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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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goldene Regel gewesen sei, sich nicht in die redaktionellen Belange seiner Zeitungen zu mischen.
    E. B. zog eine Braue hoch, was Keith verriet, wie gründlich sie seine Akten studiert haben mußte.
»Ich bin Ihnen sehr dankbar, Keith«, sagte der Bürgermeister. »Ich war sicher, daß Sie meine Lage verstehen, wenn ich Ihnen erst erklärt hatte, wogegen ich ankämpfen muß – obwohl ich natürlich nicht erwarten kann, daß Sie wissen, wie man sich fühlt, wenn man am Monatsende seine Rechnungen nicht bezahlen kann.«
Der Bürgermeister blickte über Townsends Schulter und verkündete mit lauter Stimme: »Also, das ist mal ein Mann, der mir nie irgendwelche Schwierigkeiten macht!«
Townsend und E. B. drehten sich um und sahen, wen Dinkins meinte. Er deutete auf Armstrong.
»Ich nehme an, Sie sind alte Freunde«, sagte er und streckte die Arme nach Armstrong und Townsend aus. Einer der beiden hätte darauf vielleicht geantwortet, wäre Dinkins nicht bereits weitergegangen, um seine Wahlkampfrunde fortzusetzen. E. B. zog sich diskret ein Stückchen zurück – aber nicht so weit, als daß sie nicht jedes ihrer Worte hätte hören können.
»Wie geht es Ihnen, Dick?« fragte Townsend, den Armstrongs Wohlergehen nicht im mindesten interessierte.
»Könnte nicht besser sein.« Armstrong drehte den Kopf ein wenig und blies einen Schwall Rauch in Elizabeths Richtung.
»Es dürfte eine große Erleichterung für Sie sein, daß Sie sich endlich mit den Gewerkschaften einigen konnten.«
»Sie hatten letztendlich keine Wahl«, behauptete Armstrong. »Wären sie nicht auf meine Bedingungen eingegangen, hätte ich den Verlag dicht gemacht.«
Russell kam leise herbei und stellte sich hinter die beiden.
»Aber diese enormen Kosten!« sagte Townsend.
»Ich kann sie mir durchaus leisten«, versicherte Armstrong. »Jetzt erst recht, wo die Zeitung von Woche zu Woche mehr Gewinn macht. Ich hoffe für Sie, daß Sie das irgendwann auch mit der Multi Media schaffen.«
»Gewinn zu machen war für die Multi Media von Anfang an kein Problem«, log Townsend. »Die Unternehmensgruppe erwirtschaftet so viel, daß meine größte Sorge darin besteht, genügend Personal zu finden, um das Geld auf die Bank zu bringen.«
»Ich muß zugeben, daß Sie Mut bewiesen haben, als Sie für dieses Cowboy-Unternehmen die drei Milliarden beschafft haben. Ich hatte Henry Sinclair nur anderthalb Milliarden angeboten – und das auch erst, nachdem meine Finanzexperten die Bücher gründlichst durchgegangen waren.«
Unter anderen Umständen hätte Townsend seinen Konkurrenten vielleicht daran erinnert, daß dieser ihm im vergangenen Jahr beim Bankett des Oberbürgermeisters in der Guildhall einen Betrag von zweieinhalb Milliarden genannt hatte – wobei von einem Einblick in die Bilanzen keine Rede gewesen war. Doch solange E. B. sich nur zwei Schritte entfernt befand, hielt Keith lieber den Mund.
Armstrong zog tief an seiner Zigarre, ehe er seine nächste, wohlgeprobte Zeile zum besten gab: »Haben Sie immer noch Zeit genug, um darauf zu achten, daß meine Anteile am Star guten Gewinn bringen?«
»Mehr als genug, danke«, erwiderte Townsend. »Auch wenn der Star nicht die Auflagenhöhe der Tribune hat – ich bin sicher, angesichts der Gewinne des Star würden Sie die Tribune liebend gern dagegen tauschen.«
»Ich kann Ihnen versichern«, entgegnete Armstrong, »daß die Tribune heute in einem Jahr den Star in beiden Belangen überrundet hat.«
Jetzt war es Russell, der eine Braue hochzog.
»Nun, dann wollen wir heute in einem Jahr den Vergleich anstellen. Bis dahin dürfte der Stand der Dinge offensichtlich sein«, meinte Townsend.
»Solange mir hundert Prozent der Tribune und sechsundvierzig des Star gehören, kann ich nur der Sieger sein«, trumpfte Armstrong auf.
Elizabeth runzelte die Stirn.
»Falls die Multi Media tatsächlich drei Milliarden Dollar wert ist«, fuhr Armstrong fort, »müssen meine Star-Aktien mindestens hundert Millionen einbringen.«
»Wenn das der Fall ist«, hakte Townsend ein wenig zu schnell nach, »müssen meine Anteile gut hundert Millionen wert sein.«
»Dann wäre jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt für einen von uns beiden, den anderen aufzukaufen«, sagte Armstrong.
Beide Männer verstummten. Russell und Elizabeth blickten einander an.
»Und wie haben Sie sich das vorgestellt?« fragte Townsend schließlich.
Russell wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Mandanten zu. Er war sich nicht ganz sicher, wie Keith reagieren

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