Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
getroffen habe. Sonst würde mein Ralphy noch eifersüchtig werden.«
    Ralph mit seinen Tattoos, seinen ärmellosen Holzfällerhemden und seinen Popeye-Unterarmen war die Handfestigkeit in Person. Er und Mother waren schon seit Jahren verheiratet, und Schofield wusste, dass Mother ihn sehr liebte.
    Allerdings hatte sie einmal eine Bemerkung fallengelassen, die ihn überrascht hatte: »Ich weiß nicht, Scarecrow, aber manchmal mache ich mir so meine Gedanken über Ralphy und mich. Wir haben jung geheiratet, und jetzt sind wir beide fast vierzig und kennen uns so gut, dass man vielleicht sogar sagen könnte: zu gut. Da gibt es kein Geheimnis mehr. Wenn ich zu Hause bin, läuft jeder Abend gleich ab: Abendessen, die Hunde füttern, ein bisschen fernsehen und zum Schluss noch die Daily Show . Ralph ist wirklich ein Schatz, aber manchmal … ich weiß auch nicht … in letzter Zeit hatten wir sogar wegen irgendwelcher Lappalien Streit, und das war früher nie so.«
    »Ralph ist absolut einzigartig«, sagte Schofield, »und du kannst wirklich von Glück reden, einen Mann wie ihn zu haben. Ihr beide seid wie füreinander geschaffen.«
    Natürlich gab es auch Zeiten, in denen man sich von der Gruppe absondern und für sich allein sein musste.
    Dann zog sich Schofield meistens in sein Zelt zurück, um ein Buch zu lesen; manchmal setzte er sich auch mit seinem DARPA -Handgelenkschutz hin und korrespondierte mit David Fairfax, einem Freund bei der Defense Intelligence Agency.
    Fairfax, ein T-Shirt und Turnschuhe tragender Kryptoanalytiker, hatte Schofield schon bei einigen Einsätzen geholfen, und sie hielten regelmäßig Kontakt.
    Als Schofield an dem Abend, bevor er den Anruf aus dem Situation Room des Weißen Hauses bekam, seinen Handgelenkschutz eingeschaltet hatte, hatte eine Nachricht von Fairfax auf ihn gewartet:
    FFAX:ES GIBT NEUIGKEITEN ÜBER DEIN FRANZÖSISCHES PROBLEM.
    Kurz darauf unterhielten sie sich über live-verschlüsseltes Messaging:
    SCRW:WAS STEHT AN?
    FFAX:LAUT JÜNGSTEN ABHÖRPROTOKOLLEN DES DGSF HAT LETZTEN MONAT EIN AGENT MIT DEM NAMEN »RENARD« EINEN ANTRAG GESTELLT, IN DEINEM FALL DAS KOMMANDO ÜBERTRAGEN ZU BEKOMMEN.
    SCRW:EINEN ANTRAG?
    FFAX:JA. ICH HABE MICH UMGEHÖRT. SOVIEL ICH HERAUSFINDEN KONNTE, IST RENARD EIN AGENT DER EINHEIT »M« IN DER OPERATIVEN ABTEILUNG DES DGSF. EINHEIT »M« IST DAS FRANZÖSISCHE ÄQUIVALENT ZUR SPECIAL ACTIVITIES DIVISION DER CIA. SIE FÜHREN PARAMILITÄRISCHE OPERATIONEN DURCH UND SIND AUF AUSSERGERICHTLICHE LIQUIDIERUNGEN UND ANSCHLÄGE SPEZIALISIERT. RENARD HATTE NIE MIT DEN USA ZU TUN. DESHALB HABEN WIR KEINE AKTE ÜBER IHN. BESONDERE KENNZEICHEN: EIN TATTOO AUF DER INNENSEITE DES RECHTEN HANDGELENKS MIT EINER BILANZ SEINER BISHERIGEN ANSCHLÄGE. AKTUELLER STAND: DREIZEHN TOTE.
    SCRW:DANKE FÜR DIE INFO.
    FFAX:GERN GESCHEHEN. PASS AUF DICH AUF.
    Schofield starrte nachdenklich auf das Display. Man konnte noch so abgebrüht sein: wenn ein Kopfgeld auf einen ausgesetzt war, lebte man in ständiger Angst und Anspannung. Und von selbst würde sich dieses Problem mit den Franzosen sicher nicht lösen.
    Er blickte lange auf den Bildschirm, bevor er sich ausloggte.
    Jetzt zu Mother: Sie hatte Shane Schofield in den vergangenen sieben Wochen aufmerksam beobachtet.
    Sie wusste besser als alle anderen, was er während der Majestic-12-Kopfgeldjagd und in den darauffolgenden Monaten durchgemacht hatte.
    Sie war dabei gewesen, als er sich auf einem regengepeitschten Kliff an der französischen Küste die Pistole unters Kinn gehalten hatte und beinahe abgedrückt hätte. Sie war es gewesen, die ihn daran gehindert hatte, ernst zu machen.
    Inzwischen schien er sich wieder einigermaßen gefangen zu haben. Ab und zu lächelte er sogar, nicht oft, aber hin und wieder. Ansonsten gab er zu, immer noch nicht gut zu schlafen, und an manchen Tagen hatte er Ringe unter den Augen.
    Mother wusste, dass ihn das Marine Corps zu allen möglichen teuren Seelenklempnern geschickt hatte. Die Therapeuten hatten ihm geraten, Antidepressiva zu nehmen, was er aber abgelehnt hatte. Er erklärte sich zu jeder Art von Therapie bereit – Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, sogar ein paar Hypnotherapie-Sitzungen –, aber Psychopharmaka wollte er auf keinen Fall nehmen. Mit Ausnahme einer Frau in Baltimore, die er selbst aufgetan hatte und auf die er große Stücke hielt, hatte er von den Therapeuten nicht viel gehalten. Trotzdem sah es inzwischen so aus, als wäre er mehr oder weniger wieder

Weitere Kostenlose Bücher