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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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maßgeschneiderten, zweireihigen Smokingjacke bestand nach Dick Armstrongs Meinung darin, daß sie das Übergewicht zu übertünchen half. Er hatte an diesem Abend eine gute Stunde damit zugebracht, sich von seinem Butler das Haar färben und von einem Zimmermädchen die Hände maniküren zu lassen. Als er sich nun im Spiegel betrachtete, war er sicher, daß ihn nur wenige Gäste des Dinners für einen Mann halten würden, der auf die Siebzig zuging.
    Kurz bevor Dick das Büro verließ, hatte Russell ihn angerufen und ihm mitgeteilt, daß er den Wert der Star-Aktien auf sechzig bis siebzig Millionen Dollar schätzte, und daß er überzeugt sei, Townsend würde sich bereit erklären, noch etwas draufzulegen, wenn er die Anteile im Paket bekommen konnte.
    Alles, was Armstrong derzeit brauchte, waren siebenundfünfzig Millionen Dollar. Damit hätte er die Schweizer, die Russen, ja, sogar Sir Paul vom Hals.
    Als seine Limousine vor dem Four Seasons hielt, rannte ein rot livrierter junger Mann herbei und öffnete Armstrong die Wagentür. Nachdem der junge Bursche erkannt hatte, wer da versuchte, sich aus dem Sitz zu stemmen, tippte er an seine Mütze und sagte: »Guten Abend, Mr. Armstrong.«
    »Guten Abend«, erwiderte Dick und reichte ihm einen Zehndollarschein. Wenigstens gibt es jetzt einen Menschen, dachte er, der mich heute abend noch für einen Multimillionär hält. Inmitten eines Stromes anderer Ehrengäste stieg Dick die breite Treppe zum Bankettsaal hinauf. Einige drehten sich ihm zu und schenkten ihm ein Lächeln; andere blickten ihn nur flüchtig an und tuschelten. Dick fragte sich, was die Leute einander zuflüsterten. Prophezeiten sie seinen Sturz, oder unterhielten sie sich darüber, was für ein bewundernswerter Mann er doch sei? Dick erwiderte jedes Lächeln.
    Am Kopfende der Treppe wartete Russell auf ihn. Auf dem Weg zum Bankettsaal flüsterte er Armstrong zu: »Townsend ist bereits hier. Er sitzt an Tisch vierzehn als Gast von J. P. Grenville.« Armstrong nickte. Er wußte, daß Grenville seit über fünfundzwanzig Jahren Townsends Handelsbank war. Er betrat den Bankettsaal, zündete sich eine dicke Havanna an und bahnte sich einen Weg zwischen den besetzten Tischen hindurch. Hin und wieder blieb er stehen, um eine ausgestreckte Hand zu schütteln oder um sich ein paar Augenblicke mit jemandem zu unterhalten, von dem er wußte, daß er Millionensummen zu verleihen imstande war.
    Townsend stand hinter seinem Stuhl an Tisch vierzehn und beobachtete Armstrong, wie dieser sich allmählich dem Honoratiorentisch näherte. Schließlich nahm er seinen Platz zwischen Gouverneur Cuomo und Bürgermeister Dinkins ein. Armstrong lächelte jedesmal, wenn jemand in ihre Richtung winkte; offenbar nahm er immer an, daß es ihm galt.
    »Der heutige Abend könnte Ihnen durchaus Ihre beste Chance bringen«, meinte Elizabeth Beresford, die ebenfalls zum Honoratiorentisch blickte.
    Townsend nickte. »Aber es wird wahrscheinlich nicht so einfach sein, privat mit ihm zu sprechen.«
»Wäre ich auf seine Aktien scharf, würde ich sehr schnell irgendeine Möglichkeit finden.«
Warum mußte diese verdammte Frau immer recht haben?
Der Zeremonienmeister mußte ein paarmal mit einem Hämmerchen auf den Tisch klopfen, ehe es still genug wurde, daß der Rabbi ein Gebet aufsagen konnte. Mehr als die Hälfte der Anwesenden legten sich Khivas auf die Köpfe, sogar Armstrong – was nicht nur Townsend ihn bei einem öffentlichen Auftritt in London nie zuvor hatte tun sehen.
Nachdem die Gäste sich gesetzt hatten, begann eine Schar Kellner die Suppe zu servieren. Townsend brauchte nicht lange, um zu erkennen, daß David Grenville mit seiner Einschätzung von E. B.s belanglosem Geplauder recht hatte: Es war längst zu Ende, ehe Keith auch nur den ersten Gang verspeist hatte. Gleich nach dem Hauptgang machte sie sich daran, Keith mit gedämpfter Stimme eine Reihe von Fragen über seine australischen Besitztümer zu stellen. Er beantwortete jede, so gut er konnte; denn ihm war klar, daß selbst die geringste Unstimmigkeit von E.B. bemerkt und später gegen ihn verwendet wurde. E.B. nahm keine Rücksicht darauf, daß es sich bei dem Dinner um ein gesellschaftliches Ereignis handelte; sie fragte geradeheraus, wie Keith sich an Armstrong heranmachen und ihm seine Anteile am Star anhieten wollte.
Die erste Gelegenheit, E. B.s Inquisition zu entgehen – Townsends Antworten füllten bereits die Rückseiten von zwei Speisekarten –, ergab sich,

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