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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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anhalten und ritt näher an die Wagen heran.
    „Wir brauchen einen kräftigen Burschen.“ Ganz zufällig deutete er auf Eryn. „Hier, du kommst mit, 476.“
    Zum Glück hat er nicht den Falschen ausgesucht. Und wozu hat sich Prinz Raiden überhaupt einen Tarnnamen für mich ausgedacht?
    Eryn stand auf: „Jawohl ...Herr.“ Fast hätte er ‚Sir‘ gesagt, denn die militärische Aura war hier so präsent wie in der Garde.
    Ein Stoß in den Rücken ließ ihn stolpern, sodass er fast vom Wagen gestürzt wäre.
    Karak, deine letzte Tat, dachte Eryn grimmig, während er mit den kurzen Ketten an den Füßen vom Wagen hüpfte und in kleinen Schritten zu Sir Volton ging. Der beachtete ihn gar nicht mehr und sprach Loren an: „Soldat, wir müssen im Zelt ein paar Papiere ausfüllen. Begleiten Sie mich.“ Dann befahl er seinen Männern: „Sir Galan und zehn Mann bringen die Arbeiter erst einmal zum Einsatzort.“
    Die Männer wuselten kurz durcheinander, dann hatten sich die Gruppen getrennt. Mit einem knappen: „Mitkommen!“ verschwand Sir Volton im Zelt. Kaum waren sie im Innern, einer Art Vorraum, da wurde Loren entwaffnet und gefesselt.
    In seiner dümmlichen Art protestierte er: „Was soll das?“ Als ob er die unschuldigste Seele auf der ganzen Welt wäre.
    Der zieht die Nummer durch bis zuletzt.
    Nun wandte sich Sir Volton zu Eryn und befahl: „Nehmt dem hier die Ketten ab und gebt ihm was zum Anziehen. Lord Orten wartet bereits.“ Er musterte Eryn und fuhr dann fort: „Ich erinnere mich an Euch. Von der Garde beim Vergleichskampf.“
    Doch nicht ganz vergessen. „Jawohl, Sir. Regulärer Eryn von der Garde.“ Dabei löste Eryn die Schellen mit Magie und sie fielen klappernd zu Boden.
    „Doch beschissen beim Turnier“, mutmaßte Volton in Erinnerung an Askirs Niederlage beim noch nicht allzu lang zurückliegenden Wettstreit der Offiziere.
    „Nichts ist bewiesen“, heuchelte Eryn wenig glaubhaft.
    „Sei’s drum, Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen. Zieht Euch um und kommt dann nach.“
    Die Lumpen flogen ins nächste Feuer. Ein Heilzauber entfernte das Brandmal und beseitigte die Scheuerstellen, die die Schellen verursacht hatten. Eryn zog Wasser aus der Luft und wusch den Schmutz ab, dann bescherte ihm die Magie einen warmen Wind zum Trocknen, bevor er sich die frischen Kleider nahm. Das habe ich mir verdient. Lord Orten kann warten . Schließlich hat es diesen ja auch nicht gestört, mich tagelang in der Hölle darben zu lassen.
    Halbwegs wieder ein Mensch, passierte Eryn die Wachen vor dem nächsten Zeltabteil. Der Raum mochte sonst die Planungsstätte der Straßenbauer sein, war aber nun zu Lord Ortens Hauptquartier umfunktioniert.
    Lord Egmond Orten saß auf einem thronähnlichen Stuhl und befahl gerade, Loren wegbringen zu lassen. Offiziere, Magier und mehrere andere Ortens waren anwesend und Ravenor und Deren standen im anderen Eck.
    Hochkarätige Besetzung. Kein Wunder, dass man durch die Zeltwände nichts hören konnte. Lord Orten hat doch noch bessere Magier als die in der Mine. Einer versuchte gerade, Eryn zu scannen. Schilde hoch und abgewehrt! Ha, ich kann doch langsam was.
    Lord Orten ergriff das Wort: „Nun, da diese Sache erst mal erledigt ist, will ich nicht undankbar sein. Die Männer von der Garde mögen vortreten.“
    Sie kamen der Aufforderung nach und knallten die Hacken zusammen: „Jawohl, Lord Orten.“
    Der Stolz der Garde, selbst ohne ihre imposanten Rüstungen, ließ ihre Haltung die anderen Soldaten wie Provinzkasperln aussehen.
    „Überbringt dem Prinzen von Ardeen meinen aufrichtigen Dank. Ihr wart eine große Hilfe. Jeder von Euch erhält eine kleine Anerkennung meinerseits in klingender Münze.“
    Das ist erfreulich.
    „Wenn Ihr mal einen neuen Dienstherrn sucht, dann könnt Ihr ruhig bei mir vorsprechen.“
    „Vielen Dank für die Großzügigkeit, Lord Orten, und für Euer Angebot. Doch wir sind dem Prinzen im Treueschwur verpflichtet“, entgegnete Ravenor.
    Gib zu, du hast einen Moment darüber nachgedacht, du Heuchler.
    Lord Orten fuhr fort: „Ein Magier wird Euch noch heute durch ein Tor nach Naganor bringen. Der Prinz hat bereits vor Tagen darum gebeten, Euch umgehend zurückzuschicken. Ich denke, am besten macht Ihr Euch sofort auf den Weg.“
    Eigentlich waren sie nun entlassen und Lord Orten wandte sich bereits der nächsten Aufgabe zu. Halt, da ist noch eine Rechnung offen: „Lord Orten?“ Eryn ergriff das Wort, obwohl es ihm nicht zustand, den

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