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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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werden!“
    „Er hat sich frei dazu entschieden, eine Fee zu begatten.“
    Eryn horchte auf. Was hatte Ravenor getan? Irgendwie war er davon ausgegangen, dass Ravenor von einem Insekt gestochen oder von einer giftigen Pflanze infiziert worden war.
    Von einer Fee hatte ihm sein Freund nichts erzählt.
    Gerade entgegnete Prinz Raiden: „Er ist verführt worden. So unmagisch wie er ist, hat er sicherlich nicht gemerkt, was überhaupt vor sich ging.“
    Aber der Alte wusste immer noch eins draufzusetzen: „Und wie verzweifelt muss die Fee erst gewesen sein, sich ein so unmagisches Opfer zu suchen.“
    Ein weiteres Blatt entrollte sich und Ravenors Gesicht begann langsam einzufallen wie eine austreibende Knolle, die ihre Nährstoffe in die Triebe abgibt.
    Der Prinz unternahm einen neuen Versuch: „Ich hatte gehofft, dass Euer Mitgefühl Euch dazu bringen würde, zu helfen, Meister Tellenor. Aber natürlich bin ich auch bereit, Eure Mühen gebührend zu entlohnen. Ein Artefakt aus meiner Sammlung könnte ich Euch anbieten.“
    „Ihr habt nichts von großer Zauberkraft.“
    „Gold?“
    Tellenor rümpfte die Nase. „Pah, jetzt werdet Ihr beleidigend. Fällt Euch nichts Besseres ein?“
    Der Herr von Naganor streckte die Waffen: „Sagt mir, was Ihr wollt und Ihr sollt es haben, sofern es in meiner Macht liegt.“
    Der Herr vom Grünen Turm drehte sich zu Eryn um und deutete mit einem knochigen Finger in seine Richtung.
    „Ihn.“
    Eryn riss ungläubig die Augen auf und deutete auf sich selbst: „Mich?!“
    Dazu gesellte sich Meister Raidens Finger, der ebenfalls auf Eryn deutete: „Ihn?! – Unmöglich! Was wollt Ihr überhaupt mit ihm?“
    Tellenor begann seinen Finger im Kreis zu bewegen. „Zwölf Kreise, was werde ich wohl damit wollen? Hat er in Naganor schon alles bezaubert, was es zu bezaubern gibt? Ihn, oder der Baum wächst und gedeiht. Entscheidet Euch schnell, werter Meister Raiden, denn bald kann selbst ich ihn nicht mehr zurückholen!“
    Eryn schluckte, jetzt muss ich wegen Ravenors Dummheit, eine Fee zu bumsen, auch noch herhalten. Das ist ja mal wieder richtig gut.
    Dann kam er sich vor wie eine Ware, um die auf dem Marktplatz gefeilscht wurde.
    „Er kann noch zu wenig, um Euch von Nutzen zu sein, Meister Tellenor.“
    „Das lasst meine Sorge sein. Ich habe viele Schüler ausgebildet. Mit den Jahren wird er lernen.“
    „Er ist mein persönlicher Schüler. Ich kann nicht zu lange auf ihn verzichten. Drei Monate überlasse ich ihn Euch.“
    „Gerade sagtet Ihr noch, dass er bisher nichts gelernt hat, und nun wollt Ihr nicht auf ihn verzichten. Abgesehen davon macht es Euch zu einem schlechten Lehrer, wenn er nichts kann. Ein Jahr.“
    Wie sie redeten, sah Eryn von einem zum anderen. Sie feilschen um den Preis. Fragt mich denn gar keiner? Natürlich nicht, wie immer.
    Der Prinz war wieder dran: „Ich sagte nur ‚zu wenig‘. Bedenkt man, dass er gar nichts konnte, als er zu mir kam, hat er enorme Fortschritte gemacht. Meister Elderon wird nicht zustimmen, dass Eryn nach Gahaeris geht.“
    „Und warum nicht? Ich werde mit Meister Elderon reden. Die Zeit drängt langsam.“
    Prinz Raiden warf ein neues Angebot in den Raum: „Ein halbes Jahr.“
    Und der Handel wurde besiegelt. „Abgemacht. Ein halbes Jahr.“
    Ich bin verkauft worden. Einfach so, dachte Eryn ungläubig.
    Als Nächstes warf Meister Tellenor Eryn und den Schwarzen Prinzen kurzerhand aus dem Zelt.
    „Wenn ich nun bitte in Ruhe arbeiten könnte. Eure Anwesenheit stört meine Konzentration erheblich, seid so gut und wartet draußen.“
    „Natürlich“, bemerkte der Prinz höflich und ging, gefolgt von Eryn, hinaus.
     
    Kaum waren sie draußen, fiel Prinz Raidens höfliche Fassade.
    „Er hat mich bluten lassen, der alte Dungzauberer“
    „Mein Prinz“, warf Eryn ein, „Meister Tellenor könnte Euch hören.“
    Doch Prinz Raiden winkte ab.
    „Selbst Tellenor muss sich jetzt stark konzentrieren und da würde er uns nicht einmal zuhören, wenn wir schreien würden.“
    Dabei war die Lautstärke, mit der Prinz Raiden in seinem Ärger sprach, schon sehr nahe am Schreien dran.
    „Er ist der Herr des Grünen Turms?“, fragte Eryn, der wissen wollte, wohin er gerade verschachert worden war.
    „So ist es, und nun wirst du die nächsten Monate in Gahaeris Blumen zählen und weiteres unwichtiges Zeug tun. Ich hatte wahrlich anderes geplant. Und alles nur wegen diesem Hornochsen, der unbedingt mit einer Fee schlafen musste. Wenn

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