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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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dieses Buch nicht auf irgendeiner Bestsellerliste erscheint. Solange Sie in Ihrem Jahresbericht aufweisen können, daß eine Million Exemplare gedruckt wurden, wird er zufrieden sein. Von wirklicher Bedeutung ist die Aufteilung der Gewinne«, fügte Waltscheck hinzu und schlürfte seinen Wodka.
»Wird es bei diesem einen Buch bleiben, oder werden Sie mir irgendwann wieder einen ähnlichen Vorschlag unterbreiten?« fragte Armstrong.
»Wenn Sie dieses…«, Waltschek suchte nach dem richtigen Wort: »… Projekt erfolgreich durchführen, möchten wir gern, dass Sie ein Jahr später eine Paperback-Ausgabe folgen lassen, wofür wir Ihnen ebenfalls fünf Millionen zur Verfügung stellen. Danach könnte es möglicherweise zu Neuauflagen und überarbeiteten Fassungen kommen…«
»Wodurch ein kontinuierlicher Zufluß von Mitteln für Ihre Agenten in jedem Land gewährleistet würde, in dem der KGB seinen Interessen nachgeht«, sagte Armstrong.
Waltschek ignorierte diese Bemerkung. »Und als unser Bevollmächtigter erhalten Sie zehn Prozent von jedem Vorschuß. Schließlich gibt es keinen Grund, daß Sie nicht die gleichen Rechte haben sollten wie jeder literarische Agent. Und ich bin zuversichtlich, daß unsere Wissenschaftler jedes Jahr ein neues Manuskript verfassen können, das der Veröffentlichung wert ist.« Er machte eine Pause. »Hauptsache, ihre Honorare und Tantiemen werden immer pünktlich und in der erwünschten Währung bezahlt.«
»Wann bekomme ich das Manuskript zu Gesicht?«
»Ich habe eine Kopie dabei.« Waltschek blickte auf die Aktenmappe neben sich. »Wenn Sie sich einverstanden erklären, das Buch zu verlegen, sind die ersten fünf Millionen noch vor Ende dieser Woche auf Ihrem Konto in Liechtenstein. Wenn ich es recht verstanden habe, wurden die Geschäfte mit Ihnen bisher immer so gehandhabt.«
Armstrong nickte. »Ich werde eine zweite Kopie des Manuskripts für Forsdyke benötigen.«
Waltschek zog eine Braue hoch, gerade, als seine Platte weggeräumt wurde.
»Er hat einen Agenten auf der gegenüberliegenden Seite des Restaurants sitzen. Also geben Sie mir das Manuskript erst, wenn wir aufbrechen; dann klemme ich’s mir unter den Arm und marschiere damit hinaus. Keine Angst«, fuhr er fort, denn er spürte Waltscheks Besorgnis, »er versteht absolut nichts vom Verlagswesen, und seine Abteilung wird wahrscheinlich monatelang verschlüsselte Nachrichten zwischen den Sputniks suchen.«
Waltschek lachte, machte jedoch keine Anstalten, zur anderen Seite des Restaurants zu schauen, als der Dessertwagen an ihren Tisch gerollt wurde; statt dessen blickte er erfreut auf die dargebotenen Köstlichkeiten.
Während des nun einsetzenden Schweigens nahm Armstrong ein einzelnes Wort vom Nebentisch auf – »Druckerpressen«. Er versuchte, mehr von dem Gespräch zu verstehen; dann aber fragte Waltschek ihn nach seiner Meinung über einen jungen Tschechen namens Havel, der vor kurzem ins Gefängnis gesteckt worden war.
»Ist er Politiker?«
»Nein, ein …«
Armstrong drückte einen Finger auf die Lippen, um seinem Kollegen zu bedeuten, er möge weiterreden, solle aber keine Antwort erwarten. Der Russe brauchte in solchen Dingen keine weiteren Anweisungen.
Armstrong konzentrierte sich auf die drei Personen in der Nische neben der seinen. Der sportlich aussehende Mann mit der weichen Stimme, der mit dem Rücken zu ihm saß, konnte nur Australier sein, doch obwohl sein Akzent unverkennbar war, vermochte Armstrong nur wenige seiner Worte zu verstehen. Neben dem Mann hatte die aufregende junge Frau Platz genommen, die Armstrong so abgelenkt hatte, als sie das Restaurant betrat. Er hielt sie für eine Mitteleuropäerin und vermutete, daß ihr Geburtsort nicht allzu weit von seinem entfernt lag. Zu ihrer Rechten, dem Australier gegenüber, saß ein Mann mit nordenglischem Akzent und einer Stimme, die seinen alten Feldwebel begeistert hätte. Offenbar war dem Mann das Wort »vertraulich« nie richtig erklärt worden.
Während Waltscheck gelassen auf russisch weiterredete, zog Armstrong einen Füllfederhalter aus der Brusttasche und notierte sich auf der Rückseite der Speisekarte die vereinzelten Wörter, die er verstehen konnte – was nicht so einfach gewesen wäre, hätte ihn nicht ein echter Profi darin ausgebildet. Nicht zum erstenmal war er Forsdyke dankbar dafür.
»John Shuttleworth, Vorsitzender der WRG«, waren die ersten Worte, die Armstrong sich notierte; einen Augenblick später folgte: »Eigentümer«. Einige

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