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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Ausstrahlung. Gib ihr das Gefühl, dass du sie beschützen kannst.“
    Das ist alles so allgemein. „Kannst du nicht genauer werden und mir Beispiele geben?“
    Nun lachte Ravenor doch amüsiert. „Eryn, du bist so intelligent und merkst dir den ganzen Magiekrampf, hast einen vernünftig trainierten Körper und siehst gut aus – nicht so gut wie ich, aber immerhin noch akzeptabel. Stell dich nicht so tölpelhaft an!“
    Das ist nicht hilfreich. Dass ich mich wie ein Tölpel aufführe, merke ich selbst. „Ich war in diesen Sachen nie besonders geschickt.“
    Langsam hatte Ravenor Mitleid mit seinem Freund. „Also gut. Versuche herauszufinden, was sie gerne macht und worüber sie sich freut. Fang ganz langsam an und wenn du merkst, dass sie beginnt auf dich anzuspringen, dann werde forscher. Immer lächeln und immer einen Ausweg offen lassen. ‚Ich will dich – jetzt, hier und gleich‘ – wird jede Frau verschrecken, selbst wenn auch sie es in Erwägung zieht.“
    Zumindest gab Ravenors kleiner Leitfaden im Umgang mit Frauen Eryn mehr Sicherheit und er beschloss sein Glück am nächsten Tag erneut zu versuchen.
    Bei seiner Arbeit gingen die anderen Magier Eryn zur Hand und alles ging schneller vonstatten. Meister Galbart und seine drei Schüler Retor, Cal und Nijada waren alle zugegen. Als dann der Hofmagier kurz den Raum verließ, nutzte Eryn die Gelegenheit und fragte ganz unschuldig:
    „Nijada, seit ich hier bin, habe ich von Arvon noch nicht viel gesehen. Ist es vermessen zu fragen, ob du Zeit hättest mir nach der Arbeit heute ein bisschen was von der Stadt zu zeigen?“
    Die junge Dame war inzwischen wegen Eryn nicht mehr beleidigt; sie war aber auch nicht überschwänglich freundlich.
    „Würde ich gerne, aber heute habe ich keine Zeit. Ich bin bereits mit ein paar Freundinnen verabredet. Aber vielleicht können dich Retor und Cal herumführen.“ Die beiden boten sich sogleich gern an und Eryn konnte somit nicht mehr zurück.
    Das bescherte ihm zwar einen netten längeren Abend in Arvon, aber eben ohne Nijada. Als er schließlich in den Palast zurückkehrte, da schlief – oder besser schnarchte – Ravenor bereits.
    Doch am Morgen darauf war Ravenor ganz begierig, die Neuigkeiten zu erfahren.
    „Und? Wie war’s? Offensichtlich ist ja gestern was gelaufen.“
    Es schmerzte leicht, die Wahrheit zuzugeben. „Ich war nur mit den anderen Magierschülern aus. Nijada hatte keine Zeit. Ist ein bisschen anders gelaufen als geplant.“
    Tröstend klopfte ihm Ravenor auf die Schulter. „Nicht aufgeben, Hengst. Geduld und Feingefühl. Wir haben ja noch ein paar Tage. Ich für meinen Teil jage heute die Männer der Königsgarde in einem Gewaltmarsch durch Arvons schönes Umland, bis ich selbst erschöpft und kraftlos bin, sodass alle Lust versiegt – was extrem lange dauern wird. Dann kann ich zumindest gut schlafen und die Männer werden mich dafür hassen. Aber schließlich will ich nicht von Männern geliebt werden, sondern von den Frauen. Also ist das schon in Ordnung.“
     
    Der Unterschied zwischen Tor- und Tunnelsteinen war, dass man durch ein Tor alle anderen Tore erreichen konnte, wohingegen Tunnelsteine nur zu einem einzigen Ort führten. Andererseits war es leichter durch Tunnel zu reisen als durch Tore. Selbst einfaches Volk konnte Tunnel benutzen und auch alles Mögliche an Gegenständen konnte gefahrlos hindurchgebracht werden. Beim Reisen durch die Tore musste eine Art Schutzschild um alles Mitgenommene gezogen werden. Das, was man unmittelbar am Leib trug, war meist schon durch die eigene Aura geschützt. Weiteres Gepäck oder andere Menschen musste man in den Schild stellen. Und magische Gegenstände konnten im ungünstigsten Fall bei der Reise zerstört werden. Dazu kam, dass man das Ziel der Reise genau angegeben musste. Jedes Ziel hatte eine bestimmte Adresse. Zu reisen, ohne die Adresse zu kennen, war sehr riskant und nur die Besten unter den Magiern konnten es wagen, dies zu probieren. Zaubern selbst war in Tunneln und Toren sehr stark eingeschränkt. Gerade einmal das Scannen und schwache Zauber waren möglich.
    Meister Galbart lehrte Eryn, wie er andere durch die Tore schleusen konnte. Bereits in Naganor hatte er Grundzüge davon gelernt, aber dann waren wieder einmal andere Dinge dazwischengekommen. So war er ja zum Beispiel lange unterwegs gewesen, um seine wahre Abstammung zu erfahren.
    Hätte ich mich in dieser Zeit lieber der Magie gewidmet, dachte Eryn im Nachhinein. Dann

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