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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Ihnen,
mich einzuweihen.«
»O nein. Ich bin überzeugt, wäre Sir Raymond an meiner
Stelle gewesen, er hätte es nicht anders gemacht.«
»Wenn ich Daniel nur die Wahrheit über seinen Vater
gesagt hätte …«
»Wenn Sie ihre Kräfte für die Lebenden sparen«, sagte
Baverstock, »wäre es möglich, daß Sir Raymonds Weitblick
nicht umsonst war.«
    Am 7. März 1962, dem Tag, an dem Mrs. Trentham starb, standen die Trumper-Aktien auf einem Pfund und zwei Shilling auf dem FT-Index; vier Wochen später waren sie bereits um drei Shilling gestiegen.
    Tim Newman riet Charlie sofort, nicht eine seiner Aktien aus den Händen zu geben und sich in den kommenden zwei Jahren unter keinen Umständen mit weiteren Bezugsrechten einverstanden zu erklären. Und wann immer Charlie und Becky etwas Geld entbehren konnten, sollten sie Aktien kaufen, sobald sie auf den Markt kamen.
    Das Problem mit diesem Rat war nur, daß ihnen jedesmal, wenn ein größeres Aktienpaket auf den Markt kam, dieses von einem unbekannten Makler vor der Nase weggeschnappt wurde, der offenbar die Anweisung hatte, die Aktien zu jedem Preis zu kaufen. Charlies Makler gelang es, ein paar Anteile zu erwerben, doch nur von Aktionären, die sie nicht im Freiverkehr veräußern wollten. Charlie scheute davor zurück, die Aktien zu einem überhöhten Preis zu erwerben, denn er erinnerte sich nur zu gut daran, wie knapp er schon einmal einer Pleite entronnen war.
    Gegen Ende des Jahres standen die Trumper-Aktien bei einem Pfund und siebzehn Shilling. Seit die Financial Times ihre Leser vor einem möglichen Übernahmekampf bei Trumper innerhalb der nächsten achtzehn Monate gewarnt hatte, gab es noch weniger Verkäufer.
    »Diese verdammte Zeitung ist offenbar besser informiert als die Vorstandsmitglieder«, beschwerte sich Daphne bei der nächsten Sitzung bei Charlie und fügte hinzu, daß sie sich gar nicht mehr die Mühe mache, das Protokoll der letzten Sitzung durchzusehen, weil sie immer eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Beschlüsse auf der Titelseite der Financial Times lesen konnte, die anscheinend mündlich davon in Kenntnis gesetzt worden war. Ihre Augen wichen während dieser Worte nicht von Paul Merrick.
    Der letzte Artikel der Zeitung war nur in einer Einzelheit ungenau, denn der Kampf um Trumper fand nun nicht mehr im Sitzungsraum statt. Sobald bekanntgeworden war, daß in Sir Raymonds Testament eine zweijährige Wartefrist bestimmt worden war, nahmen Nigel Trentham und seine Nominierten nicht mehr an den monatlichen Sitzungen teil.
    Trenthams Fernbleiben ärgerte vor allem Cathy, denn der Gewinn der neuen Bankabteilung wuchs von Quartal zu Quartal. Sie trug ihre Meldungen vor drei leeren Stühlen vor – allerdings vermutete auch sie, daß Merrick jede Einzelheit ins Haus am Chester Square übermittelte.
    »Da haben Sie ein ganzes Leben daran gearbeitet, Trumper aufzubauen, und nun müssen Sie vielleicht alles den Trenthams auf einem silbernen Tablett übergeben«, sagte Tim Newman verärgert.
    »Tja, Mrs. Trentham braucht sich jedenfalls wirklich nicht im Grab umzudrehen«, gab Charlie zu. »Nach all ihren Anstrengungen zu Lebzeiten ist es pure Ironie, daß sie uns ausgerechnet durch ihr Ableben den Todesstoß versetzen kann.«
    Als Anfang 1964 der Kurs erneut stieg – diesmal auf über zwei Pfund –, informierte Tim Newman Charlie, daß Nigel Trentham immer noch seinen Kaufauftrag aufrechterhielt.
    »Aber woher bekommt er das Geld, diese Sache zu finanzieren – wo ihm doch das Erbe seines Großvaters noch gar nicht zugesprochen worden ist?«
    »Ich habe einen Hinweis von einem früheren Kollegen erhalten«, erwiderte Tim Newman, »daß ihm eine führende Handelsbank angesichts seines zu erwartenden Erbes eine hohe Fazilität eingeräumt hat. Ich wünschte, Ihr Großvater hätte Ihnen auch ein Vermögen hinterlassen«, fügte er hinzu.
    »Das hat er«, sagte Charlie.
    Nigel Trentham wählte Charlies vierundsechzigsten Geburtstag, um öffentlich zu verkünden, daß er bereit war, Trumper Aktien für zwei Pfund und vier Shilling zu kaufen – das war sieben Wochen ehe er mit seinem Erbe rechnen konnte. Charlie hoffte immer noch, mit Hilfe von Freunden und Institutionen wie der Prudential – und von einigen Aktionären, die warteten, daß der Kurs noch höher steige –, vierzig Prozent der Anteile für sich zu bekommen. Tim Newman schätzte, daß Trentham inzwischen zwanzig Prozent der Aktien besaß, doch sobald er die siebzehn des Trusts erhielt,

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