Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Schwertkampf und beende seine Worte – ein für allemal.“ Dann bekniete er seinen Freund: „Eryn, bitte tue alles, was du kannst. Ich muss das heute gewinnen. Egal wie. Du hast dann auch was gut bei mir. Ich stell dich ein paar Tage vom Dienst frei. Da lässt sich sicher etwas drehen. Aber ich muss heute gewinnen.“
„Du musst nicht versuchen, mich zu kaufen. Ich helfe dir auch so. Schließlich sind wir Freunde und das tut man unter Freunden.“ – Und ich tue es auch, weil es wirklich schmerzen würde zu sehen, wie Sir Askir gewinnt.
„Trotzdem hast du was gut bei mir, Eryn.“
Schreib es auf die Liste...
Für die drei Meter mussten wir aufs Pferd steigen. Prinz Raiden glitt aus dem Sattel und wartete, bis der alte Lord Orten ebenfalls und nicht ganz so elegant von seinem Pferd heruntergestiegen war.
„Nach Euch, Lord Orten“, höflich ließ Prinz Raiden seinem Gast den Vortritt. Dann nahmen sie auf zwei Stühlen unter dem Baldachin Platz.
„Diese militärische Leistungsüberprüfung ist nicht vergleichbar mit den großen Spektakeln in der Hauptstadt. Darum erwartet nicht allzu viel.“
„Aber bitte, Prinz Raiden, Ihr braucht Euch doch nicht zu entschuldigen, mir ist der Unterschied zwischen einem farbenprächtigen Schauspiel und den tatsächlichen Anforderungen an die Soldaten durchaus geläufig. Außerdem, wie Ihr wisst, nimmt mein jüngster Sohn daran teil und ich möchte gerne sehen, welche Fortschritte er bisher gemacht hat.“
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich auch einen Sohn im Rennen. Ein Tunichtgut, der nur aus Versehen Offizier geworden ist. „Sir Askir macht sich bisher recht gut, wie mir Lord Boron stets versichert. Dort drüben kommt Lord Boron gerade und kann Euch gleich selbst über Euren Sohn berichten.“
Der Graue Wolf gesellte sich zu ihnen auf die Tribüne und tauschte Höflichkeiten mit Lord Orten aus, während die Kompaniekommandanten sich mit Sir Volton, Lord Ortens ältestem Sohn, unterhielten.
Prinz Raiden wurde ungeduldig: „Warum fangen wir nicht an, Lord Boron?“
„Gerade wollte ich das Zeichen geben, mein Prinz.“ Und der Kommandant der Garde hob die Hand.
Das Schiedsgericht, bestehend aus vier Kompaniekommandanten, ließ sich an einem kleineren Tisch im Schatten der Tribüne nieder und die Soldaten mit ihren Zugführern nahmen Aufstellung auf dem Feld.
Lord Orten beugte sich zu seinem Gastgeber hinüber: „Kontrolliert Ihr die Fairness in diesem Wettbewerb selbst?“ Übersetzt bedeutete dies: aufzupassen, dass keiner magisch mogelte.
Ich? Wie kommt der darauf! „Das wäre absolut unter meiner Würde. Einer der Magierschüler steht dafür bereit. Abgesehen davon, welcher dieser jungen Männer käme überhaupt auf die Idee, sich unlauterer Mittel zu bedienen. Die Offiziere meiner Garde sind allesamt ehrenvoll und ich glaube nicht, dass sich einer von denen dazu herablassen würde, zu betrügen.“
„Junge Männer sind ehrgeizig. Und alle, die gewinnen wollen, spielen zumindest mit dem Gedanken. Meister Oxlin begleitete mich heute durch das Tor. Wenn Ihr nichts dagegen habt, kann er ebenfalls ein Auge offen halten.“
Prinz Raiden zuckte mit den Schultern: „Wenn es Euch beruhigt, bitte.“
Inzwischen wurde die Reihenfolge für den ersten Wettbewerb laut verkündet. Dabei stellte man die Teilnehmer auch offiziell vor und bei Sir Askir fügte der Ausrufer laut und deutlich hinzu, dass dieser, nach der Auswertung der Theorie, sogar alle drei Prüfungen für sich hatte entscheiden können.
„Ha, mein Junge!“, ereiferte sich Lord Orten. „Nun braucht er nur mehr einen weiteren Wettbewerb zu gewinnen und trägt damit den Sieg davon. Alle meine Söhne haben ihre Befähigungen beim Heer mit Bravour unter Beweis gestellt. Und mein Jüngster ist da keine Ausnahme.“
Das Geprotze ärgerte Prinz Raiden: „Ihr solltet den Tag nicht vor dem Abend loben.“
„Mein Prinz, selbst Ihr müsst zugeben, dass alles andere jetzt noch ein Wunder wäre. Askir ist ein exzellenter Reiter und mit allen Waffen vertraut. Ganz zu schweigen davon, dass ihm das Kommandieren im Blute liegt. Oder würdet Ihr etwa dagegen wetten?“
Verdammte Poxe, jetzt hat er mich. Natürlich würde ich nicht dagegen wetten, aber was soll ich jetzt machen? In die Lobpreisung über seinen jüngsten Spross mit einfallen, oder doch wider besseres Wissen... dagegen wetten. „Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich wäre es. Schließlich stehen noch vier
Weitere Kostenlose Bücher