Archer Jeffrey
zu beruhigen. »Damit wir wissen, wo wir stehen.« »Abstimmen? Worüber? Warum? Die Läden gehören mir!« Becky blickte auf. »Uns beiden, Charlie. Und der Colonel
hat sein Recht auf eine eigene Meinung in dieser Sache mehr
als verdient!«
»Tut mir leid, Colonel, ich wollte Sie nicht …«
»Das weiß ich, Charlie, aber Becky hat recht. Wenn Sie Ihre
langfristigen Pläne verwirklichen wollen, brauchen Sie ein
wenig Hilfe von außen. Sie können einen solchen Traum
unmöglich allein verwirklichen.«
»Aber mit der Einmischung von Außenstehenden kann ich
es«, sagte Charlie sarkastisch.
»Betrachten Sie sie als hilfreiche Vertraute«, riet der
Colonel.
»Also, worüber sollen wir abstimmen?« erkundigte sich
Charlie gereizt.
»Nun«, begann Becky, »jemand sollte den Vorschlag
machen, daß wir eine Gesellschaft bilden. Wenn darüber
abgestimmt und der Vorschlag angenommen ist, können wir
den Colonel bitten, den Vorsitz zu übernehmen, dann kann er
seinerseits dich zum ersten Direktor ernennen und mich zum
kaufmännischen Direktor und zur Schriftführerin. Wir sollten
auch Mr. Crowther in den Vorstand bitten, ebenso einen
Vertreter der Bank.«
»Ich sehe, daß du dir das gründlich durch den Kopf hast
gehen lassen«, sagte Charlie.
»Das war meine Bedingung, wenn du dich noch an unsere
ursprüngliche Abmachung erinnerst, Mr. Trumper«, entgegnete
Becky.
»Wir sind nicht Marshall Field, wie ihr zu glauben scheint.« Der Colonel lächelte. »Noch nicht. Vergessen Sie nicht, daß
Sie uns dazu gebracht haben, in diesen Größen zu denken.« »Wußte ich’s doch, daß schließlich ich an allem schuld sein
würde.«
»Also schlage ich vor, Trumpers Läden als Gesellschaft
eintragen zu lassen«, sagte Becky. »Wer ist dafür?«
Sie selbst und der Colonel hoben die Hand. Ein paar
Sekunden später folgte Charlie, wenn auch widerstrebend,
ihrem Beispiel und fragte: »Was jetzt?«
»Mein zweiter Vorschlag ist, Colonel Sir Danvers Hamilton
zu unserem ersten Vorsitzenden zu ernennen.« Diesmal flog
Charlies Hand sofort hoch.
»Danke«, sagte der Colonel. »Als meine erste
Amtshandlung als Vorsitzender ernenne ich Mr. Trumper zum
ersten Direktor und Mrs. Trumper zum kaufmännischen
Direktor und zur Schriftführerin. Und mit Ihrer Erlaubnis
werde ich Mr. Crowther und Mr. Hadlow fragen, ob sie
interessiert wären, Vorstandsmitglieder zu werden.« »Einverstanden«, sagte Becky, die hastig kritzelte, um alles
ins Protokoll aufzunehmen.
»Noch irgendwelche Punkte?« fragte der Colonel. »Dürfte ich vorschlagen, Herr Vorsitzender«, sagte Becky –
der Colonel konnte ein Lächeln nicht unterdrücken –, »daß wir
einen Zeitpunkt festsetzen für unsere erste monatliche Sitzung
des kompletten Vorstands.«
»Mir ist jeder recht«, erklärte Charlie. »Aber ihr könnt Gift
drauf nehmen, daß es unmöglich sein wird, alle gleichzeitig an
diesen Tisch zu kriegen, außer natürlich, ihr schlagt vor, daß
wir die Sitzung um halb fünf in der Früh halten. Das würde uns
vielleicht auch zeigen, wer wirklich arbeitet.«
Der Colonel lachte. »Das wäre eine andere Möglichkeit,
dafür zu sorgen, daß Ihre eigenen Beschlüsse durchgehen, ohne
daß wir je dahinterkommen, Charlie. Aber ich muß Sie warnen,
einer allein ist kein Quorum.«
»Ein Quorum?« Charlie blickte die beiden fragend an. »Eine Mindestzahl von beschlußfähigen Mitgliedern«,
erklärte Becky.
»Das war bisher ich«, sagte Charlie kläglich.
»Und vermutlich auch Mr. Marks, bevor er Mr. Spencer
begegnete«, entgegnete der Colonel. »Wie wäre es, wenn wir
unsere nächste Sitzung auf den Tag genau in einem Monat
abhalten?«
Becky und Charlie nickten.
»Wenn es keine weiteren Punkte gibt, erkläre ich die
Sitzung für geschlossen.«
»Ich hätte noch einen«, sagte Becky, »aber er gehört nicht
ins Protokoll.«
Der Vorsitzende wirkte verwirrt, sagte jedoch: »Sie haben
das Wort.«
Becky lehnte sich über den Tisch und nahm Charlies Hand.
»Es fällt unter unvorhergesehene Ausgaben. Ich bekomme
wieder ein Baby.«
Ausnahmsweise war Charlie einmal sprachlos. Es war der
Colonel, der schließlich fragte, ob sie nicht eine Flasche Sekt
im Haus hätten.
»Ich fürchte nein«, antwortete Becky. »Charlie will nicht,
daß wir etwas aus dem Spirituosenladen kaufen, ehe er nicht
uns gehört.«
»Verständlich.« Der Colonel nickte. »Dann werden wir uns
eben zu uns begeben.« Er stand auf und griff nach seinem
Schirm. »Auf diese Weise kann Elizabeth ebenfalls mitfeiern.
Und jetzt
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