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Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Kapital weggenommen. Jetzt geht es uns mit China genauso. Und wenn man nicht gleich auf einen totalen Krieg als letzte Maßnahme zurückgreifen will, gibt es keine Möglichkeit, diese Entwicklung aufzuhalten.«
    »Und was soll der amerikanische Durchschnittsarbeitnehmer in dieser Situation machen? Wie soll er seine Hypothek abzahlen, damit seine Familie weiter ein Dach über dem Kopf hat?« Mothers Frage war keineswegs polemisch gemeint. Sie wollte wirklich eine Antwort darauf haben.
    »Überhaupt nichts kann er tun«, sagte Hartigan. »In so einem Fall ist immer irgendein armes Schwein der Verlierer. Die Sache ist nur die, dass der Durchschnittsamerikaner bisher nie der Verlierer war. Aber jetzt ist er es auf einmal. Und daran sollte er sich lieber gewöhnen, weil der Aufstieg Chinas inzwischen nicht mehr aufzuhalten ist.«
    Zu einer besonders hitzigen Diskussion kam es bei einer anderen Gelegenheit, als Zack – ein sehr jüdischer New Yorker Jude – den anderen Mitgliedern des Teams ein typisches Lagerfeuerrätsel stellte, ein sogenanntes »Nazi-Dilemma«.
    »Eine Gruppe deutscher Juden versteckt sich im Deutschland der Hitlerzeit nachts in einem Straßengraben vor einem vorbeimarschierenden SS -Trupp. Alle liegen reglos auf dem Boden. Aber es gibt ein Baby in der Gruppe. Es fängt zu weinen an. Wenn die SS -Männer es hören, bringen sie alle um. Jemand schlägt vor, das Baby zu ersticken, um die Gruppe zu retten. Was würdet ihr machen? Lasst ihr das Baby leben und verurteilt damit alle anderen, euch eingeschlossen, zum Tod? Oder tötet ihr das Baby, damit zwanzig andere Menschen überleben?«
    »Ich würde mir ein MG schnappen und die Nazis umlegen«, sagte Mother.
    »Nein, jetzt mal ernst«, sagte Zack.
    »Da muss ich doch nicht lange überlegen«, sagte Jeff Hartigan. »Man tötet das Baby. Das Wohl der Mehrheit hat Vorrang vor dem Leben einer einzigen Person, selbst wenn es ein Kind ist.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte Emma. »Wenn man das Baby tötet, wird man genauso schlimm wie die Nazis.«
    Kid sagte: »Ich könnte nie einen Unschuldigen töten, um meine Haut zu retten, am allerwenigsten ein Baby.«
    »Und du, Captain Schofield?«, fragte Zack.
    Schofield sah erst jeden in der Runde an, bevor er den Blick auf Hartigan ruhen ließ. »Auch für mich ist die Entscheidung ganz einfach. Entweder überleben wir alle gemeinsam, oder wir sterben alle gemeinsam. Ich lasse niemanden zurück. Und ich würde nie jemand opfern, für den ich verantwortlich bin, bloß weil er langsam oder müde oder ein bisschen schwächer ist als die anderen. Eine Zivilisation wird danach beurteilt, wie sie mit den Schwachen umgeht.«
    »Sie würden für ein weinendes Baby Ihr Leben opfern?«, fragte Hartigan verständnislos. »Und meines ebenfalls?«
    »Darauf kann ich beide Male nur mit einem uneingeschränkten Ja antworten. Aber ich würde auch alles Menschenmögliche tun, um zu verhindern, dass es so weit kommt.«
    Mother schlug ihm auf die Schulter und gab ihm einen dicken Schmatz auf die Wange. »Und genau deshalb, Leute, diene ich so gern unter unserem Scarecrow!«
    Zum Glück gab es auch weniger ernste Gesprächsthemen.
    »Also jetzt, wo wir noch eine Woche vor uns haben«, sagte Mother, »muss ich sagen, dass mich diese Expedition schwer enttäuscht hat. Vor ein paar Monaten stand in meinem Horoskop in der Cosmopolitan «, sie zog eine zerfledderte Seite heraus, die sie aus einer Zeitschrift gerissen hatte, »›In den nächsten Monaten werden Sie Ihr Gegenstück kennenlernen, einen Angehörigen des anderen Geschlechts, der Ihr naturbestimmter Partner ist. Die Chemie wird unwiderstehlich sein. Es wird gewaltig zwischen Ihnen funken.‹«
    »Du liest die Cosmopolitan ?«, fragte The Kid.
    »Wenn ich beim Zahnarzt im Wartezimmer sitze, ja.« Mother warf die Seite in die Luft und sah gezielt die Männer im Zelt an: Schofield, The Kid, Mario und Zack. »Ich meine, schaut euch doch mal an. Bis auf den unverändert gutaussehenden Scarecrow, der wie ein Bruder für mich ist und deshalb diesbezüglich absolut tabu, stellt der Rest von euch einen ziemlich erbärmlichen Querschnitt durch das männliche Geschlecht dar. Keine Alphatiere.«
    »Jetzt hör aber mal!«, protestierte The Kid. »Ich bin …«
    »Du, junger Mann, bist noch ein Junge«, schnitt ihm Mother das Wort ab. »Eine richtige Frau wie ich braucht einen richtigen Mann. Aber wahrscheinlich sollte ich froh sein, dass ich mein männliches Gegenstück nicht

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