Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
sprang und mit Typhon und Mario auf der Straße, die um den Hauptturm herumführte, zum Flugplatz fuhr.
»Was hat der Kerl vor?«, fragte Mother.
»Er geht auf Nummer sicher«, sagte Schofield. »Er hat seine Leute losgeschickt, damit sie eine der Raketen auf den Waggons starten. Gelingt ihnen das, hat er sein Ziel erreicht. Andernfalls hat er immer noch eine Kugel übrig, und wenn er noch ein Flugzeug hat …«
»Hat er«, sagte Zack. »In einem der Hangars steht noch eins. Emma und ich hatten uns in seinem Frachtraum versteckt, da haben sie uns dann geschnappt. Es hat genauso ausgesehen wie die Maschine, die ins Meer gestürzt ist. Im Frachtraum standen jede Menge Zeug und Kisten rum, aber es war alles mit Planen zugedeckt.«
»Tatsächlich?« Schofield überlegte kurz. »Dann sind die zwei Raketen auf dem Zug wohl seine letzten. Wenn es ihm nicht gelingt, eine von ihnen zu starten, hat er nur noch die Möglichkeit, mit dem Flugzeug in die Gaswolke hineinzufliegen und die Urankugel wie eine Bombe abzuwerfen. Was …«
Schofield hatte die ganze Zeit nach draußen gespäht und Calderons Jeep beobachtet.
Zu seiner Verwunderung hielt der Jeep an der Seilbahnstation, von der man auf die drei vorgelagerten Inseln im Norden von Dragon Island hinabblickte. Typhon sprang aus dem Jeep. Er rannte in die Station und tauchte kurz darauf auf ihrem Dach wieder auf.
Schofield beobachtete ihn aufmerksam. »Nein … das darf doch nicht wahr sein …«
Typhon kauerte kurz hinter einer niedrigen Mauer auf dem Dach nieder. Als er sich wieder aufrichtete, hatte er etwas in den Händen: eine kompakte, sehr modern aussehende schwarze Satellitenschüssel.
Sie war quadratisch und aus Drahtgeflecht.
Typhon verlor keine Zeit. Wenige Augenblicke später kam er wieder aus dem Eingang der Seilbahnstation gerannt und sprang in den Jeep, der sofort losfuhr.
Schofield kniff die Augen zusammen.
Er dachte fieberhaft nach. Es ging alles so schnell, dass er zunächst Mühe hatte, Calderons Pläne zu durchschauen. Aber plötzlich wurde ihm alles klar.
»Ich glaube, ich weiß jetzt, was Calderon vorhat«, sagte er.
»Das wusstest du doch schon die ganze Zeit«, sagte Mother. »Er will die Urankugel mit dem zweiten Flugzeug in die Atmosphäre bringen.«
»Nein, ich meine nicht seinen Notplan, sondern wie er die ganze Operation zum Abschluss bringen will, die langfristige CIA -Mission, die schon seit mehr als zwanzig Jahren läuft. Er wird sämtliche Spuren der Army of Thieves verwischen und dafür sorgen, dass keine Zeugen übrig bleiben.«
Schofield sah sich fieberhaft nach einem Fahrzeug um. Nicht weit vom Eingang des Gaswerks stand ein Jeep. »Ich muss Calderon unbedingt daran hindern, mit diesem Flugzeug von der Insel wegzukommen, sonst werden alle, die auf ihr zurückbleiben, ausgelöscht.«
»Was!«, stieß Mother ungläubig hervor.
»Im Ernst?« Baba sah Schofield bestürzt an.
»Vertraut mir einfach. Jetzt ist leider keine Zeit für lange Erklärungen. Ihr beide müsst unbedingt diesen Zug lahmlegen. Versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass sie eine Rakete davon abschießen. Ich werde mich währenddessen mit Zack an Calderons Verfolgung machen. Los, Zack …«
Er drehte sich um.
Zack war nirgendwo zu sehen.
Er war verschwunden.
»Wo steckt der Junge bloß?«, fragte Mother.
Schofields erster Gedanke war Emma, und er warf einen Blick in das Gaswerk zurück. »Ich hätte da schon eine Idee, aber das ist Zacks Problem. Ich würde ihm zwar gern helfen, aber wenn wir Calderon nicht auf der Stelle stoppen, werden erheblich mehr Menschen sterben. Deshalb dürfen wir jetzt keine Zeit verlieren. Ihr übernehmt die Raketen auf dem Zug. Ich kümmere mich um das Flugzeug.«
Damit trennten sie sich. Mother und Baba rannten zu dem Breitspurzug im Gaswerk, Schofield sprang in den Jeep und jagte in einem letzten verzweifelten Versuch, Marius Calderon aufzuhalten, mit aufheulendem Motor in Richtung Flugplatz davon.
Zwischen unzähligen Leitungen, Rohren und zischenden Ventilen hindurch schlich Zack lautlos an riesigen Tanks mit dampfenden Flüssigkeiten vorbei durch die unterste Ebene des Gaswerks. Das Einzige, was er auf den Warnschildern in leuchtend roter kyrillischer Schrift lesen konnte, die an den riesigen Behältern angebracht waren, waren die Buchstaben TEB .
Er verfolgte Bad Willy.
Als er mit Schofield, Mother und Baba am Eingang des Gaswerks gestanden hatte, hatte er kurz einen Blick hinter sich geworfen – und Willy
Weitere Kostenlose Bücher