
Als die Führung beendet war – einschließlich der Besichtigung der einundzwanzig Druckerpressen im Keller –, hatte Armstrong sehr genau erkannt, wie unbedeutend Der Telegraf im Vergleich zu Hahns Verlagshaus war, erst recht, nachdem der Unternehmer erwähnt hatte, daß er in anderen Teilen Deutschlands sieben weitere Verlage und Druckereien besaß, die etwa die gleiche Größe aufwiesen wie das Berliner Verlagshaus; darunter eine Niederlassung im russischen Sektor Berlins.
Als Armstrong kurz nach siebzehn Uhr schließlich das Gebäude verließ, bedankte er sich bei Julius, wie er ihn inzwischen anredete, und erklärte: »Wir müssen uns bald wiedersehen, mein Freund. Hätten Sie nicht Lust, in nächster Zeit mit mir zu Mittag zu essen?«
»Das ist sehr freundlich von Ihnen«, dankte Hahn, »aber Ihnen ist sicher bekannt, Captain Armstrong, daß wir den britischen Sektor nicht besuchen dürfen.«
»Dann werde ich schlicht und einfach zu Ihnen kommen.« Armstrong lächelte.
Hahn begleitete seinen Besucher zur Tür und schüttelte ihm zum Abschied herzlich die Hand. Armstrong überquerte die Straße und spazierte eine Seitengasse entlang, ohne seinen Fahrer zu beachten. Vor einer Bar namens Joe blieb er stehen und fragte sich, welchen Namen sie wohl vor dem Krieg getragen hatte. Er trat ein, während Benson herangefahren kam und den Jeep einige Meter weiter anhielt.
Armstrong bestellte sich ein Glas Cola und nahm an einem Ecktisch Platz. Er war erleichtert, daß ihn offenbar niemand erkannte und auch niemand versuchte, sich zu ihm an den Tisch zu setzen. Nach der dritten Cola vergewisserte er sich unauffällig, daß die vierhundertzehn Dollar sicher in seiner Tasche steckten. Es versprach eine lange Nacht zu werden.
    »Wo, zum Teufel, steckt er?« erkundigte sich Forsdyke. »Captain Armstrong mußte kurz vor Mittag in den
amerikanischen Sektor hinüber, Sir«, ließ Sally ihn wissen.
»Gleich nach seinem Treffen mit Colonel Oakshott hat sich eine dringende Sache ergeben. Doch ehe der Captain losfuhr, hat er mir aufgetragen, einen Termin mit Ihnen zu vereinbaren,
falls Sie anrufen.«
»Wie außerordentlich zuvorkommend von ihm«, stellte
Forsdyke sarkastisch fest. »Auch im britischen Sektor hat sich
etwas Dringendes ergeben, und ich wüßte es sehr zu schätzen,
wenn Captain Armstrong sich morgen früh um neun bei mir
sehen ließe.«
»Ich werde dafür sorgen, das er Ihre Nachricht erhält, sobald
er zurückkommt, Major Forsdyke«, versprach Sally. Sie hätte
versucht, sich sofort mit Dick in Verbindung zu setzen, hatte
aber nicht die leiseste Ahnung, wo er zu erreichen war.
    »Fünfkarten-Studpoker, wie üblich?« fragte Max. Er schob eine Flasche Bier über den grünen Filz des Kartentisches.
    »Soll mir recht sein.« Armstrong nahm die Karten und mischte.
»Ich glaube, ich werde dich heute abend ausnehmen wie ‘ne Weihnachtsgans, alter Freund.« Max zog seine Jacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. »Ich hoffe, du hast genug Geld dabei.« Bedächtig füllte er sein Bier in ein Glas.
»Reichlich«, versicherte ihm Armstrong, der sich darauf beschränkte, am Bierglas zu nippen, denn er mußte die nächsten Stunden völlig nüchtern bleiben und einen klaren Kopf behalten. Als Armstrong gemischt hatte, hob Max ab und steckte sich eine Zigarette an.
Nach einer Stunde hatte Armstrong bereits siebzig Dollar gewonnen und mußte sich immer wieder von der anderen Seite des Tisches Worte wie »so ein verdammtes Glück« und »was für ein Scheißpech« anhören. Die zweite Stunde der Pokerpartie begann Dick mit dem beruhigenden Gefühl, nahezu fünfhundert Dollar in der Tasche zu haben.
»Bis jetzt hast du ja eine gottverdammte Glückssträhne gehabt«, fluchte Max und öffnete seine vierte Flasche Bier. »Aber die Nacht ist noch jung.«
Armstrong lächelte und nickte, während er seinem Gegner eine Karte über den Tisch schob und sich selbst eine zweite nahm. Er blickte auf sein Blatt – Pik vier und Pik neun –, legte fünf Dollar auf den Tisch und gab sich zwei weitere Karten.
Max hielt die fünf Dollar und hob rasch die Ecke seiner Karte, um nachzusehen, was Dick ihm da gegeben hatte. Er bemühte sich, nicht zu lächeln, und legte weitere fünf Dollar auf Armstrongs Einsatz.
Dick gab sich eine fünfte Karte und betrachtete sein Blatt eine

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