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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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einem eine nackte Frau im Wald begegnet, dann sollte einem das doch leicht seltsam vorkommen. Oder etwa nicht?“
    Ständig redeten die Meister von einer Fee. Ich habe niemanden gesehen. „Meister Raiden, könnt Ihr mir das mit der Fee bitte erklären? Was ist eigentlich passiert?“
    Inzwischen hatte sich Prinz Raiden wieder beruhigt.
    „Also gut. Lehrstunde für Anfänger. Das ist übrigens die letzte, die du von mir bekommst, für das nächste halbe Jahr. Feen sind magische Wesen. Es gibt verschiedenste Arten, die von der Intelligenz eines Tieres bis hin zu hochgebildeten Wesen reichen. Wobei es sich hier mit aller Wahrscheinlichkeit um eine Vertreterin der ersten Kategorie gehandelt hat. Für gewöhnlich suchen sie sich magische Wesen als Wirte für ihre Brut. Mit bestimmten Baumnymphen gehen sie diese Verbindung für gewöhnlich ein. Das Männchen wird durch einen Biss mit den befruchteten Eiern infiziert und beginnt sich in einen Baum zu verwandeln, wobei die Eier als Früchte reifen und dann ins Wasser fallen müssen, damit sie sich dort über eine Larve zur Fee entwickeln können. Oder so ähnlich. Frag Tellenor danach und er wird dir fünf Tage davon erzählen.“
    Daraus schlussfolgerte Eryn: „Also wäre ich prinzipiell viel gefährdeter gewesen als Ravenor?“
    Meister Raiden seufzte. „Nein, nicht wirklich, denn erstens hätte dich das Wesen nicht so leicht bezaubern können – hoffe ich zumindest – und zweitens bist du für weibliche Reize weitestgehend unempfänglich.“
    Es hätte wieder eine von Prinz Raidens zahlreichen Beleidigungen sein können, doch der Tonfall war der falsche.
    „Was soll das heißen, ‚ich bin für weibliche Reize unempfänglich‘, Meister Raiden?“
    Die Aufklärung folgte prompt: „Je magischer und langlebiger ein Mensch ist, umso weniger ist er zum Akt der Fortpflanzung fähig.“
    Jetzt war es an Eryn, aufzuschreien.
    „Was?! Soll das heißen, ich bin impotent?“
    Der Meister des Schwarzen Turms warf ihm einen tadelnden Blick zu.
    „Mäßige dich in deinem Ton!“ Dann gab er aber doch eine Erklärung zu Eryns entsetzter Frage ab:
    „Du bist nicht impotent, du hast nur sehr selten das Bedürfnis und die Fähigkeit zur Zeugung. Es wird dir aufgefallen sein, dass deine Kameraden sehr viel mehr darunter leiden, dass in der Garnison keine Frauen sind, als das bei dir der Fall ist.“
    Eryn erinnerte sich an das Feuer, das in ihm gebrannt hatte, als seine Magie blockiert gewesen war und danach ... es stimmt, was der Prinz gerade erzählt. Ravenor hat nichts anderes im Kopf, Deren und Farat sprechen oft davon, nur mir... macht es gar nicht mehr so viel aus. Aber wie passt dann Prinz Raiden in diese Theorie?
    „Ich passe nicht in diese Theorie. Nennen wir es ein Wunder der Evolution“, antwortete der Prinz auf Eryns Gedanken. „Aber es ist nicht ganz perfekt, denn ich kann meine Magie nicht vererben. Alle meine Kinder sind erschreckend unmagisch. Es scheint nur die zwei Möglichkeiten zu geben: Seltene Zeugungsfähigkeit und Vererbung der Magie oder eben allzeit bereit und keine Magie bei den Nachkommen.“
    Was Eryn zu einer weiteren Frage führte, die er allerdings nur dachte. Und Rhyenna?!
    Wobei der Prinz in seiner Dozentenstimmung dennoch antwortete: „Sie hat es von ihrer Mutter und wahrscheinlich keinerlei Magie von mir. Eine weitere Überlegung zu dem Thema ist, dass mein starker schwarzer Kreis die Magie bei den Nachkommen zerstört. Ich bin sozusagen derzeit der einzige Vertreter einer weitestgehend unerforschten Spezies. Oder anders ausgedrückt: ein einzigartiges Genie.“
    Zustimmung zu heucheln war angesagt: „Ganz Eurer Meinung, Meister Raiden. Aber wenn sich Magie vererbt, wie konnte ich dann...“
    „Meine Worte“, unterbrach Prinz Raiden Eryn, noch bevor der zu Ende gesprochen hatte. „Du kannst nicht von unmagischen Eltern abstammen. Endlich verstehst du es. Aber nochmals zur Vererbung der Magie. Prinzipiell trägt jeder Mensch Magie in sich. Ab einer gewissen Kraft spricht man von magisch. Menschen mit kümmerlich dünnen Adern werden als Unmagische bezeichnet. Die Kreise müssen bei den Eltern angelegt gewesen sein, um vererbt werden zu können. Du kannst nicht über den grünen Kreis verfügen, wenn keiner deiner Elternteile einen gehabt hat. Die Fenn sind als unmagisch bekannt, denn das war der Grund, warum sie ins Unhaer flüchteten und weiterhin, warum sie dort überleben konnten.
    Neben den Unmagischen, bei denen es sich einfach

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