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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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der Financial Times ?« fragte Sir
    Paul.
»Nein. Ich fürchte, es geht da um eine Sache, die uns noch
näher an den Rand des Abgrunds bringt. Aber ich möchte
lieber nicht am Telefon darüber reden.«
»Ich verstehe«, erwiderte Sir Paul. »Soll ich Peter Wakeham
bitten, ebenfalls zu kommen?«
»Wenn Sie möchten, daß die Sache vertraulich bleibt, lassen
Sie’s lieber.«
»Sie haben recht«, meinte Sir Paul. »Wo sollen wir uns
treffen?«
»Ich könnte nach Epsom kommen und in etwa einer Stunde
bei Ihnen sein.«
    Tom Spencer überflog die erste Hälfte des Artikels, während sein Zug an Mamaroneck vorüberfuhr. Er konzentrierte sich erst voll darauf, als er zu dem Abschnitt über seinen Mandanten gelangte.
    Keith Townsends Fehler bestand in einem übersteigerten Besitzerwunsch, der ihn dazu brachte, die einfachsten geschäftlichen Grundregeln zu mißachten. Jeder Junge, der einen Beutel Murmeln aus Ton gegen eine schillernde Glasmurmel eintauschen möchte, weiß ganz genau, daß er sich seinen Wunsch nicht anmerken lassen darf, und daß er kein Angebot machen sollte. Statt dessen muß er warten, bis der andere von sich aus sagt, was er verlangt. Doch Townsend war offenbar so versessen auf Multi Media, daß seine Gier auf dieses Unternehmen unverkennbar war. Ohne auch nur zu fragen, zu welchem Preis Henry Sinclair die Multi Media veräußert hätte, machte Townsend ihm unaufgefordert ein Angebot von über drei Milliarden Dollar. Dann verschlimmerte er seine Probleme noch, indem er sich einverstanden erklärte, die volle Summe in bar zu bezahlen.
So, wie die Druckergewerkschaften in New York Mr. Armstrong »Captain Weihnachtsmann« nennen, kann Mr. Sinclair nun Mr. Townsend als den Weihnachtsmann betrachten, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, daß Sinclair kurz davor stand, das Geschäft mit Armstrong abzuschließen – für zwei Milliarden Dollar, was schon viel zuviel für die Multi Media gewesen wäre, wie man an der Wall Street weiß.
    Nachdem Townsend sich mit den Bedingungen einverstanden erklärt hatte, mußte er feststellen, daß es außerordentlich schwierig war, die Mittel binnen der Dreißigtagefrist zu beschaffen, die Mr. Sinclair sich ausbedungen hatte. Und als Townsend das Geld schließlich aufbrachte, hatte er sich auf dermaßen unverschämte Bedingungen eingelassen, daß sich die Rückzahlungsvereinbarungen als das Ende der Global International erweisen könnten. Sein Leben lang war Mr. Townsend ein Spieler. Mit diesem Geschäft hat er bewiesen, daß er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.
    Als die Global gestern ihre Halbjahresprognose bekanntgab, fielen ihre Aktien um weitere acht Pence auf 3 Pfund 19.
Zu allen Problemen, denen die beiden Zeitungsmagnaten sich derzeit gegenüber sehen, kommen noch die steigenden Papierpreise und der niedrige Wechselkurs des Dollar gegenüber dem Pfund. Falls die Verkettung dieser Umstände noch einige Zeit bestehen bleibt, werden selbst die Euter der Bargeldkühe dieser beiden Pressezare bald trocken sein.
Die Zukunft ihrer beider Konzerne liegt nun in den Händen ihrer Bankiers, die sich – wie die Gläubiger eines Landes der dritten Welt – fragen müssen, ob sie je auch nur ihre Zinsen sehen werden, von der Rückzahlung der langfristigen Kredite ganz zu schweigen. Die Alternative der Banken, ihre Verluste in Grenzen zu halten, besteht darin, sich an diesem größten Notverkauf der Geschichte zu beteiligen. Die Ironie der Sache liegt letztendlich darin, daß schon eine einzige Bank diese Kreditkette zum Zerreißen bringen kann, und das gesamte, kunstvoll zusammengefügte Gebäude stürzt ein.
Gestern kommentierte ein Insider die Lage mit folgenden Worten: »Würde einer der beiden einen Scheck ausstellen, würde seine Bank ihn platzen lassen.«
    Tom stieg als erster aus dem Zug, als er in die Grand Central Station einfuhr. Er rannte zur nächsten Telefonzelle und wählte Townsends Nummer. Heather stellte ihn sofort durch. Diesmal hörte Keith sich den Rat seines Anwalts aufmerksam an.
    Als Armstrong den Artikel gelesen hatte, griff er nach einem Haustelefon und wies seine Sekretärin an: »Falls Paul Maitland aus London anruft, sagen Sie ihm, ich bin nicht zu Hause.« Kaum hatte er aufgelegt, läutete ein Telefon.
    »Mr. Armstrong, ich habe den leitenden Effektenmakler der Bank of New Amsterdam am Apparat. Er möchte dringend mit Ihnen persönlich sprechen.«
    »Dann stellen Sie ihn durch«, forderte Armstrong Heather auf.
»Der Markt

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