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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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erstehen. Sie fand, es genügte, daß ihr Besitz der Wohnungen ihm jeglichen langfristigen Plan ruinierte, den er für die gesamte Terrace haben mochte. Doch als sie die Einzelheiten über das Objekt Chelsea Terrace 1 zugeschickt bekam, erkannte sie, daß die Sachlage hier völlig anders war. Nicht nur handelte es sich bei Nummer 1 um das Eckgeschäft, das zur Fulham Road schaute und die größte Immobilie des Blocks war, es war auch eine etablierte, wenngleich etwas heruntergewirtschaftete Kunstgalerie sowie Auktionshaus. Es war das offensichtlich ideale Objekt für Mrs. Trumper, nach all den Jahren der Vorbereitung am Bedford College und danach bei Sotheby’s.
    Ein Brief begleitete das Expose, in dem Savill sich erkundigte, ob Mrs. Trentham durch einen Bevollmächtigten an der Auktion teilnehmen wolle, die der jetzige Besitzer, Mr. Fothergill, selbst durchzuführen beabsichtigte.
    Sie schrieb am gleichen Tag zurück, dankte Savill, erklärte jedoch, daß sie die Gebote selbst machen wollte. Gleichzeitig bat sie, ihr mitzuteilen, wieviel das Objekt schätzungsweise bringen würde.
    Savills Antwort enthielt mehrere Wenn und Aber, da dieser Besitz seiner Meinung nach mit nichts zu vergleichen war. Man bedauerte auch, daß man nicht qualifiziert war, einen Schätzwert für das Inventar abzugeben. Als oberster Schätzwert für das gesamte Objekt wurde jedoch eine Summe von fünftausend Pfund genannt.
    Während der nächsten Wochen saß Mrs. Trentham bei Auktionen von Christie’s regelmäßig in der hinteren Reihe und beobachtete aufmerksam, wie die Versteigerungen durchgeführt wurden. Sie selbst hob nie die Hand oder gab sonst ein Zeichen, daß sie sich beteiligte. Sie wollte sich lediglich genauestens informieren, wie eine Auktion vorging, damit sie bereit war, wenn Chelsea Terrace 1 unter den Hammer kam.
    Am Morgen dieser Versteigerung betrat Mrs. Trentham das Auktionshaus in einem langen dunkelroten Kleid, dessen Saum fast den Boden streifte. Sie wählte einen Platz in der dritten Reihe und machte es sich dort bereits zwanzig Minuten vor Beginn bequem. Ihre Augen kamen kaum zur Ruhe, denn sie beobachtete aufmerksam alle, die eintraten, nachdem sie sich vergewissert hatte, wer bereits anwesend war. Mr. Wrexall kam wenige Minuten nach ihr und setzte sich in die Mitte der ersten Reihe. Er wirkte grimmig und entschlossen und sah genauso aus, wie Mr. Harris ihn beschrieben hatte: ein Mittvierziger, sehr korpulent und bereits erkahlend. Sie fand, daß sein Übergewicht ihn älter machte, als er war. Er hatte eine dunkle Gesichtsfarbe, und wenn er den Kopf senkte, bildete sich ein Mehrfachkinn. Da dachte Mrs. Trentham, daß sich ein Gespräch mit ihm vielleicht lohnen würde, falls es ihr nicht gelang, Chelsea Terrace 1 zu ersteigern.
    Um neun Uhr fünfzig führte Colonel Hamilton seine beiden Mitdirektoren den Mittelgang entlang und in die Reihe hinter Mrs. Trentham, wo sie sich auf den leeren Plätzen unmittelbar hinter ihr niederließen. Obwohl sie ihn anblickte, tat er, als sähe er sie nicht.
    Um neun Uhr fünfzig war von Mr. und Mrs. Trumper immer noch nichts zu sehen.
Savill hatte Mrs. Trentham gewarnt, daß Trumper sich vielleicht vertreten ließe, aber nach allem, was sie im Lauf der Jahre über ihn erfahren hatte, glaubte sie nicht, daß er jemand anderes für sich steigern ließe. Und sie behielt recht. Die Uhr hinter dem Auktionatorstand zeigte vier Minuten vor zehn an, als er hereinschritt.
Obwohl er jetzt ein paar Jahre älter war als auf dem Foto, das sie in der Hand hielt, bestand kein Zweifel, daß er Charlie Trumper war. Er trug einen teuren, gut geschnittenen Anzug, der seinen Bauchansatz vertuschte, und hatte fast ständig ein Lächeln um die Lippen. Doch das würde sie ihm austreiben. Offenbar wollte er, daß alle Notiz von seiner Anwesenheit nahmen, denn er schüttelte Hände und plauderte mit mehreren Personen, ehe er einen reservierten Platz, vier Reihen hinter ihr, einnahm. Mrs. Trentham rückte ihren Stuhl so, daß sie in der Lage sein würde, sowohl Trumper wie den Auktionator im Auge zu behalten, ohne sich wirklich umdrehen zu müssen.
Plötzlich stand er auf und ging nach hinten, doch sie sah, daß er sich nur noch eine Inventarliste vom Tisch neben dem Eingang holte. Mrs. Trentham war überzeugt, daß er das aus einem ganz bestimmten Grund getan hatte. Sie schaute sich forschend um und hatte ein ungutes Gefühl.
Als Mr. Fothergill das Podest des Auktionators betrat, waren alle Plätze

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