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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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ist in Oxford und kümmert sich um die
Enkel.«
»Wie viele haben Sie denn jetzt?« fragte Shamir.
Armstrong mußte kurz überlegen. »Drei«, sagte er und hätte
um ein Haar hinzugefügt: »Oder sind es vier?«
»Sie Glücklicher. Und sorgen Sie immer noch für die New
Yorker Juden?«
»Darauf können Sie sich stets verlassen!«
»Das weiß ich, alter Freund«, versicherte ihm der Premierminister. »So, aber jetzt sagen Sie mir, was ich für Sie tun
kann.«
»Es ist etwas Persönliches, Yitzhak. Vielleicht können Sie
mir einen Rat geben.«
»Ich werde alles tun, Ihnen zu helfen. Sie haben so viel für
unser Volk getan – Israel wird immer in Ihrer Schuld stehen,
Dick. Sagen Sie mir ruhig, alter Freund, wie ich Ihnen
behilflich sein kann.«
»Das ist schnell gesagt«, antwortete Armstrong. »Ich brauche einen kurzfristigen Kredit über fünfzig Millionen Dollar, den ich innerhalb eines Monats zurückzahlen werde. Da hab’ ich mich gefragt, ob Sie mir vielleicht irgendwie helfen
könnten…«
Nach einer längeren Pause antwortete der Premierminister:
»Die Regierung beschäftigt sich natürlich nicht mit solchen
Geldgeschäften. Aber ich könnte den Direktor des Bankhauses
Leumi fragen, wenn Sie meinen, daß Ihnen das helfen könnte.« Armstrong beschloß, dem Premierminister lieber nicht zu
gestehen, daß er vom Bankhaus Leumi bereits einen – noch
ungetilgten – Kredit von zwanzig Millionen Dollar erhalten
hatte und keinen blauen Heller mehr bekommen würde, wie
man ihm unmißverständlich klargemacht hatte.
»Das ist eine gute Idee, Yitzhak. Aber Sie brauchen sich die
Mühe nicht selbst zu machen. Ich kann mich direkt an die Bank
wenden.« Er bemühte sich um eine fröhliche Stimme. »Übrigens, Dick, da ich Sie gerade am Apparat habe, wegen
Ihrer Bitte…«
»Ja?« fragte Armstrong hastig, in dem neue Hoffnung
aufkeimte.
»Ich möchte nicht, daß Sie es mißverstehen, aber die
Knesset hat sich vergangene Woche damit einverstanden
erklärt, daß Sie auf dem Ölberg beerdigt werden – ein Privileg,
wie Sie wissen, das nur jenen Juden gewährt wird, die dem
Staat Israel große Dienste erwiesen haben. Nicht einmal jeder
Premierminister kann damit rechnen.« Er lachte. »Ich hoffe
allerdings nicht, daß Sie so schnell Gebrauch davon machen
werden.«
»Hoffen wir, daß Sie recht haben«, entgegnete Armstrong. »Dann werde ich Sie und Charlotte also nächsten Monat
beim Bankett in der Guildhall wiedersehen?«
»Ja, wir freuen uns schon darauf«, antwortete Armstrong.
»Aber jetzt möchte ich nicht noch mehr von Ihrer kostbaren
Zeit stehlen, Herr Premierminister.«
Armstrong legte auf. Er spürte plötzlich, daß ihm sein Hemd
patschnaß am Körper klebte. Er stemmte sich aus dem Sessel
und ging zum angrenzenden Badezimmer. Seine Jacke und sein
Hemd knöpfte er unterwegs auf. Nachdem er die Tür hinter
sich geschlossen hatte, frottierte er sich ab und schlüpfte in sein
drittes Hemd an diesem Tag.
Dann kehrte er an seinen Schreibtisch zurück und blätterte
weiter durch sein Adreßbüchlein, bis er den Buchstaben S
erreichte – Schultz, Arno. Er bat die Sekretärin, ihn mit seinem
Anwalt zu verbinden.
»Haben Sie seine Nummer?« fragte sie.
Nach einer heftigen Verwünschung wählte er Russells
Nummer selbst. Automatisch blätterte Armstrong weiter im
Adreßbüchlein, bis er die Stimme seines Anwalts am anderen
Ende der Leitung hörte. »Habe ich irgendwo auf der Welt
fünfzig Millionen Dollar in Reserve?« erkundigte er sich. »Wozu benötigen Sie das Geld?« fragte Russell.
»Die Schweizer drohen mir.«
»Ich dachte, Sie hätten vergangene Woche mit Ihnen
abgerechnet.«
»Das dachte ich auch.«
»Was ist aus dieser scheinbar unerschöpflichen Geldquelle
geworden?«
»Sie ist versiegt.«
»Ich verstehe. Wieviel, sagten Sie?«
»Fünfzig Millionen.«
»Nun, ich wüßte schon eine Möglichkeit, wenigstens an
diesen Betrag heranzukommen.«
»Wie?« fragte Armstrong und versuchte, die Verzweiflung
aus seiner Stimme herauszuhalten.
Russell zögerte. »Sie könnten jederzeit Ihre sechsundvierzig
Prozent am New York Star verkaufen.«
»Aber wer könnte kurzfristig soviel Geld beschaffen?« »Keith Townsend.« Russell hielt den Hörer von seinem Ohr weg und wartete darauf, daß das Wort »niemals!« herausdröhnte. Doch als nichts geschah, fuhr er fort: »Ich glaube, er würde sogar mehr als den Tageswert bezahlen, weil es ihm die vollständige Kontrolle über das Unternehmen garantieren
würde.«
Wieder hielt Russell den

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