Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
mit Emma auf der untersten Ebene des Gaswerks entdeckt.
In dem Chaos nach Schofields Auferstehung hatte sich Zack auf den Boden geworfen und die Hände über den Kopf gehalten. Deshalb hatte er nicht mitbekommen, wohin Bad Willy mit Emma verschwunden war. Aber jetzt wusste er es.
Als Schofield und Bertie das Feuer eröffnet hatten, war Bad Willy wahrscheinlich mit Emma – seiner sauer verdienten Belohnung – eine Leiter hinuntergeklettert und hatte sich mit ihr auf der untersten Ebene des Gaswerks versteckt.
Und als Zack die beiden endlich entdeckt hatte, hatte er sich nicht einmal mehr die Zeit genommen, Schofield und die anderen über sein Vorhaben zu informieren, sondern sich sofort an ihre Verfolgung gemacht. Außerdem hätten sie nichts tun oder sagen können, um ihn davon abzubringen. Sollten sie ruhig versuchen, die Welt zu retten. Ihm bedeutete das alles nichts, wenn Emma vorher noch von Bad Willy missbraucht würde.
Deshalb schnappte er sich kurz entschlossen eine Pistole, die neben einem Toten auf dem Boden lag, und kletterte auf die unterste Ebene hinab, um Bad Willys Verfolgung aufzunehmen.
Währenddessen hasteten Mother und Baba durch einen anderen Teil des Gaswerks. Ihr Ziel war der gepanzerte Zug, der auf dem Gleis auf der Nordseite der riesigen Halle stand.
Doch noch bevor sie den Breitspurzug erreichten, setzte er sich langsam in Bewegung. Big Jesus und seine sechs Männer hatten mit ihren Kalaschnikows darauf Stellung bezogen.
Der Zug bestand zwar nur aus fünf Waggons, aber jeder von ihnen war riesengroß. An jedem Zugende befand sich eine gepanzerte Lokomotive, dann kamen jeweils zwei doppelgeschossige Güterwaggons – für Jeeps, Lkws und anderes Schwergut –, und in der Mitte war ein langer Flachwagen mit zwei großen SS-23 -Mittelstreckenraketen, die auf mächtigen hydraulischen Hebevorrichtungen waagrecht nebeneinanderlagen.
»Die Russen haben häufig Eisenbahnwaggons als Raketenstartrampen verwendet«, sagte Baba im Laufen. »Um eine Rakete abzuschießen, muss der Zug allerdings stehen, sonst können sie nicht exakt zielen.«
»Dann muss der Zug also erst aus dem Gaswerk fahren und im Freien wieder anhalten, damit sie die Rakete abschießen können?«, sagte Mother.
»Ganz genau.«
Mother spitzte nachdenklich die Lippen. »Denk mal scharf nach, Mädchen. Was würde Scarecrow jetzt tun?«
»Was?« Baba sah sie fragend an.
»Die Lösung ist eigentlich ganz einfach«, sagte sie, als ihr eine Idee kam. »Er würde verhindern, dass der Zug zum Stehen kommt. Er würde dafür sorgen, dass er immer weiterfährt . Los, Baba. Wir müssen versuchen, irgendwie in die Lokomotive an der Spitze zu kommen, und sicherstellen, dass sie auf keinen Fall anhält.«
Schofield fuhr in seinem gestohlenen Jeep um den tiefen Krater herum, in dem der Hauptturm stand, und steuerte auf den Flugplatz zu.
Er hatte nur Bertie dabei, aber in einer höchst ungewöhnlichen Konfiguration – in der Konfiguration, derentwegen sich Zack ein Grinsen nicht hatte verkneifen können.
Schofield hatte sich Bertie mit dem Flammenwerfergeschirr, das er dem toten Thief im Gaswerk abgenommen hatte, auf den Rücken geschnallt, und jetzt war an dessen vier Karabinern, mit denen normalerweise der Brennstofftank auf dem Rücken befestigt wurde, das Außengestänge des kleinen Roboters eingeklinkt, so dass dieser jetzt huckepack auf Schofields Schultern hockte.
Berties Kameraobjektiv lugte, auf seinem Stiel ständig hin und her schwenkend, wachsam über Schofields rechte Schulter, seine M249 -Kanone ragte über seine linke.
Schofield fuhr, was das Zeug hielt.
Calderons Jeep hatte den Krater inzwischen fast ganz umrundet und steuerte auf die abschüssige Straße zu, die zum Flugplatz hinabführte.
Um den anderen zu erklären, weshalb Calderon den Zwischenhalt an der Seilbahnstation eingelegt hatte, hatte die Zeit nicht gereicht.
Die Satellitenschüssel, die Typhon dort vom Dach geholt hatte, war der Uplink zu dem Überwachungssatelliten, der Dragon Island vor einem Angriff russischer oder amerikanischer Nuklearraketen schützte.
Als Schofield mit der Seilbahn nach Dragon Island gekommen war, hatte er überall nach diesem Uplink gesucht, um ihn zu zerstören. Wie sich inzwischen herausgestellt hatte, war er direkt über ihren Köpfen versteckt gewesen.
Der Umstand, dass Typhon gerade den Uplink geholt hatte, verschärfte die Situation noch mehr.
Calderon hatte vor, mit Typhon von Dragon Island zu fliehen und seine
Weitere Kostenlose Bücher