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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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ersuchte Sally sofort, ihn mit seiner Frau zu verbinden. Sally rief Charlotte an und stellte sie zu Armstrong durch; dann bereitete sie die Papiere für seine Reise nach New York und seine Besprechung mit Margaret Sherwood vor. Ihr war keineswegs entgangen, wie gereizt Dick schon die ganze Woche war – einmal hatte er ein Tablett mit Kaffeetassen von seinem Schreibtisch auf den Boden gefegt. Offenbar kannte niemand den Grund für Dicks Probleme. Benson tippte auf Schwierigkeiten mit einer Frau, während Sallys Vermutung eher dahin ging, daß es Dick, nachdem er nun schon dreiunddreißig Komma drei Prozent der Globe -Anteile besaß, zunehmend nervte, auf Margaret Sherwoods Rückkehr von ihrer alljährlichen Kreuzfahrt warten zu müssen, ehe er die Information nutzen konnte, die er von Alexander Sherwood erhalten hatte.
    »Mit jedem weiteren Tag gewinnt Townsend mehr Zeit, herauszufinden, was ich vorhabe«, brummte Dick mißmutig.
Seine schlechte Laune hatte Sally veranlaßt, ihre alljährliche Diskussion über eine Gehaltserhöhung, die Dick stets aus der Haut fahren ließ, zu verschieben. Doch Sally hatte bereits begonnen, mit der Bezahlung bestimmter, längst überfälliger Rechnungen zu warten. Natürlich war ihr klar, daß sie bald mit ihrem Boß reden mußte, so schlecht seine Laune auch sein mochte.
Armstrong beendete das Gespräch mit seiner Frau und bat Sally wieder zu sich ins Büro. Sie hatte die Morgenpost bereits sortiert, die Routinebriefe allesamt erledigt, Entwürfe für die übrigen vorbereitet und alles zur Begutachtung für Dick in eine Mappe gelegt. Den Großteil der Briefe brauchte er nur noch zu unterschreiben. Doch ehe Sally die Tür hinter sich geschlossen hatte, rief Armstrong sie zurück, erklärte, daß sie einige Diktate aufnehmen müsse, und legte in einem Höllentempo los. Während seine Worte nur so hervorsprudelten, verbesserte Sally automatisch die Grammatik ihres Chefs. Außerdem erkannte sie, daß sie später in einigen Fällen seine Wortwahl abschwächen mußte.
Als er mit dem Diktieren fertig war, stürmte Armstrong zu einem Geschäftsessen aus dem Büro, ohne Sally die Chance zu geben, auch nur ein Wort zu sagen. So beschloß sie, gleich bei seiner Rückkehr auf ihre Gehaltserhöhung zu sprechen zu kommen. Sie sah nicht ein, weshalb sie ihren Urlaub verschieben sollte, nur weil ihr Chef sich weigerte, Rücksicht auf andere zu nehmen.
Bis Armstrong vom Lunch zurückkam, hatte Sally die diktierten Briefe getippt und sie unterschriftsbereit in einer anderen Mappe auf seinen Schreibtisch gelegt. Ihr entging nicht, daß Dicks Atem ungewohnterweise nach Whisky roch, aber länger konnte sie das Gespräch einfach nicht aufschieben.
Während Sally vor dem Schreibtisch wartete, lautete Armstrongs erste Frage: »Wer, zum Teufel, hat veranlaßt, daß ich mit dem Minister für Telekommunikation zu Mittag esse?«
»Es war Ihr ausdrücklicher Wunsch«, erwiderte Sally.
»Ganz bestimmt nicht!« brauste Dick auf. »Im Gegenteil, ich entsinne mich genau. Ich hab’ Ihnen gesagt, daß ich diesen Schwachkopf nie wiedersehen will!« Seine Stimme hob sich mit jedem Wort. »Der Mann ist vollkommen unfähig, genau wie fast die Hälfte dieser verdammten Regierung!«
Sally ballte die Hand zur Faust. »Dick, ich fürchte, ich muß…«
»Haben Sie schon etwas von Margaret Sherwood gehört?«
»Nichts Neues. Sie kommt Ende des Monats von der Kreuzfahrt zurück. Ich habe veranlaßt, daß Sie sich gleich am Tag nach ihrer Rückkehr in New York mit ihr treffen. Der Flug ist bereits gebucht, und ich habe Ihnen auch schon Ihre übliche Suite im Pierre mit Blick auf den Central Park reservieren lassen. Außerdem habe ich eine Akte zusammengestellt, die sich auf Alexander Sherwoods neue Information stützt. Soviel ich weiß, hat er seiner Schwägerin bereits den Preis genannt, den Sie ihm für seine Anteile bezahlt haben. Er hat ihr geraten, sich daran zu orientieren, sobald sie zurück ist und Sie mit ihr verhandeln.«
»Gut. Gibt es sonst noch irgendwelche Probleme?«
»Ja. Mich«, antwortete Sally.
»Sie?« fragte Armstrong erstaunt. »Wieso? Was fehlt Ihnen denn?«
»Meine jährliche Gehaltserhöhung ist bereits zwei Monate überfällig, und ich…«
»Ich habe nicht vor, Ihr Gehalt in diesem Jahr zu erhöhen.«
Sally wollte schon loslachen, als sie die Miene ihres Chefs bemerkte. »Also wirklich, Dick. Sie wissen genau, daß ich von dem, was Sie mir zahlen, nicht leben kann.«
»Wieso nicht? Andere schaffen

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