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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Entscheidungen aus.“
    „Ihr wettet also dagegen?“, bohrte Lord Orten sogleich nach. Denn Wetten war ein sehr beliebter Sport unter den hohen Herren.
    „Fünfzig Goldstücke!“, stürzte sich Prinz Raiden wissentlich ins Verderben.
    „Nicht sehr gewagt, aber ich verstehe Eure Bedenken. Und wer ist Euer Favorit?“
    Der Herr von Naganor ließ den Blick über die angetretenen Zugführer gleiten. Wen nehme ich jetzt? Sind mir doch kaum ihre Namen geläufig. Lord Boron hat schon mehrfach behauptet, Sir Ravenor wäre mit dem Schwert herausragend. Dann fällt meine Entscheidung auf ihn, schließlich sieht es nicht ganz so schlecht aus, wenn mein ‚Favorit‘ wenigstens einen Wettkampf für sich entscheiden kann. „Sir Ravenor, den zweiten von rechts.“ Geteiltes Leid ist halbes Leid. „Lord Boron, wettet Ihr auch mit?“
    Der aber wehrte lächelnd ab: „Mein Prinz, ich fürchte, bei dieser Sache bin ich zu befangen. Schließlich bilde ich die Männer aus.“
    Befangen! Ha – Feigling, lässt seinen Prinzen alleine sang- und klanglos untergehen. „Schade.“
    Weise, mein Prinz. Äußerst weise, dachte Lord Boron im Gegenzug.
    Während des Gesprächs auf der Tribüne hatte der Ausrufer die Regeln erklärt und kam nun endlich zum Ende seiner Ausführungen. Dann wurden die Zugführer einzeln aufgerufen und mussten mit ihren Männern Exerzierübungen zeigen.
    Prinz Raiden unterdrückte ein Gähnen, doch Lord Orten schienen die Darbietungen zu gefallen. „Exzellent. Nicht zu Unrecht lobt man Eure Garde als die beste Truppe des Landes, mein Prinz.“
    Und nichts Geringeres wäre akzeptabel. „Ihr schmeichelt mir, Lord Orten.“
    „Nicht doch. Das ist mein voller Ernst. Hier eine Entscheidung zu fällen, ist schwer. Die sind fast alle gleichauf.“
    Das stimmte allerdings und auch das Schiedsgericht machte sich so seine Gedanken. Während Sir Haerkin natürlich ganz unparteiisch für Sir Askir wertete, gab Sir Draken ebenso unparteiisch seine Stimme Ravenor. Sir Oswold sah mit Sir Wylfir jemand ganz anderen als Sieger und Sir Wylden ärgerte sich noch über eine gegen Sir Haerkin verlorene Wette und so gab er seine Stimme diesmal lieber Sir Ravenor, nur um sich bei Sir Haerkin zu revanchieren, denn die Reibereien zwischen der Bastardkompanie und den Lordlingen war allen nur zu gut bekannt.
    Oh, erstaunlich! Gut, er war jetzt nicht schlecht, aber ich hätte ihn nicht vorne gesehen. Andererseits steigt meine Chance, warum beklage ich mich also. „Wohlverdient“, kommentierte Prinz Raiden das Geschehen, wohingegen Lord Orten sich vergaß und entrüstet lospolterte: „Och! Also, das ist doch... mir fehlen die Worte! Willkür, reine Willkür. Mein Prinz, Ihr...“
    „Vorsicht, Lord Orten. Bevor Euch Worte über die Lippen kommen könnten, die Ihr so nie gemeint habt. Das Kampfgericht – meine Kommandanten – sind absolut korrekt und unbestechlich. Eine Entscheidung ist gefallen und die muss akzeptiert werden, sonst ist unsere Wette hinfällig.“
    Das brachte Lord Orten zur Vernunft: „Verzeiht einem alten Mann seine Temperamentsausbrüche. Das gibt mir das Gefühl, noch am Leben zu sein“, dabei lachte er aus vollem Halse und bemerkte dann leichthin: „Was rege ich mich überhaupt auf. Es folgen ja noch drei Wettbewerbe und da wird mein Sohn doch in der Lage sein, einen für sich entscheiden zu können.“
    Und meiner müsste alle weiteren drei für sich entscheiden, das ist nahezu unmöglich.
    Inzwischen waren die Teilnehmer auf ihre Pferde gestiegen, während ihre Soldaten nun auf die Zuschauerseite gewechselt hatten. Das war in Ordnung, denn schließlich waren die Offiziere allesamt beschäftigt und wer sollte ihnen da Befehle erteilen. So fehlte nur Sir Heimes IV. – die Magierkompanie, aber die hatte drei Tage Feldübung und war, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, fast vollständig ausgerückt.
    Das Lanzenstechen war Sir Askirs Paradedisziplin, umso mehr verwunderte es seinen Vater, als Askir das erste Ziel verfehlte.
    „Was? Ist der blind?“, wunderte sich Lord Orten lautstark wie immer. Aber auch Prinz Raiden wunderte sich. Was war denn das? Geschickt, zugegebenermaßen. Und er beobachtete kurz Meister Oxlin magisch wie unmagisch und das absolut unauffällig. Er hat nichts gemerkt. Eryn, Eryn, du kleiner Lump.
    Ein Reiter folgte dem anderen und Sir Askir verfehlte im vierten Durchlauf einen weiteren Ring, womit  nur zwei Reiter mit jeweils vier Ringen übrigblieben. Sir Gahret und Sir Ravenor, dem

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