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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Zeit verging, ehe er Huddersfield Echo hinzufügte, anschließend die Namen von sechs weiteren Zeitungen. Armstrong starrte blicklos in Waltscheks Augen und kritzelte vier weitere Worte auf die Speisekarte: »Leeds, morgen, zwölf Uhr.« Während sein Kaffee kalt wurde, folgte »120.000, fairer Preis«. Und schließlich: »Fabriken seit geraumer Zeit geschlossen.«
Als die Gespräche am Nebentisch sich dem Kricket zuwandten, war Armstrong überzeugt, einige Puzzlestücke richtig zusammengefügt zu haben. Jetzt aber mußte er so schnell wie möglich in sein Büro zurück, um das Puzzle vor morgen mittag komplett zu haben. Er blickte auf die Uhr. Obwohl der Kellner ihm eben erst die gewünschte zweite Portion Pudding vorgesetzt hatte, verlangte Dick die Rechnung. Sie wurde ihm Augenblicke später gebracht. In diesem Moment nahm Waltschek ein dickes Manuskript aus seiner Aktentasche und reichte es seinem Gastgeber ostentativ über den Tisch hinweg. Armstrong bezahlte die Rechnung, stand auf, klemmte sich das Manuskript unter den Arm und sprach mit Waltschek auf russisch, während sie an der nächsten Nische vorübergingen. Dick warf einen Blick auf die junge Frau und glaubte, Erleichterung auf ihrem Gesicht zu sehen, als sie hörte, daß die beiden fremden Männer sich in einer Fremdsprache unterhielten.
An der Tür drückte Armstrong dem Oberkellner eine Pfundnote in die Hand. »Ein ausgezeichneter Lunch, Mario«, lobte er. »Und danke, daß Sie eine so aufregende junge Dame in die nächste Nische geführt haben.«
»Es war mir ein Vergnügen, Sir«, sagte Mario und steckte das Geld ein.
»Darf ich Sie fragen, unter welchem Namen der Tisch reserviert wurde?«
Marios Finger huschte die Reservierungsliste hinunter. »Mr. Keith Townsend, Sir.«
Dieses Puzzlestück ist durchaus ein Pfund wert, dachte Armstrong, während er vor seinem Gast aus dem Restaurant marschierte.
Auf dem Bürgersteig gab er dem Russen die Hand und versicherte ihm, sofort alles für die Veröffentlichung in die Wege zu leiten. »Freut mich zu hören, Genosse«, sagte Waltschek mit seinem vornehmsten englischen Akzent. »Und jetzt muß ich mich beeilen, um nicht zu spät zur Anprobe bei meinem Schneider zu kommen.« Er tauchte in der Fußgängermenge unter, welche die Straße überquerte, und verschwand in Richtung Savile Row.
Als er von Benson zurück zum Büro gefahren wurde, beschäftigten sich Armstrongs Gedanken keineswegs mit Tulpanow, oder Juri Gagarin, ja, nicht einmal mit Forsdyke. Er stürmte sofort in Sallys Büro, die gerade am Telefon war, lehnte sich über ihren Schreibtisch, drückte die Gabel herunter und fragte: »Was für einen Grund könnte es geben, daß Keith Townsend sich für etwas mit Namen WRG interessiert?«
Sally, die den Hörer noch in der Hand hielt, überlegte kurz; dann meinte sie: »Western Railway Group?«
»Das kann ich mir nicht vorstellen – Townsend interessiert sich nur für Zeitungen.«
»Möchten Sie, daß ich versuche, es herauszufinden?«
»Ja«, bat Armstrong. »Wenn Townsend in London ist, um etwas zu kaufen, möchte ich gern wissen, um was es sich handelt. Lassen Sie nur das Berliner Team daran arbeiten. Auf keinen Fall soll jemand anders davon erfahren.«
Sally, Peter Wakeham, Stephen Hallet und Reg Benson brauchten zwei Stunden, um weitere Stücke des Puzzles zu beschaffen, während Armstrong seinen Buchhalter und seinen Banker anrief und beide aufforderte, sich rund um die Uhr bereitzuhalten.
Um sechzehn Uhr fünfzehn studierte Armstrong einen Bericht über die West Riding Publishing Group, den ein Bote von Dunn & Bradstreet ihm wenige Minuten zuvor gebracht hatte. Nachdem er die Zahlen ein zweites Mal durchgegangen war, mußte er Townsend beipflichten, daß hundertzwanzigtausend Pfund ein fairer Preis waren – jedenfalls, bevor Mr. John Shuttleworth gewußt hatte, daß er ein Gegenangebot bekommen würde.
Um achtzehn Uhr saßen alle um Armstrongs Schreibtisch und berichteten, was sie in Erfahrung bringen konnten.
Stephen Hallet hatte alles über den zweiten Mann am Tisch herausgefunden, auch bei welcher Anwaltsfirma er Partner war. »Die Kanzlei vertritt die Familie Shuttleworth bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert«, teilte er Armstrong mit. »Townsend hat morgen in Leeds eine geschäftliche Verabredung mit John Shuttleworth, dem derzeitigen Vorsitzenden. Aber ich konnte leider nicht erfahren, wo, und auch nicht die genaue Zeit.« Sally lächelte.
»Gut gemacht, Stephen. – Was hast du zu

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