Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
hätte ich was Sinnvolleres gelernt und mir die bittere Wahrheit erspart.
König Danian wünschte, dass verschiedene wichtige Orte mit Tunneln und Toren versehen wurden. So sollte der Hafen gleich mit dem Hauptmarkt verbunden werden. Dadurch sparten sich alle Händler einen langen Weg durch die Stadt und der Warenverkehr konnte besser kontrolliert werden. Außerhalb von Arvon gab es mehrere Kasernen und auch dort sollten Tore erstellt werden. Bezaubert und getestet wurden die Steine zunächst im Palast. Dann verlud man sie auf einen Wagen und brachte sie zu den entsprechenden Orten.
Zum Aufstellen selbst gehörte dann nicht mehr viel dazu. Es ging eigentlich mehr darum zu prüfen, ob beim Transport keine Beschädigungen passiert waren und das gute Stück nochmals einem endgültigen Funktionstest zu unterziehen, bevor es anschließend freigegeben wurde. Dabei gingen Meister Galbarts Schüler abwechselnd mit. Mal begleitete Retor Eryn, mal Cal und dann, zu Eryns Freude, sollte ihn Nijada das nächste Mal begleiten.
Das sie zusammen über eine Stunde lang nebeneinander auf einem Wagen saßen, war ein Gespräch fast unvermeidlich und wurde von Nijada auch nicht als aufdringlich empfunden. Sie plauderten unverfänglich über Magie. Dann begann Eryn subtil das Thema zu wechseln.
„Letztes Mal, als ich hier war, das war auf dem Blumenreigenball. Ein sehr schönes Erlebnis. Habt ihr oft solche Bälle im Palast?“
Nijada schürzte die Lippen. „Es gibt einige. Aber der Blumenreigenball war dieses Jahr echt was Besonderes. Sir Ravenor hat alle anderen Kämpfer besiegt und es war wahnsinnig aufregend, dabei zuzusehen. Seine Gegner kannte ich alle und die meisten von denen haben immer so angegeben, wie gut sie sind und dann kommt dieser Mann von der Schwarzen Garde des Prinzen und zeigt es ihnen allen. Wie bescheiden er dabei auch noch war. Bietet sein Schwert dem König an. Eine noble Geste.“
Ravenor und bescheiden. Das sei mal dahingestellt. Und wie sie ihn bewundert. Er ist nicht der Einzige, der kämpfen kann. „Eigentlich dachte ich bei dem Ball eher an die Musik und die Tänze, dazu die heitere Stimmung. Der Kampf mit der Waffe in der Hand hat nichts Glorreiches an sich. Ich habe selbst erlebt wie es ist, wenn der Tod über das Schlachtfeld zieht. Dem kann man keine Schönheit abgewinnen. Es ist brutal und grausam.“
Bei diesen Worten war Nijada erstaunt. „Du kämpfst mit dem Schwert? Als Magier?“
Das war für Eryn jetzt genauso beleidigend wie seine erste Frage an Nijada.
„Natürlich. Ich war nicht immer Magierschüler. Um genau zu sein, wurde mein Talent erst spät entdeckt. Meine bevorzugte Waffe ist der Bogen, aber ich weiß genauso gut Schwert, Speer und Messer zu führen. Ravenor und ich sind anfangs als einfache Rekruten und Stubenkameraden bei der Garde gewesen. Erst später hat mich Meister Raiden als seinen Schüler zu sich geholt. Doch daheim in Naganor übe ich täglich mit der Klinge.“
Das mit dem ‚täglich‘ war ein bisschen geflunkert. Allenfalls jeden zweiten Tag kam er zu einer kleinen Lektion und das nur wenn nichts anderes anstand.
„Ravenor und du, ihr seid Freunde?“
„Sogar ziemlich gute.“
Ihre Augen strahlten, als sie ihn begeistert ansah. „Und du hast schon gegen ihn gekämpft?“
Ich habe ihm auch schon ein paar aufs Maul gehauen. Was hat sie bloß immer mit Ravenor ? Aber wenn sie so interessiert an Kämpfen ist, dann kann ich da was einfädeln.
„Schon oft.“ Und war mit der Klinge jämmerlich unterlegen. Dafür kann er nicht bogenschießen.
„Es ist eigentlich eine gute Idee, wieder mal mit Ravenor zu üben.“ Er wird mich schon nicht vorführen, sonst müsste ich ihn mit einem Bann belegen. „Man kommt so schnell aus der Übung. Ich muss ihn mal fragen, wann sein Dienst beginnt und dann könnte ich ihn eine Stunde vorher treffen. Ja, das wir gut sein. Man rostet so schnell ein.“
Vorsichtig fragte Nijada: „Stört es dich, wenn ich zusehe?“
Ping, Treffer. „Nein, natürlich nicht. Wenn du es interessant findest. Es ist nur eine Übung.“ Spiel es herunter und es erscheint ihr umso sehenswerter.
„Ich sehe öfters mal zu, wenn die Männer üben. Die anderen Länder fürchten die starken Kämpfer von Ardeen zu Recht.“
Und den Schwarzen Magier der Vernichtung, wie erst neulich demonstriert. Der wiegt zehntausend Streiter auf . „Ja, das stimmt, die Tapferkeit der Männer Ardeens ist legendär.“
Dann sprachen sie über Politik
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