Archer Jeffrey
abgehobenen Beträgen dann gleich im Haus ausgegeben wird.«
»Sie vergessen, wieviel wertvollen Stellplatz die Bankhalle einnimmt!«
»Dafür bieten wir unseren Kunden eine wertvolle Dienstleistung.«
»Und verlieren laufend Einnahmen, weil wir den Raum nicht für gewinnbringendere Abteilungen nutzen!« schoß Trentham zurück.
»Welche, beispielsweise?« fragte Cathy. »Nennen Sie mir nur eine einzige, die größere Rentabilität und gleichzeitig unseren Kunden nützlichere Dienstleistung bietet. Wenn Sie das können, werde ich die erste sein, die dafür stimmt, daß wir die Bankhalle schließen.«
»Wir sind kein Dienstleistungsbetrieb! Es ist unsere Pflicht, unseren Aktionären gute Kapitalerträge vorzuweisen«, rief Trentham. »Ich verlange, daß darüber abgestimmt wird«, fuhr er fort und machte sich nicht mehr die Mühe, Cathys Einwände zu entkräften.
Trentham mußte eine Niederlage von sechs zu drei hinnehmen, und Charlie nahm an, daß man nach diesem Ausgang zu Punkt 7 weitergehen würde – eine Sondervorstellung für die Trumperschen Arbeitnehmer des Films West Side Story im Odeon am Leicester Square. Doch nachdem Jessica Allen die Abstimmung protokolliert hatte, stand Nigel Trentham rasch auf und sagte: »Ich habe etwas mitzuteilen, Herr Vorsitzender.«
»Wäre es nicht angebracht zu warten, bis wir zu weiteren Punkten kommen?« fragte Charlie.
»Ich werde nicht mehr anwesend sein, wenn weitere Punkte zur Sprache kommen, Herr Vorsitzender«, entgegnete Trentham kühl. Er holte ein Blatt Papier aus seiner Brusttasche, öffnete es und las laut, was er oder auch jemand anderes, aufgesetzt hatte: »›Ich halte es für meine Pflicht, den Vorstand darauf aufmerksam zu machen, daß ich mich in wenigen Wochen im Besitz von dreiunddreißig Prozent der TrumperAktien befinden werde. Bei unserer nächsten Sitzung werde ich darauf bestehen, daß diverse Änderungen in der Struktur der Gesellschaft vorgenommen werden, nicht zuletzt, was die Zusammensetzung des Vorstands betrifft.‹« Er hielt inne und blickte Cathy durchdringend an, ehe er hinzufügte: »Ich gehe jetzt, dann können Sie ungestört über die Bedeutung meiner Erklärung diskutieren.«
Er schob schon seinen Stuhl zurück, als Daphne sagte: »Ich fürchte, ich verstehe nicht so ganz, was Sie meinen, Mr. Trentham.«
Trentham zögerte einen Augenblick, ehe er erwiderte: »Dann werde ich meine Position wohl genauer erklären müssen, Lady Wiltshire.«
»Wie gütig von Ihnen.«
»Bei der nächsten Vorstandssitzung«, fuhr er unverfroren fort, »werde ich gestatten, daß ich als Vorsitzender von Trumper vorgeschlagen und gewählt werde. Sollte ich nicht die Stimmenmehrheit erreichen, scheide ich sofort aus dem Vorstand aus und gebe eine Presseerklärung ab, daß ich beabsichtige, ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien der Gesellschaft zu machen. Sie alle sollten sich inzwischen darüber im klaren sein, daß ich jetzt über die erforderlichen Mittel verfüge, einer solchen Herausforderung entgegenzutreten. Da ich nur noch achtzehn Prozent der Anteile benötige, um der Hauptaktionär zu werden, würde ich den Anwesenden raten, so vernünftig zu sein, aus freiem Willen zurückzutreten, um der Peinlichkeit zu entgehen, des Vorstandsamtes enthoben zu werden. Ich werde wohl nur einen oder zwei von Ihnen bei der nächsten Sitzung wiedersehen.« Er und seine beiden Kollegen erhoben sich und verließen den Raum.
Das einsetzende Schweigen wurde von einer weiteren Frage Daphnes gebrochen. »Was ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Schweinehunden?«
Alle lachten, außer Baverstock, der durch die Zähne knirschte: »Eine Saubande!«
»Unseren Gefechtsbefehl hätten wir damit also«, sagte Charlie. »Hoffen wir, daß wir alle die Nerven für den Kampf haben.« Er wandte sich an Mr. Baverstock und fragte: »Könnten Sie dem Vorstand mitteilen, wie es mit den Aktien aussieht, die gegenwärtig im Besitz des Hardcastle Trusts sind?«
Der alte Herr hob den Kopf und blickte Charlie an. »Nein. Herr Vorsitzender, leider nicht. Und ich muß dem Vorstand bedauerlicherweise mitteilen, daß ich keine Wahl habe, als aus dem Vorstand auszuscheiden.«
»Aber warum?« rief Becky bestürzt. »Sie haben uns doch immer voll unterstützt!«
»Bitte entschuldigen Sie, Lady Trumper, aber ich bin leider nicht in der Lage, eine nähere Erklärung abzugeben.«
»Könnten Sie es sieh nicht vielleicht doch noch überlegen?« fragte Charlie.
»Nein, Sir«, antwortete Mr.
Weitere Kostenlose Bücher