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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Hörer weit weg. Bestimmt würde
diesmal eine Schimpfkanonade erfolgen. Doch Armstrong
sagte: »Wie wär’s, wenn Sie mit seinen Anwälten sprechen?« »Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Vorgehensweise wäre«, entgegnete Russell. »Wenn ich die Anwälte aus
heiterem Himmel anrufe, würde Townsend daraus schließen,
daß Sie in Geldnöten stecken.«
»So ist es aber nicht!« brüllte Armstrong jetzt um so lauter. »Das behauptet ja auch niemand«, beruhigte Russell ihn.
»Werden Sie heute abend am Dinner im Four Seasons
teilnehmen?«
»Dinner im Four Seasons ? Was ist das?«
»Das alljährliche Treffen der Hauptakteure in der Finanzwelt und ihrer Gäste. Ich weiß, daß Sie eingeladen wurden,
denn ich habe in der Tribune gelesen, daß Sie zwischen dem
Gouverneur und dem Bürgermeister sitzen sollen.«
Armstrong blickte auf das Blatt mit seinen Terminen des
heutigen Tages, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Sie
haben recht, ich sollte wohl hingehen. Aber weshalb fragen
Sie?«
»Ich glaube, daß Townsend sich dort sehen lassen wird –
und sei es nur, um der Finanzwelt zu zeigen, daß es auch ihn
nach diesem unglückseligen Artikel in der Financial Times
immer noch gibt.«
»Ich nehme an, das gleiche könnte auf mich zutreffen.«
Armstrongs Stimme klang ungewohnt mürrisch.
»Es könnte sich als die ideale Gelegenheit erweisen, das
Thema unauffällig anzuschneiden, um festzustellen, welche
Reaktion es auslöst.«
Ein anderes Telefon begann zu läuten.
»Bleiben Sie am Apparat, Russell«, bat Armstrong, während
er abhob. Seine Sekretärin war am anderen Ende. »Was wollen
Sie?« schrie Armstrong so laut, daß Russell sich für einen
Moment fragte, ob sein Mandant noch zu ihm sprach. »Tut mir leid, daß ich Sie stören muß, Mr. Armstrong«,
entschuldigte sich die Sekretärin, »aber der Mann aus der
Schweiz ist wieder am anderen Apparat.«
»Sagen Sie ihm, ich rufe gleich zurück.«
»Er besteht darauf, Sie umgehend zu sprechen, Sir. Darf ich
ihn durchstellen?«
»Ich rufe Sie gleich noch einmal an, Russell«, sagte
Armstrong und griff nach dem anderen Apparat; dabei blickte
er auf sein Adreßbüchlein, das jetzt bei T aufgeschlagen war. »Jacques, ich glaube, ich habe unser kleines Problem
gelöst.«
    NEW YORK STAR 20. August 1991
Bürgermeister zu Polizeichef: »Die Kassen sind leer.«
    Townsend schauderte bei dem Gedanken, seine Anteile am Star zu verkaufen – erst recht an Richard Armstrong. Er zupfte vor dem Spiegel an seiner Schleife und fluchte wieder einmal laut, denn er wußte, daß alle Forderungen, die Elizabeth Beresford an diesem Nachmittag gestellt hatte, wahrscheinlich seine einzige Überlebenschance waren.
    Vielleicht erschien Armstrong gar nicht zu diesem Dinner? Das würde es ihm, Keith, zumindest ermöglichen, noch ein paar Tage zu bluffen. Wie könnte E. B. je verstehen, daß sein Herz – vom Melbourne Courier einmal abgesehen – am meisten am Star hing? Er wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, daß Mrs. Beresford ihm noch nicht gesagt hatte, welche seiner Aktivposten er ihrer Meinung nach in Australien verkaufen mußte.
    Townsend kramte in der untersten Schublade nach einem Frackhemd und atmete erleichtert auf, als er noch eines in seiner Originalverpackung fand. Er schlüpfte hinein. Verdammt! Der oberste Knopf sprang davon, als er ihn schließen wollte. Wieder fluchte Keith lauthals, denn er erinnerte sich, daß Kate erst in einer Woche aus Sydney zurückkommen würde. Er zog die Fliege enger und hoffte, sie würde das Problem bedecken. Der Spiegel zeigte ihm jedoch, daß dies nicht der Fall war. Als noch schlimmer erwies sich, daß der Kragen seiner Smokingjacke glänzte, was ihm das Aussehen eines Bandleaders aus den Fünfzigern verlieh. Kate hatte ihn seit Jahren ermahnt, sich eine neue Smokingjacke anzuschaffen. Vielleicht war jetzt die Zeit gekommen, ihren Rat zu befolgen. Nur… er hatte ja keine Kreditkarten mehr.
    Als Keith an diesem Abend sein Apartment verließ und den Fahrstuhl hinunter zum wartenden Wagen nahm, fiel ihm zum erstenmal auf, daß sein Chauffeur einen Anzug trug, der in Sachen modischer Chic alles in den Schatten stellte, was im Kleiderschrank seines Chefs hing. Während der BMW seine langsame Fahrt zum Four Seasons aufnahm, lehnte Keith sich zurück und überlegte, wie er das Gespräch auf den Verkauf seiner Star -Aktien lenken sollte, falls er eine Gelegenheit fand, unter vier Augen mit Dick Armstrong zu reden.
    Der Vorteil einer

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