Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
Vom Netzwerk:
würde. Auf diese Frage hatten sie keine Antwort geprobt.
»Na ja, ich würde meine sechsundvierzig Prozent des Star für – sagen wir, hundert Millionen Dollar veräußern.«
E. B. fragte sich, was Townsend erwidert hätte, wäre sie nicht hier gewesen.
»Kein Interesse«, entgegnete Keith. »Aber wissen Sie was? Wenn Sie den Wert Ihrer Anteile auf einhundert Millionen schätzen, überlasse ich Ihnen die meinen für dieselbe Summe.«
Drei Personen versuchten, nicht mit der Wimper zu zucken, während sie auf Armstrongs Reaktion warteten. Dick machte noch einen Zug an der Zigarre; dann beugte er sich vor und drückte sie in E. B.s Creme brulee aus. »Nein«, sagte er schließlich und zündete sich eine neue Zigarre an. Er paffte einige Sekunden, ehe er hinzufügte: »Ich warte gern so lange, bis Sie Ihre Aktien auf den Markt werfen. Dann bekomme ich sie für ein Drittel dieses Preises. Auf diese Weise werde ich die beiden großen Zeitungen dieser Stadt kontrollieren. Und ich setze keine Preise für diejenigen aus, die erraten, welche der beiden Zeitungen ich zuerst einstelle.« Er lachte und wandte sich nun zum erstenmal seinem Anwalt zu. »Kommen Sie, Russell. Es ist Zeit zu gehen.«
Townsend konnte sich nur noch mit Mühe beherrschen.
»Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie es sich anders überlegen«, sagte Armstrong laut und begab sich zum Ausgang.
    Kaum war Armstrong sicher, außer Hörweite zu sein, wandte er sich an seinen Anwalt: »Dieser Kerl ist so scharf auf Bares, daß er versucht hat, mir seine Anteile anzudrehen!«
    »Es hatte tatsächlich den Anschein.« Russell nickte. »Ich muß gestehen, damit hatte ich nicht gerechnet.«
»Welche Chance habe ich jetzt, mein Star-Aktienpaket zu verkaufen?«
»Kaum eine«, erwiderte Russell. »Nach diesem Gespräch wird es nicht lange dauern, bis die ganze Stadt weiß, daß Townsend verkaufen will. Dann wird jeder andere potentielle Käufer annehmen, daß Sie beide versuchen, Ihre Aktien an den Mann zu bringen, bevor es dem anderen gelingt.«
»Und wenn ich meine Aktien auf den Markt gäbe – wieviel würden sie einbringen? Was meinen Sie?«
»Wenn Sie so viele Wertpapiere sturzflutartig auf den Markt werfen, würde jeder vermuten, daß Sie die Aktien aus irgendeinem Grund loswerden wollen. In diesem Fall könnten Sie von Glück reden, wenn Sie zwanzig Million dafür bekämen. Zu einem erfolgreichen Verkauf bedarf es eines willigen Käufers und eines zögernden Verkäufers. Derzeit jedoch sieht es ganz so aus, als gäbe es nur zwei verzweifelte Verkäufer.«
»Was habe ich dann noch für Alternativen?« fragte Armstrong, während sie zur Limousine gingen.
    »Er hat uns so gut wie keine Alternative gelassen«, erklärte E. B. »Ich muß einen Dritten finden, der bereit ist, Ihre Anteile am Star zu kaufen – und das rasch, ehe Armstrong sich gezwungen sieht, seine Aktien auf den Markt zu werfen.«
    »Warum?« fragte Townsend.
»Weil ich das Gefühl habe, daß Mr. Armstrong sich in noch größeren Schwierigkeiten befindet als Sie – was schon eine Kunst für sich ist.«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Ich habe Armstrong keine Sekunde aus den Augen gelassen. Kaum waren die Reden beendet, konnte er gar nicht schnell genug an unseren Tisch kommen.«
»Und was beweist das?«
»Daß er nur einen Gedanken hatte: Ihnen seine Star-Aktien anzudrehen.«
Ein dünnes Lächeln flog über Townsends Züge. »Kaufen wir sie doch«, schlug er vor. »Wenn ich seine Anteile in die Hände bekäme, könnte ich…«
»Mr. Townsend, denken Sie nicht einmal daran!«
    FINANCIAL TIMES 1. November 1991
Aktien der Zeitungskonzerne im freien Fall
    Townsend stieg in die Maschine nach Honolulu, als Elisabeth Beresford bereits den halben Atlantik überflogen hatte. Während der vergangenen drei Wochen war Townsend den schlimmsten Prüfungen seines Lebens unterzogen worden – und wie bei allen Prüfungen dauerte es noch eine Zeitlang, bis die Ergebnisse bekanntgegeben wurden.
    E. B. hatte Keith über jeden Aspekt eines jeden Geschäfts ausgefragt, mit dem er je zu tun gehabt hatte; sie hatte sich eingehend damit befaßt und die kleinsten Details nachgeforscht. Sie wußte jetzt mehr über Keith als seine Mutter, seine Frau, seine Kinder und das Finanzamt zusammen. Tatsächlich fragte sich Keith, ob es irgend etwas über ihn gab, was E. B. nicht wußte – von seinen Erlebnissen im Schulpavillon mit der Tochter des Direktors einmal abgesehen. Und falls er auch dafür hätte bezahlen müssen, würde E.B.

Weitere Kostenlose Bücher