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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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dafür bezahlen
müssen, oder schlimmer noch, es überhaupt nicht mehr
bekommen.«
»Siebenunddreißig Wohnungen!« sagte der Colonel. »Was
schätzt Crowther, daß sie kosten werden?«
»Um die zweitausend Pfund. Sie bringen momentan nur
zweihundertundzehn Pfund im Jahr, und wenn man
Unterhaltskosten und Reparaturen berechnet, bleibt
wahrscheinlich überhaupt kein Gewinn. Falls das Objekt
angeboten wird, und wir es uns leisten können, schlägt
Crowther vor, daß wir in Zukunft Mietverträge nur für zehn
Jahre abschließen und versuchen, die leeren Wohnungen an
Botschaftsangehörige oder ausländische Besucher zu
vermieten, die nie Schwierigkeiten machen, wenn sie ohne
lange Kündigungsfrist ausziehen müssen.«
»Also würde der Gewinn aus den Läden für den Kauf der
Wohnungen draufgehen«, sagte Becky.
»Ich fürchte ja«, antwortete Charlie. »Aber mit ein bißchen
Glück würde es mich nur ein paar Jahre – allerhöchstens drei –
kosten, bis ich auch daraus einen Gewinn machen könnte.
Außerdem könnte es bei einer wohltätigen Stiftung eine ganze
Weile dauern, bis der Vertrag abgeschlossen werden kann.« »Trotzdem dürfte angesichts unseres Überziehungskredits
bei einer solchen Summe wieder ein Mittagessen mit Hadlow
fällig sein«, meinte der Colonel. »Aber wenn wir diese
Wohnungen kaufen wollen, wird mir wohl nichts anderes
übrigbleiben. Es wäre sogar zu überlegen, ob ich nicht im Club
auf Chubby Duckworth treffen und mit ihm darüber reden
sollte.« Der Colonel machte eine Pause. »Doch um fair zu sein,
Hadlow hat auch selbst zwei gute Ideen gehabt, und ich finde,
daß beide unsere Aufmerksamkeit wert sind, deshalb habe ich
sie als nächsten Punkt auf die Tagesordnung gesetzt.« Becky hörte zu schreiben auf und blickte hoch.
»Ich möchte zuerst sagen, daß Hadlow außerordentlich
zufrieden mit unserer Bilanz der ersten zwei Jahre ist, trotzdem
hält er es für angebracht, daß wir uns aus Steuergründen als
Gesellschaft eintragen lassen.«
»Warum?« fragte Charlie. »Was könnte uns das schon für
einen Vorteil bringen?«
»Es ist die neue Steuervorlage, die eben erst vom Unterhaus
ratifiziert worden ist«, erklärte Becky. »Die neuen
Steuergesetze könnten sich durchaus zu unserem Vorteil
erweisen, denn gegenwärtig werden wir als die Inhaber von
sieben verschiedenen Läden geführt und entsprechend
besteuert. Wenn wir aber unsere Geschäfte zu einer Firma
zusammenschließen, könnten wir beispielsweise die Verluste
der Schneiderei und der Haushaltswarenhandlung von den
Gewinnen des Lebensmittelladens und der Metzgerei abziehen
und würden dadurch weniger Steuern bezahlen müssen. Das
könnte sich in einem schlechten Jahr als besonders vorteilhaft
erweisen.«
»Klingt sehr vernünftig«, sagte Charlie. »Gehen wir’s an.« »Ganz so einfach ist es nicht.« Der Colonel klemmte sein
Monokel ins gute Auge. »Mr. Hadlow rät uns in diesem Fall,
als erstes ein paar neue Direktoren für die Ressorts zu
ernennen, in denen wir wenig oder noch keine Erfahrung
haben.«
»Wieso will Hadlow das?« entgegnete Charlie scharf. »Wir
haben noch nie jemand gebraucht, der sich in unsere
Angelegenheiten mischt!«
»Weil wir so rasch wachsen, Charlie. Wir brauchen
Fachleute, die uns in Zukunft bei Dingen beraten können, in
denen wir kein Sachverständnis haben. Ein gutes Beispiel ist
der Kauf der Wohnungen.«
»Aber dafür haben wir doch Mr. Crowther.«
»Und vielleicht würde er sich noch stärker einsetzen, wenn
wir ihn im Direktorium aufnähmen.« Charlie runzelte die Stirn.
»Ich verstehe Ihre Einstellung«, versicherte ihm der Colonel.
»Es ist Ihr Unternehmen und Sie meinen, daß Sie keine
Außenstehenden brauchen, um Ihnen zu sagen, wie Sie es
führen sollen. Aber wenn wir eine Gesellschaft bilden würden,
bliebe es nach wie vor Ihr Unternehmen, denn die gesamten
Anteile würden in Ihrem und Beckys Namen eingetragen.
Dadurch würde das gesamte Betriebsvermögen völlig unter
Ihrer Kontrolle bleiben, und Sie hätten zusätzlich den Vorteil,
sich von nominellen Direktoren beraten zu lassen.«
»Die uns Geld kosten und uns überstimmen«, brummte
Charlie. »Ich lasse mir nicht gern von Außenstehenden
dreinreden.«
»Du siehst es nicht richtig«, sagte Becky.
»Es würde überhaupt nicht funktionieren!«
»Charlie, du solltest dich mal reden hören! Wie ein
Maschinenstürmer. Du sträubst dich gegen etwas, das dir
Vorteile bringt!«
»Vielleicht sollten wir abstimmen«, meinte der Colonel, um
die Gemüter

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