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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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er die letzte Seite auf und setzte seine Unterschrift neben die von Richard Armstrong.
»Darf ich damit annehmen, daß beide Seiten sich einig sind?« fragte der Bankier. »In unserer Bank sind zwanzig Millionen Dollar hinterlegt, die nur auf Mr. Armstrongs Anweisung warten, Mr. Sherwoods Konto gutgeschrieben zu werden.«
Armstrong nickte. Zwanzig Millionen Dollar war die Summe, auf die Alexander und Margaret Sherwood sich geeinigt hatten: Alexander sollte die zwanzig Millionen für seinen Drittelanteil am Globe bekommen; dann würde auch Margaret sich für genau den gleichen Betrag von ihrem Drittel trennen. Was Margaret Sherwood allerdings nicht wußte: Alexander hatte eine kleine Belohnung dafür verlangt, daß er das Geschäft ermöglicht hatte: ein Faberge-Ei, das nicht im Vertrag erwähnt werden durfte.
Armstrong hatte zwar eine Million Franken mehr ausgegeben, als im Vertrag stand, dafür besaß er jetzt 33,3 Prozent einer überregionalen Zeitung, die einst die höchste Auflage der Welt gehabt hatte.
»Damit ist unser Geschäft abgeschlossen.« De Montiaque erhob sich von seinem Platz am Kopf des Tisches.
»Nicht ganz«, sagte Sherwood, der sitzen blieb. Ein wenig zögernd nahm der Geschäftsführer seinen Platz wieder ein. Armstrong verspürte ein plötzliches Gefühl der Unruhe; der Schweiß brach ihm aus.
»Da Mr. Armstrong so kooperativ war«, erklärte Sherwood, »halte ich es für recht und billig, daß ich mich revanchiere.« Den Mienen der anderen war zu entnehmen, daß weder Armstrong noch de Montiaque auf die Worte vorbereitet waren, die nun folgten. Alexander Sherwood teilte ihnen eine Einzelheit aus dem Testament seines Vaters mit – Informationen, die ein Lächeln auf Richard Armstrongs Gesicht zauberten.
Als er wenige Minuten später die Bank verließ, um zum Le Richemond zurückzukehren, war er überzeugt, seine Million Franken gut angelegt zu haben.
    Townsend schluckte jedes zornige Wort hinunter, als er zum zweitenmal in dieser Nacht aus tiefem Schlaf gerissen wurde. Statt dessen hörte er aufmerksam zu und flüsterte seine Antworten in die Sprechmuschel, um Kate nicht zu wecken. Als er den Hörer schließlich auflegte, konnte er nicht mehr einschlafen. Warum hatte Armstrong eine Million Franken für ein Faberge-Ei bezahlt und es zu einer Schweizer Bank gebracht, um sie nicht mal eine Stunde später mit leeren Händen wieder zu verlassen?
    Der Wecker neben Townsends Bett erinnerte ihn daran, daß es erst halb vier war. Er betrachtete Kate, die tief und fest schlief. Dann schweiften Keith’ Gedanken von Kate zu Susan und wieder zu Kate, und er mußte daran denken, wie unterschiedlich sie waren. Dann dachte er an seine Mutter und ob sie ihn wohl je verstehen würde. Und schließlich, unweigerlich, wanderten seine Gedanken zurück zu seinem Konkurrenten und der Frage, wie er herausfinden konnte, was Dick Armstrong beabsichtigte.
    Als Keith am Morgen aufstand, war er der Lösung dieses Rätsels keinen Schritt näher gekommen. Er hätte weiterhin im Dunkeln getappt, hätte er nicht wenige Tage später das RGespräch einer Frau aus London angenommen.
    DAILY TELEGRAPH 6. Februar 1967
Kossygin besucht Wilson in der Downing Street
    Armstrong tobte, als er in die Wohnung zurückkam und den Zettel von Sharon vorfand, auf dem lediglich stand, daß sie ihn nicht wiedersehen wollte, solange er sich nicht entschieden habe.
    Er sank aufs Sofa und las ihre Worte ein zweites Mal. Dann wählte er ihre Nummer. Er war sicher, daß sie da war, doch sie ging nicht ans Telefon. Dick ließ es mehr als eine Minute läuten, ehe er auflegte.
    Er konnte sich an keine glücklichere Zeit in seinem Leben erinnern, und Sharons Zeilen machten ihm schmerzhaft deutlich, wie sehr sie bereits Teil seines Lebens war. Er hatte sich sogar das Haar färben und die Hände maniküren lassen, damit Sharon nicht ständig an ihren Altersunterschied erinnert würde. Nach mehreren schlaflosen Nächten und einem Dutzend Blumensträußen, deren Annahme nie bestätigt wurde, und nach unzähligen unbeantworteten Anrufen sah Dick ein, daß er sie nur zurückbekommen würde, wenn er auf ihre Wünsche einging. Er hatte sich eine Zeitlang einzureden versucht, daß Sharon die ganze Sache gar nicht ernst meinte; jetzt aber bestand kein Zweifel mehr, daß sie nur unter diesen Bedingungen bereit war, ein Doppelleben zu führen. Er beschloß, sich am Freitag mit dem Problem zu befassen.
    An diesem Morgen kam er ungewöhnlich spät ins Büro und

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