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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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ein Corporal, der schon früher Lügen über ihn verbreitet hätte, ein Mann, der mit bekannten Kriminellen verkehrte und selbst schon gestohlen
hätte. Wenn er erst in England zurück sei, würde Trentham … Die Haustürklingel läutete.
»Kannst du bitte aufmachen, Danvers?« rief Elizabeth und
beugte sich über das Treppengeländer. »Ich bin oben, beim
Blumenarrangieren.«
Der Colonel kochte noch vor Wut, als er die Haustür öffnete
und Charlie und Becky erwartungsvoll vor sich stehen sah. Er
mußte überrascht gewirkt haben, denn Becky sagte: »Sekt,
Herr Vorsitzender. Oder haben Sie bereits vergessen?« »Nein, nein, entschuldigen Sie. Ich war nur
geistesabwesend.« Der Colonel stopfte Daphnes Brief in seine
Jackentasche. »Der Sekt dürfte inzwischen genau die richtige
Temperatur haben«, fügte er hinzu, als er seine Gäste ins
Wohnzimmer bat.
»Zweieinviertel Trumpers sind gekommen!« rief er die
Treppe hinauf zu seiner Frau.
    18
    Es amüsierte den Colonel immer, wie Charlie von einem Laden zum anderen rannte und versuchte, sein gesamtes Personal im Auge zu behalten, während er sich gleichzeitig bemühte, seine Kraft auf das jeweilige Geschäft zu konzentrieren, mit dessen Einnahmen er nicht zufrieden war. Doch es entging dem Colonel nicht, daß Charlie, welchen Problemen er sich auch jeweils gegenübersah, es nicht unterlassen konnte, zumindest dann und wann in der Obst- und Gemüsehandlung zu bedienen, die nach wie vor sein ganzer Stolz war. Bob Makins ließ zu, daß Charlie mit aufgekrempelten Hemdsärmeln und stärkstem Cockneydialekt tat, als verkaufe er noch an der Ecke Whitechapel Road aus dem Karren seines Großvaters.
    »‘albes Pfund Tomaten, ein paar Stangenbohnen und Ihr übliches Pfund Karotten, Mrs. Symonds, wenn ich mich nicht irr’.«
    »Oh, vielen Dank, Mr. Trumper. Und wie geht es Mrs.
    Trumper?«
»Könnt’ nicht besser geh’n.«
»Und wann kommt das Baby?«
»In etwa drei Monaten, meint der Doktor.«
»Ich sehe Sie gar nicht mehr soviel im Laden, Mr.
    Trumper.«
»Ich komm’ nur, wenn ich weiß, daß so nette Kundinnen
wie Sie da sind, meine Liebe«, entgegnete Charlie. »Sie war’n
immer’in eine meiner erst’n.«
»O ja, das war ich tatsächlich. Haben Sie das Wohngebäude
schon gekauft, Mr. Trumper?«
Charlie starrte Mrs. Symonds verblüfft an, während er ihr
das Wechselgeld gab. »Das Wohngebäude?«
»Sie wissen schon, Mr. Trumper. Nummer 25 bis 99.« Charlie vergaß den Dialekt. »Wieso fragen Sie, Mrs.
Symonds?«
»Weil Sie nicht der einzige sind, der sich offenbar dafür
interessiert.«
»Woher wissen Sie das?«
»Weil der Makler am Sonntag vormittag vor dem Haus auf
einen Kunden gewartet hat.«
Da fiel Charlie ein, daß die Symonds auf der anderen
Straßenseite, unmittelbar gegenüber dem Haupteingang des
Gebäudes, wohnten.
»Und haben Sie ihn gekannt?«
»Ich habe ihn nicht gesehen, nur den Wagen, der anhielt,
aber dann hat mein Mann sein Frühstück für wichtiger gehalten
als meine Neugier, darum weiß ich nicht, wer ausgestiegen
ist.«
Charlie starrte Mrs. Symonds immer noch an, als sie nach
ihrer Einkaufstasche griff, freundlich auf Wiedersehen winkte
und den Laden verließ.
    Trotz Mrs. Symonds unerwarteter Neuigkeit und Syd Wrexalls Bemühungen, ihm Steine in den Weg zu legen, plante Charlie den Erwerb eines neuen Objekts. Mit Hilfe von Major Arnolds Rührigkeit, Mr. Crowthers Insiderwissen und Mr. Hadlows Krediten konnte Charlie Ende Juli einen weiteren Laden in der Terrace erstehen – Nummer 133, Damenmoden. Bei der nächsten Vorstandssitzung schlug Becky vor, Major Arnold zum stellvertretenden Direktor der Gesellschaft zu befördern, mit der Aufgabe, sich mit allem, was in der Chelsea Terrace vorging, auf dem laufenden zu halten.
    Charlie brauchte schon seit geraumer Zeit ein extra Augenund Ohrenpaar, und da Becky tagsüber immer noch bei Sotheby’s arbeitete, hatte Arnold diese Rolle übernommen und zur Perfektion gebracht. Der Colonel war glücklich, als er Becky bat, die bestätigte Ernennung des Majors zu protokollieren. Die monatliche Sitzung verlief ruhig, bis der Colonel fragte: »Noch irgendwelche Punkte?«
    »Ja«, antwortete Charlie. »Wie sieht es mit den Wohnungen aus?«
»Wie angewiesen habe ich ein Angebot von zweitausend Pfund gemacht«, erklärte Crowther. »Savills Büro versicherte mir, daß sie ihrem Kunden empfehlen würden, es anzunehmen, aber ich konnte die Sache noch nicht zum Abschluß bringen.«
»Warum nicht?« fragte

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