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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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über, seit ihr in Goldfähr angekommen seid?“
    „Erkundigungen einholen und rumschnüffeln, wie in den Zeiten, als er bei der Stadtwache war. Die Oberen denken immer, sie halten alles geheim, aber da dringt doch mehr durch, als sie glauben und alle haben ihre eigene Geschichte dazu. Außerdem beobachten wir den Wagen des Baders. Sir Orten hat uns großzügigerweise ein paar Artefakte zur Verfügung gestellt. Was die hohen Herren alles so sammeln… Ein Ring verrät uns, wenn das Tor zum Schuppen geöffnet wird, in dem der Wagen untergebracht ist. Und anderer Zauberschnickschnack.“
    „Und ich hatte schon befürchtet, ihr liegt nur auf der faulen Haut, esst, trinkt, würfelt und vergnügt euch.“
    Ravenor grinste: „Das haben wir die letzten Tage getan, jetzt sieht es wieder mehr nach Arbeit aus. Obwohl ich langsam das Gefühl bekomme, dass ich die Form verliere. Wenn man nicht mehr jeden Tag körperlich hart gefordert wird, dann passiert das schnell.“
    Eryn wirkte eine Luftkopfnuss als Entgegnung.
    „Hör auf mit dem Scheiß! Ich würde mich ja gern revanchieren, aber da du die Poxe hast, lang ich dich besser nicht an. Außerdem ist es nur gerecht, wenn du auch einmal hart ranmusst. In der Garnison hast du dich oft genug gedrückt mit der Ausrede: Ich muss die Magie studieren. Da hast du entspannt in einem Sessel gesessen und eines dieser Bücher gelesen, während wir durch den Dreck gerobbt sind.“
    Ganz so sah Eryn das zwar nicht, aber er war einfach zu müde, um noch lange mit Ravenor zu diskutieren. Die Tage waren lang und seine Nächte viel zu kurz.
     
    Die Tage vergingen und Eryn trat auf der Stelle. Sir Wevar und Sir Alvar, keiner von beiden schien es zu sein und doch fälschte jemand sehr gekonnt die Bücher. Lag er falsch mit seiner Annahme? War es doch einer der Magier oder der Buchhalter selbst? Es gab aber nur das eine Buch, in dem der Ertrag an Blutdiamanten verzeichnet wurde und dieses Buch kontrollierten letztendlich nur Sir Wevar und Sir Alvar. Dieses Buch wanderte zwischen Buchhaltertisch und der Hauptwache hin und her. Und am Ende standen andere Ertragszahlen darin, die mit der Anzahl der tatsächlich geschürften Steine nicht übereinstimmten. Nicht jeden Tag waren die Zahlen gefälscht, aber in recht kurzen Abständen. Seltsamerweise schien sich auch keiner an die zuerst notierten Zahlen zu erinnern. Das war ein weiteres Rätsel.
     
    Fünf Tage voll harter Arbeit und zahlreiche Erniedrigungen folgten. Dann beobachtete Eryn wiederholt den Raum mit dem Buch. In fast jedem Raum hatte Eryn bereits Steine in den Wänden mit permanenten Augenzaubern belegt. Alles schön verschleiert, wie Meister Calwas es ihm beigebracht hatte. Die geringen Fähigkeiten der Magier machten es unwahrscheinlich, dass Eryns Treiben enttarnt wurde. Außerdem suchten die Magier hauptsächlich nach Leuten, die umherschlichen, sich dem Tresorraum näherten, sich außerhalb der Baracken befanden oder das Tor zur Mine passierten. Woher schon sollten Augenzauber in der Wand kommen, wenn niemand da war, der sie anbringen konnte?
    So lag Eryn für alle erkennbar schlafend in seinem Verschlag, während sein Geist arbeitete, dass ihm der Schweiß den Rücken hinunterzulaufen begann.
    Der Raum, den er gerade betrachtete, war dunkel und nichts tat sich. Eryn durchforschte die anderen Räume. Leer, dunkel, schlafende Leute – in der Wache war noch Licht. Dort saßen der blonde Hüne Loren und der Magier Gisnor. Sie spielten Karten, wobei Loren gerade ziemlich verlor. Wahrscheinlich half Gisnor ‚etwas‘ nach, doch der blonde Muskelprotz war zu dumm, um dahinterzusteigen.
    Wenn man mit einem Magier spielt, dann kann man auch gleich mit einem Trickbetrüger spielen. Es sei denn, der Magier ist zu überheblich, um seine Fähigkeiten zu gebrauchen. Soll es ja auch geben.
    Schließlich sammelte Gisnor seinen Gewinn ein und bemerkte: „Die große Runde ist fällig. Ich geh mal kurz auf den Turm.“
    Der andere nickte und brummte etwas vor sich hin. Die Stimmenübertragung war nicht so gut, aber es war sicherlich keine geistreiche Bemerkung von dem ‚Affenhirn‘, wenn es überhaupt Worte waren. Eryn überlegte, ob er Gisnor folgen sollte. Aber das hatte er schon zigmal getan. Der Magier würde zur Turmspitze gehen und seine Suchzauber über das Lager schicken. Und auch Loren hatte er schon des Öfteren beobachtet. Der starrte meist stur aus dem Fenster, wie es eine gute pflichtbewusste Wache eben so tut. Doch diesmal tat er

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