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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu Kate. Sie blieb distanziert und professionell, so daß Keith sich bereits fragte, ob es einen anderen Mann in ihrem Leben gab und ob es dumm von ihm gewesen war, sie um ihre Begleitung zu bitten.
    Kurz nach sieben setzte Kate sich zu ihm an den Tisch. Sie hatte den Guardian mitgebracht. Nicht gerade die beste Art und Weise, den Tag zu beginnen, ging es Keith durch den Kopf, obwohl er sich eingestehen mußte, daß er bei Kates Anblick noch immer die gleiche Erregung empfand wie an dem Tag, als er sie zum erstenmal gesehen hatte.
    »Wie geht’s Ihnen heute morgen?« erkundigte sie sich. »Könnte nicht besser sein.«
»Und ist es der ideale Tag für ein gutes Geschäft?« fragte
    sie lächelnd.
»O ja. Ich habe das Gefühl, morgen um diese Zeit gehört
mir meine erste Zeitung in England.«
Ein Kellner schenkte Kate eine Tasse Kaffee mit Milch ein.
Sie war beeindruckt, daß der Mann nicht zu fragen brauchte,
wie sie ihren Kaffee mochte, obwohl sie sich erst einen Tag im
Hotel aufhielt.
»Henry Wolstenholme hat gestern abend angerufen«,
erzählte Keith. »Kurz bevor ich zu Bett ging. Er hatte bereits
mit Shuttleworth gesprochen. Wenn wir in Leeds eintreffen,
haben die Anwälte die Verträge schon unterschriftsfertig.« »Ist die ganze Sache nicht ziemlich riskant? Sie haben ja
noch nicht einmal die Druckerpressen gesehen.«
»Nein, aber ich habe die Klausel einfügen lassen, daß ich
unter bestimmten Umständen innerhalb von neunzig Tagen
vom Vertrag zurücktreten kann. Machen Sie sich also darauf
gefaßt, einige Zeit in Nordengland zu verbringen. Es soll dort
zu dieser Jahreszeit ziemlich ›frisch‹ sein, wie die Leute es
nennen.«
»Eine Nachricht für Mr. Townsend!« stand auf einem
Schild, das ein Page herumtrug. Er kam zum Tisch, nachdem
Keith die Hand gehoben hatte. »Ich habe eine Nachricht für
Sie, Sir.« Er reichte ihm einen Briefumschlag.
Keith riß ihn auf und zog ein Blatt Papier mit dem Briefkopf
und der Krone des australischen Hochkommissars heraus.
»Bitte rufen Sie mich sofort an. Dringend!« Die gekritzelten
Zeilen waren mit »Alexander Downer« unterschrieben. Keith zeigte Kate die Nachricht. Sie runzelte die Stirn.
»Kennen Sie Downer?«
»Ich bin ihm ein einziges Mal begegnet, beim Melbourne
Cup«, erwiderte Keith. »Aber das war lange, ehe er
Hochkommissar wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er
sich an mich erinnert.«
»Was kann er schon so früh am Morgen wollen?« wunderte
sich Kate.
»Keine Ahnung. Vielleicht möchte er wissen, weshalb ich
seine Einladung zum heutigen Dinner abgelehnt habe.« Keith
lachte. »Wir können ihm nach unserer Rückkehr aus dem
Norden immer noch einen Besuch abstatten. Trotzdem sollte
ich lieber versuchen, mit ihm zu sprechen, ehe wir nach Leeds fahren. Vielleicht ist es ja doch etwas Wichtiges.« Er stand auf.
»Ich kann es nicht erwarten, bis es Autotelefone gibt.« »Ich gehe noch rasch hinauf in mein Zimmer«, sagte Kate.
»Kurz vor halb acht bin ich im Foyer.«
»Gut«, erwiderte Keith und verließ den Palm Court, um sich
auf die Suche nach einem Telefon zu machen. Im Foyer
deutete der Portier auf ein Tischchen gegenüber dem Empfang.
Keith wählte die Nummer auf dem Briefkopf. Sofort meldete
sich eine Frau. »Guten Morgen. Australisches Hochkommissariat.«
»Dürfte ich mit dem Hochkommissar sprechen?« bat Keith. »Mr. Downer ist noch nicht im Hause, Sir. Möchten Sie
nach acht Uhr dreißig anrufen?«
»Ich bin Keith Townsend. Der Hochkommissar hat mir die
Nachricht übermittelt, ihn anzurufen. Es sei dringend.« »O ja, Sir, ich habe den Auftrag, Sie zu ihm privat durchzustellen. Einen Moment, bitte.«
Keith blickte auf die Uhr. Es war zwanzig nach sieben. »Alexander Downer«, meldete sich die Stimme am anderen
Ende der Leitung.
»Hier Keith Townsend. Sie haben mich gebeten, Sie
dringend anzurufen, Herr Hochkommissar.«
»Ja, Keith. Wir sind uns das letzte Mal beim Melbourne Cup
begegnet, aber ich vermute, daß Sie sich nicht daran erinnern.«
Sein australischer Akzent war viel ausgeprägter, als Townsend
sich erinnerte.
»Doch, ich erinnere mich«, versicherte Keith.
»Ich fürchte, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie,
Keith. Ihre Mutter hat einen Herzanfall erlitten. Sie liegt im
Royal Melbourne Hospital. Ihr Zustand ist stabil, aber sie muß
noch auf der Intensivstation bleiben.«
Townsend brachte keinen Ton hervor. Er war außer Landes
gewesen, als sein Vater starb, und er würde nicht…
»Sind

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