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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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das offenbar recht gut, ohne zu jammern.«
»Aber, Dick. Sie wissen doch – seit Malcolm mich verlassen hat…«
»Ich nehme an, Sie wollen auch noch behaupten, das sei meine Schuld gewesen?«
»Höchstwahrscheinlich.«
»Was wollen Sie damit andeuten?«
»Ich will nichts andeuten. Ich will nur darauf hinweisen, daß bei den vielen Überstunden, die ich machen muß…«
»Dann ist es vielleicht an der Zeit, daß Sie sich eine weniger anstrengende Stellung suchen.«
Sally konnte nicht glauben, was sie da hörte. »Nach einundzwanzig Jahren, die ich nun für Sie arbeite, glaube ich nicht, daß mich noch jemand nehmen wird.«
»Was wollen Sie damit durchblicken lassen?« schrie Armstrong. Sally fuhr zurück. Was war nur mit ihm? War er betrunken und wußte nicht, was er sagte? Sie blickte zu ihm hinunter. »Was ist los mit Ihnen, Dick? Ich möchte doch nichts weiter als eine Gehaltserhöhung, die mit der Inflation Schritt hält. Das ist doch nun wirklich nicht zuviel verlangt.«
»Ich will Ihnen sagen, was mit mir los ist!« erwiderte er schroff. »Ich habe von der Inkompetenz in diesem Laden die Nase voll – und davon, daß Sie es sich zur Angewohnheit gemacht haben, während Ihrer Arbeitszeit Termine für Privatangelegenheiten zu mißbrauchen!«
»Wir haben heute doch nicht den ersten April, Dick, oder?« versuchte Sally die Stimmung aufzulockern.
»Werden Sie nicht sarkastisch! Sonst werden Sie sehr schnell merken, daß es eher die Iden des März sind! Ihre Einstellung bestärkt mich in der Überzeugung, daß es besser wäre, Ihren Posten mit jemandem zu besetzen, der auch ohne diese ewige Jammerei gute Arbeit leistet. Jemand mit frischen Ideen. Jemand, der Disziplin in diese Bude bringt! Daran fehlt es hier nämlich an allen Ecken und Enden!« Er schmetterte die Faust auf den Ordner mit den noch nicht unterschriebenen Briefen.
Sally stand bebend vor dem Schreibtisch und starrte Armstrong fassungslos an. Benson hatte offenbar doch recht mit seiner Vermutung. »Es ist dieses Mädchen, nicht wahr? Wie heißt sie doch gleich? Sharon?« Sally machte eine Pause, bevor sie fortfuhr: »Deshalb ist sie also nicht zu mir gekommen!«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden!« brüllte Armstrong. »Ich finde nur, daß…«
»Sie wissen genau, wovon ich rede!« fauchte Sally. »Nach all diesen Jahren können Sie mich nicht mehr täuschen, Dick. Sie haben ihr meine Stelle angeboten, nicht wahr? Ha, ich höre sogar genau Ihre Worte: ›Es wird alle unsere Probleme lösen, Darling. So können wir immer Zusammensein.‹«
»Ich habe nichts dergleichen gesagt!«
»Ach, haben Sie diesmal eine andere Platte aufgelegt?«
»Ich habe nur einfach das Gefühl, daß hier ein frischer Wind
wehen sollte«, sagte Dick lahm. »Ich werde mich darum kümmern, daß Sie angemessen entschädigt werden.«
»Angemessen entschädigt?« rief Sally empört. »Sie wissen verdammt gut, daß es in meinem Alter fast unmöglich sein wird, eine andere Stellung zu finden! Ganz abgesehen davon – wie wollen Sie mich denn für die vielen Opfer ›entschädigen‹, die ich in all den Jahren für Sie gebracht habe? Mit einem schmutzigen Wochenende in Paris, vielleicht?«
»Wie können Sie es wagen, so zu mir zu reden!«
»Ich rede mit Ihnen, wie es mir gefällt!«
»Machen Sie nur so weiter, und Sie werden es bitter bereuen, mein liebes Mädchen!«
»Ich bin nicht Ihr liebes Mädchen!« keifte Sally. »Tatsächlich bin ich die einzige Person in diesem Unternehmen, die Sie weder verführen noch einschüchtern können! Dazu kenne ich Sie schon viel zu lange!«
»Viel zu lange! Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Darum ist die Zeit gekommen, daß Sie gehen!«
»Zweifellos, um von Sharon abgelöst zu werden.«
»Das geht Sie verdammt nichts an!«
»Ich kann nur hoffen, daß Sharon wenigstens im Bett gut ist«, sagte Sally.
»Was soll das nun wieder heißen?«
»Nur, daß ich während der zweistündigen Aushilfe dieser jungen Dame nicht weniger als sieben von neun Briefen neu tippen mußte, weil sie mit der Rechtschreibung auf dem Kriegsfuß steht. Und die anderen zwei Briefe mußten neu geschrieben werden, weil sie falsch adressiert waren. Es sei denn, es war in Ihrem Sinn, dem Premierminister Ihre Maße für eine neue Hose mitzuteilen.«
»Es war Sharons erster Tag. Sie wird es schon noch lernen.«
»Nicht, wenn Sie ständig mit offenem Hosenschlitz in ihrer Nähe herumlaufen!«
»Verschwinden Sie, bevor ich Sie hinauswerfen lasse!«
»Das werden Sie schon selbst tun müssen,

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