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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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ihm zu besprechen hätten. Als Daniel das hörte, erwiderte er: »Sehr gut, denn auch ich möchte euch etwas sehr Wichtiges mitteilen.«
    Daniel schlug vor, daß seine Eltern am folgenden Sonntag zum Tee in sein Apartment im College kämen.
Während der Fahrt nach Cambridge gingen Becky und Charlie durch, was und wie sie es ihm beibringen sollten; doch so sehr sie über die Vergangenheit nachgrübelten, konnten sie sich nicht vorstellen, wie Daniel reagieren würde.
»Ob er uns je vergeben wird?« fragte Becky. »Weißt du, wir hätten es ihm schon Vorjahren sagen sollen.«
»Aber wir haben es nicht!«
»Und jetzt gestehen wir es ihm zu einer Zeit, da wir finanziell davon profitieren könnten.«
»Und er schließlich auch. Immerhin wird er einmal zehn Prozent der Gesellschaft erben, ganz zu schweigen vom gesamten Hardcastle-Vermögen. Wir müssen eben aufpassen, wie er die Neuigkeit hinnimmt, und entsprechend reagieren.« Charlie drückte aufs Gas, als sie außerhalb von Rickmansworth auf eine zweispurige Straße kamen. »Daniels Reaktionen waren noch nie berechenbar«, fuhr er fort, »also hat es keinen Sinn, wenn wir sie jetzt zu erraten versuchen. Gehen wir lieber die Reihenfolge noch einmal durch. Du fängst damit an, daß du ihm erzählst, wie du Guy kennengelernt hast …«
»Vielleicht weiß er es bereits«, murmelte Becky.
»Dann hätte er doch bestimmt gefragt …«
»Nicht unbedingt. Er war immer so verschlossen, vor allem uns gegenüber.«
Sie probten ihren Text, bis sie den Stadtrand erreichten.
Charlie führ langsam die Backs hinunter, vorbei am Queens College, und mußte einer Schar Studenten ausweichen, die die Straße für sich in Beschlag genommen hatten, ehe er schließlich rechts in die Trinity Lane einbiegen konnte. Er parkte auf dem Besucherparkplatz, und sie gingen zu Eingang C und die abgetretene steinerne Treppe hinauf, bis zur Tür mit dem Schild ›Dr. Daniel Trumper‹. Es amüsierte Becky immer noch, daß sie erst davon erfuhr, daß ihr Sohn seinen Doktor gemacht hatte, als ihn jemand in ihrer Gegenwart mit »Dr. Trumper« anredete.
Charlie drückte die Hand seiner Frau. »Keine Angst, Becky. Es wird alles gut. Du wirst schon sehen.« Er drückte sie noch einmal, dann klopfte er fest an Daniels Tür.
»Herein!« rief eine Stimme, die nur die Daniels sein konnte. Im nächsten Moment schwang die schwere Eichentür auf, und er begrüßte seine Eltern. Seine Mutter umarmte er herzlich, ehe er sie beide in sein nicht sehr ordentlich aufgeräumtes Arbeitszimmer führte, wo auf einem Tisch in Zimmermitte bereits zum Tee gedeckt war.
Charlie und Becky setzten sich in zwei der großen, abgenutzten Ledersessel, die das College zur Verfügung gestellt hatte. Wahrscheinlich hatten bereits die letzten sechs Bewohner des Apartments sie benutzt, und Becky erinnerte sich, wie sie vor langer Zeit einen Sessel aus Charlies Zuhause in der Whitechapel Road geholt und für einen Shilling verkauft hatte.
Daniel schenkte ihnen Tee ein und toastete Crumpets, kleine Hefefladen, auf einem Gitter über dem Kaminfeuer. Eine Weile schwiegen alle drei, und Becky fragte sich, wo ihr Sohn sich so einen modernen Kaschmirpullover gekauft hatte.
»Wie war die Fahrt?« erkundigte sich Daniel schließlich.
»Erträglich«, antwortete Charlie.
»Und wie macht sich euer neuer Wagen?«
»Gut.«
»Und das Kaufhaus?«
»Nicht schlecht.«
»Du verstehst, Konversation zu machen, Dad. Vielleicht solltest du dich für die momentan freie Stelle als Englischprofessor bewerben.«
»Entschuldige, Daniel«, bat seine Mutter. »Es ist nur, daß ihn momentan sehr viel beschäftigt, nicht zuletzt das, was wir mit dir besprechen wollen.«
»Könnte kein besseres Timing sein«, entgegnete Daniel und drehte die Crumpets um.
»Wieso?« fragte Charlie.
»Wie ich euch schon am Telefon sagte, habe auch ich euch etwas sehr Wichtiges zu sagen. Also, wer fängt an?«
»Du«, rief Becky schnell.
»Nein, ich halte es für klüger, wenn wir erst unser Problem hinter uns brächten«, widersprach Charlie.
»Ist mir auch recht.« Daniel legte ein getoastetes Crumpet auf den Kuchenteller seiner Mutter. »Butter, Marmelade und Honig sind da«, er deutete auf die drei kleinen Dosen vor ihr auf dem Tisch.
»Danke«, sagte Becky.
»Also, fang schon an, Dad. Die Spannung wird sonst zuviel für mich.« Er drehte das zweite Crumpet um.
»Es geht um etwas, über das wir schon vor Jahren mit dir hätten reden sollen und auch getan hätten, wenn nicht …«
»Crumpet,

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